a kid playing switch 2
Ein Kind spielt mit der Switch 2 von Nintendo.
Bildquelle: Sora ChatGPT

Nintendo Switch 2 Emulator wird sobald nicht erscheinen

Gute Nachrichten für Nintendo. Der erste Switch 2 Emulator wird Schätzungen zufolge frühestens in zehn Jahren erscheinen.

Anders als bei der ersten Generation der Spielkonsole wird der Nintendo Switch 2 Emulator lange auf sich warten. Bei der ersten Switch erschien sowohl Yuzu als auch Ryujinx innerhalb eines Jahres nach der Markteinführung der Spielkonsole.

Reverse-Engineering der Switch 2 dauert an

Das wird trotz der Abwärtskompatibilität zu den Spielen der ersten Generation wohl nicht passieren. Dafür müssten die Programmierer erstmal wissen, wie die Switch 2 im Detail funktioniert und wie ihr Kopierschutz aufgebaut ist. Mit Sicherheit wird Nintendo an dieser Stelle einige Hürden aufgebaut haben, um die Nutzung von Emulatoren deutlich zu erschweren.

Oboromi, Switch 2 Emulator
oboromi

oboromi steht noch ganz am Anfang

Es sind allerdings mehrere Switch 2 Emulatoren in Arbeit. oboromi wird in der Programmiersprache Rust erstellt. Nach eigenen Angaben konzentriert man sich in der Anfangsphase „eher auf Korrektheit, Klarheit und Rückverfolgbarkeit als auf Leistung„, wie man bekannt gibt. Doch das Projekt ist alles andere als fertig. Noch kann der Emulator weder die Firmware noch irgendwelche Spiele laufen lassen. Wer will, kann sich den Quellcode im eigenen GitHub Repository anschauen oder mit den Entwicklern bei Discord chatten. Doch das ist sicher nicht, was sich die meisten Nutzer von einem Emulator wünschen.

Hassaku Switch 2 Emulator gibt nichts von sich preis

Vom Hassaku-Emulator hat man sich noch nicht einmal getraut, wegen drohender juristischer Konsequenzen irgendwelchen Quellcode freizugeben. Dies soll angeblich der weltweit erste Switch 2 Emulator werden, den ein anonymer Coder in C programmiert. Nach eigenen Angaben steht auch dieses Projekt noch ganz am Anfang. Auch hier gibt es nicht mehr als eine GitHub-Seite, eine E-Mail-Adresse und einen Discord-Chat, dessen Einladung aber leider schon abgelaufen ist.

Hassaku, Switch 2 Emulator
Hassaku

Der oder die Programmierer führten in einem Video das Spiel „Donkey Kong Bananza“ als Beispiel an, um zu beweisen, dass ihre Software schon (irgendwie) funktionstüchtig sei. Doch das 3D-Rendering sieht einfach fürchterlich aus, siehe Video oben. Laut Medienberichten sei der Emulator auch sofort abgestürzt. Manche glauben, das angebliche „Proof of Work”-Video, was man online geteilt hat, ist gefälscht. Der Hintergrund im Video sei viel zu körnig, man habe die Darstellung des Spieles schlichtweg nachgeahmt.

Einige Beobachter gehen sogar so weit zu behaupten, dass Hassaku die Umbenennung eines zuvor aufgedeckten, gescheiterten Switch 2-Emulators sei. Ob das stimmt, wissen wir nicht. Klar ist nur, auf der GitHub-Seite von Hassaku ist bis auf eine dünne Textdatei (das Readme) rein gar nichts zu sehen.

Pound

Pound ist erst in rund „einem Jahrzehnt“ fertig

Last, but not least hätten wir noch Pound. Der Entwickler warnt explizit davor, dass eine brauchbare Version seines Programms „nicht vor in einem Jahrzehnt“ zu erwarten sei. Er spricht ferner von einer „Konzeptphase„, in der er sich befindet. Sein Switch 2 Emulator sei “nicht praktikabel in absehbarer Zeit”, was auch immer das konkret heißen mag. Das waren sie also in unserer kurzen Vorstellungsrunde, die drei öffentlich bekannten Emulatoren-Projekte.

Wie dem auch sei, es gibt aktuell keinen Switch 2 Emulator. Und wenn man den Aussagen der Entwickler Glauben schenken darf, dann sollte man damit auch in naher Zukunft nicht rechnen. Neben den technischen Schutzvorrichtungen kommt die Tatsache, dass Nintendo verstärkt auf rechtliche Mittel setzt, wenn es um Emulatoren geht. Wer auch immer eine eigene Software vertreiben will, muss sich gut überlegen, was man auf der Webseite schreibt und welche Downloads zur Verfügung stehen werden.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.