Manche Kindle-Reader können das DRM von ihren gekauften E-Books entfernen. Bei anderen funktioniert das nicht mehr. Aber wo geht es noch?
Amazon hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Möglichkeiten zu unterbinden, gekaufte Kindle-E-Books von seiner Plattform für Apps und Hardware zu entfernen, damit die Nutzer weiterhin ausschließlich den Amazon-Store und Amazon-Produkte verwenden. Es ist zwar nach wie vor möglich, gekaufte E-Books von Kindle-Readern zu kopieren, um das Digital Rights Management (DRM = Kopierschutz) zu entfernen und Backups zu erstellen. Aber Amazon versucht nun aktiv, auch diesen Weg zu unterbinden. Ein kürzlich durchgeführtes Software-Update der Firmware hat die DRM-Entfernung auf neueren Lesegeräten unmöglich gemacht, sodass diese Methode nicht mehr auf allen Kindle-Readern funktioniert.
Einige Leute kaufen ältere gebrauchte Modelle, um auch in Zukunft eine einfache Möglichkeit zu haben, DRM von ihren gekauften eBooks zu löschen. Manche sind sich nicht sicher, welchen Kindle-Reader sie kaufen sollen. Hier ist eine Liste aller Kindle-Modelle inklusive ihrer Fähigkeit das DRM von den E-Books zu entfernen. Bis vor kurzem spielte es keine Rolle, welches Gerät man besaß. Aber jetzt führt Amazon ein neues, verstärktes DRM ein, das bisher noch niemand knacken konnte.
Kindle-Reader, die noch die Entfernung von DRM unterstützen
Die verschiedenen Formate, in denen E-Books vorliegen können, werden hier ausführlich erklärt. Die folgenden Modelle laden Kindle-E-Books weiterhin im älteren AZW3-Format von Amazon herunter, das einfacher zu handhaben ist als das neuere KFX-Format:
- Kindle 3. Generation (auch bekannt als Kindle Keyboard)
- Kindle 4. Generation
- Kindle 5. Generation*
- Kindle Touch
- Kindle Paperwhite 1 (5. Generation)
Kindle-Reader mit Unterstützung für DRM-Entfernung im KFX-Format
- Kindle Paperwhite 4 (10. Generation)
- Kindle Paperwhite 3 (7. Generation)
- Kindle Paperwhite 2 (6. Generation)
- Kindle 10. Generation
- Kindle 8. Generation
- Kindle Oasis (alle Versionen)
- Kindle Voyage
Es gibt keine Garantie dafür, dass diese Kindle-Reader auch in Zukunft die Entfernung von DRM unterstützen werden. Aber bis Oktober 2025 ist dies noch der Fall. Der Kindle der 10. Generation und der Kindle Oasis der 10. Generation sind weiterhin für Software-Updates zugelassen, sodass sie die Modelle sind, die am ehesten demnächst das neue verstärkte DRM erhalten werden. Aber Amazon könnte es letztendlich allen Kindles hinzufügen.
Kindle-Modelle mit neuem, verbesserten Kopierschutz
Diese Modelle mit Software 5.18.5 und höher unterstützen die Entfernung von DRM nicht mehr:
- Kindle Colorsoft*
- Kindle Paperwhite 11. Generation
- Kindle Paperwhite 12. Generation
- Kindle 11. Generation
- Kindle Scribe (alle Versionen)
Diese Modelle unterstützen die Entfernung von DRM, wenn sie mit einer Software vor 5.18.5 laufen. Aber wenn Dein Kindle nicht jailbroken ist, ist es nicht möglich, Software-Updates zu blockieren oder auf frühere Firmware-Versionen zurückzugreifen.
Ältere Kindle-Modelle, die Du vermeiden solltest:
Diese Kindle-Modelle sind mittlerweile zu alt, um für die Entfernung von DRM und die Sicherung von Kindle-E-Books nützlich zu sein. Auf diesen Lesegeräten hat man gar keinen Einfluss auf das Digital Rights Management (DRM):
- Kindle 1
- Kindle 2
- Kindle DX
Warum sperrt uns Amazon in seinen goldenen Käfig?
Der Konzern Amazon möchte, dass alle, die Kindle-E-Books kaufen, eine Kindle-App oder einen Kindle-E-Reader zum Lesen von E-Books verwenden. Und sie wollen nicht, dass Nutzer gekaufte E-Books sichern oder auf Lesegeräten anderer Marken lesen. Man will damit auch verhindern, dass sie Apps abseits von Amazon nutzen. Warum? Weil sie sie nicht kontrollieren und auch die Nutzer dann nicht mehr tracken können.
Das wäre keine so große Sache, wenn Amazon nicht eine Reihe von E-Books hätte, die auf anderen Plattformen überhaupt nicht verfügbar sind. Doch darum geht es nicht. Amazon möchte Autoren und Leser schlichtweg dazu zwingen, ausschließlich ihre Kindle-Plattform zu nutzen.
Amazon verhindert offenbar zunehmend die Entfernung ihrer Kopierschutzmaßnahmen, um Autoren und Verlage davon zu überzeugen, dass Kindle-E-Books sicherer sind als alle andere Clients oder E-Reader. Beispielsweise solche Plattformen, die Adobe DRM verwenden, das vergleichsweise leicht zu knacken ist. Sie nutzen dies als Verhandlungstaktik, um Autoren und Verlage davon zu überzeugen, dass ihre E-Books weniger anfällig für Piraterie sind, wenn sie ihre E-Books nur als Kindle-E-Books anbieten.
Es wird immer möglich sein, sich E-Books illegal zu besorgen
Ehrlich gesagt, ist das eine Farce. Es wird immer Möglichkeiten geben, E-Books zu raubkopieren. Amazon wird es niemals verhindern können, dass Texte oder Buchseiten gescannt und kopiert werden, egal wie sehr sie sich auch bemühen. Das DRM sorgt lediglich für Einschränkungen und Beschränkungen für legitime zahlende Kunden! Die Strategie hat lediglich dafür gesorgt, dass es jetzt einen Markt für Programme wie Bookfab gibt, wo man für das Knacken des Kopierschutzes zur Kasse gebeten wird.. Aber immerhin funktioniert die DRM-Entfernung derzeit recht zuverlässig.
Außerdem gibt es für E-Books ja noch viele andere Quellen als Amazon. Auch solche, die beim Vertrieb von E-Books nur Wasserzeichen statt einem Kopierschutz nutzen. Aber nicht mehr lange, wenn alles nach den Vorstellungen des Bezos-Konzerns laufen sollte.
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