Den portugiesischen Ermittlern von UNC3T gelang es zusammen mit der ACE und dem FBI der Pirateriegruppe EVO den Garaus zu machen.
Lange wusste niemand so genau, warum die Pirateriegruppe EVO seit Monaten keine Filme mehr veröffentlicht hat. Doch eine neue Pressemitteilung der portugiesischen Polícia Judiciária bringt nun Licht ins Dunkel. Demnach gelang es den Ermittlern der lokalen Einheit UNC3T in Zusammenarbeit mit der ACE und dem FBI, die Server der Gruppe abzuschalten und einige Verdächtige festzunehmen.
Das Verstummen der EVO-Gruppe
Schon im November 2022 berichteten wir über das plötzliche Verstummen von EVO. Dabei handelte es sich um eine der weltweit aktivsten Pirateriegruppen, die zuvor täglich neue Filme und Fernsehsendungen veröffentlichte. Und das teilweise schon vor der offiziellen Premiere dieser Werke.
Damals wusste noch niemand so genau, was eigentlich geschehen war. Die Gerüchteküche sprach zwar von angeblichen Verhaftungen. Offizielle Informationen gab es dazu jedoch nicht.
Doch inzwischen gibt es Klarheit darüber, warum die EVO-Gruppe seit dem 23. November 2022 nichts mehr veröffentlicht hat. Denn wie TorrentFreak berichtet, gelang es der Anti-Piraterie-Organisation ACE (Alliance for Creativity and Entertainment) zusammen mit portugiesischen Behörden den mutmaßlichen Anführer der P2P-Gruppe zu verhaften.
Zusammenarbeit zwischen ACE, FBI und der portugiesischen UNC3T
Wie die portugiesische Justizbehörde Polícia Judiciária kürzlich bestätigte, gelang die Festnahme im Rahmen der von der nationalen Einheit für Cyberkriminalität UNC3T durchgeführten Operation “EVO 1.2”. Die Ermittlungen dafür haben demnach bereits Anfang 2022 begonnen.
Zuvor hatten einige Rechteinhaber und Mitglieder der Motion Picture Association (MPA) eine Klage gegen die Pirateriegruppe eingereicht. Darunter einige bekannte Vertreter wie Disney Enterprises, Paramount Pictures, Universal City Studios, Columbia Pictures, Warner Bros., Netflix und Amazon.
Ferner sei ebenfalls das FBI an der Operation beteiligt gewesen. Zwar hatte die EVO-Gruppe ihren Hauptsitz in Portugal, wo auch mehrere Hausdurchsuchungen stattfanden. Jedoch machten die Ermittler dabei ebenso einige Server in den USA ausfindig und ließen diese von den FBI-Beamten abschalten.
Mutmaßlicher EVO-Anführer verhaftet
Neben drei Verdächtigen konnten die portugiesischen Strafverfolger auch den mutmaßlichen Anführer von EVO aufspüren und verhaften.
Der offiziellen Pressemitteilung zufolge darf Letzterer derzeit weder mit den anderen Angeklagten kommunizieren noch irgendeine Art von Computerausrüstung erwerben oder benutzen, um sich Zugang zu bestimmten Webseiten oder Servern zu verschaffen.
Weiterhin darf er sich vor einem Richter mitunter für den unbefugten Zugriff auf die Server der Opfer, Computerbetrug, Geldwäsche, Steuerbetrug, Urheberrechtsverletzung, Rechtsbeugung und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung verantworten.
Ob das Verstummen der ebenfalls sehr prominenten Release-Gruppe iFT im September 2022 auch mit der Operation EVO 1.2 zusammenhängt, ist derzeit noch unbekannt.
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