Handschellen, die einem Mitglied von EVO bestimmt sein könnten, auf einer rot beleuchteten Tastatur
Handschellen, die einem Mitglied von EVO bestimmt sein könnten, auf einer rot beleuchteten Tastatur
Bildquelle: Mopic, Lizenz

EVO verstummt: Gibt es jetzt keine raubkopierten Filme mehr?

Die Pirateriegruppe EVO hat schon unzählige Filme kostenlos veröffentlicht. Doch nun ist Ruhe eingekehrt. Gerüchte lassen Böses erahnen.

Die Pirateriegruppe EVO hat schon unzählige beliebte Filme kostenlos bereitgestellt und damit Millionen von Konsumenten erreicht. Denn für viele Menschen ist der Genuss der Werke aus Hollywood auf legalem Wege schlicht zu teuer. Doch in den letzten Tagen ist es um EVO ungewöhnlich ruhig geworden. Erste Gerüchte lassen erahnen, dass dies auch so bleiben könnte.

Keine neuen Uploads von EVO – Die Ruhe vor dem Sturm?

Während jeden Tag Millionen von Menschen raubkopierte Inhalte konsumieren, wissen viele von ihnen gar nicht, wer diese eigentlich bereitstellt. Einer der größeren Lieferanten ist die Pirateriegruppe EVO, die normalerweise mit zu den ersten gehört, die beliebte Filme online veröffentlichen.

Und dass solche Akteure gerne unter dem Radar bleiben, verwundert sicherlich niemanden. Schließlich drohen den Mitgliedern umfassende strafrechtliche Konsequenzen, sollten Strafverfolger ihnen auf die Schliche kommen.

Umso mehr zeigen sich Beobachter der Release-Gruppe EVO derzeit besorgt. Denn wie TorrentFreak berichtet, hat diese seit ein paar Tagen keine neuen Uploads mehr freigegeben. Da dies für EVO sehr ungewöhnlich ist, flammen inzwischen Gerüchte auf, dass hinter den Kulissen etwas Ernstes passiert sein könnte.

Die Tatsache, dass die Pirateriegruppe iFT, die per privatem Torrent-Tracker mit EVO verbunden ist, ebenfalls kürzlich verstummte, beflügelt diese Vermutungen zusätzlich. Offizielle Hinweise darauf, dass die Gruppen aufgeflogen sind und von Strafverfolgungsbehörden gefasst wurden, gibt es dennoch bisher nicht.

Unzählige Filme fanden dank EVO ihren Weg ins Netz

Bekannt ist EVO für die vorzeitige Veröffentlichung zahlreicher prominenter Filme. Darunter beispielsweise „Nomadland„, „Der schwarze Diamant„, „The Power of the Dog“ und „Mein Jahr in New York„.

Aber auch für eine frühe Blu-Ray-Kopie von „Spider-Man: No Way Home“ war die Gruppe verantwortlich. Den Film „Dune“ hat sie sogar mit ihrem Publikum geteilt, bevor er in den Kinos anlief.

Ein Blick auf xrel.to offenbart inzwischen eine lange Liste von Veröffentlichungen von EVO, bestehend aus 353 Seiten. Der erste Eintrag ist von September 2010. Der letzte vom 23. November 2022. Aber auch in anderen Release-Datenbanken tauchen zahlreiche von der Pirateriegruppe geteilte Werke auf.

Der Antrieb: Genuss von Filmen ist zu teuer

In einem Interview mit TorrentFreak ließen die Mitglieder von EVO durchscheinen, dass ihre Hauptmotivation darin liegt, dass es für die Menschen ziemlich teuer ist, Filme zu genießen.

„Wenn sich die Studios etwas mehr um den Verbraucher kümmern würden, gäbe es vielleicht nicht so viel Piraterie im Internet. Aber das ist ihnen egal, denn was zählt, ist Profit, Profit und Profit.
Wenn man heutzutage eine durchschnittliche Person ist, ist man entweder reich oder man ist am Arsch. Das ist Disney+, das ist Netflix, das ist Prime, das ist Paramount+. Gott weiß, was sie sich noch alles einfallen lassen.“

EVO im Interview

Die Veröffentlichung von Raubkopien sei für die Gruppe nur ein „Hobby„, mit dem sie Menschen mit begrenzten Mitteln hilft. Einen Gewinn erziele sie nach eigenen Angaben damit nicht.

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Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.