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Bildquelle: John Guccione, Lizenz

Rift in time: DLC für Dreamlight Valley nicht übertragbar

Gestern gab es im Netz einigen Aufruhr, weil der Publisher verhindert, dass man das DLC Rift in Time auf andere Geräte übertragen kann.

Kürzlich brachte Publisher Gameloft die Erweiterung Rift in Time für Disneys Lebenssimulations-Game Dreamlight Valley heraus. Dass Nintendo sich eigentlich grundsätzlich weigert, DLCs zwischen Accounts oder verschiedenen Geräten zu übertragen, ist ja bekannt. Doch jetzt betrifft es das DLC auf den Spielkonsolen PlayStation und Xbox.

Keine Erstattung für die Erweiterung Rift in time

Das ärgerte Eltern, die den DLC nicht einfach für ihre Kinder kaufen können, und Personen, die den DLC versehentlich für den falschen Account erworben haben. Man teilte ihnen mit, dass sie keine Rückerstattung erhalten können. Ganz zu schweigen von denjenigen, die dieselbe Erweiterung mehrfach kaufen müssen, damit alle Mitglieder ihres Haushalts auf derselben Konsole spielen können.

Eines der Top-Themen im DreamlightValley-Subreddit ist derzeit ein Thread mit Hunderten von Kommentaren, die sich darüber beschweren. Sie schreiben: „Die digitale Zukunft ist jetzt, sie stinkt, und sie wird von der Gier von Unternehmen wie Gameloft angetrieben.

Wie kam es zu dieser Blockade?

Disney Dreamlight Valley, Rift in time

Vor wenigen Tagen hat Gameloft eine lang erwartete Erweiterung für ihr Spiel A Rift in Time veröffentlicht. Die Erweiterung führt neue Charaktere ein, die freigeschaltet werden können, sowie neue Gebiete, die es zu erkunden gilt. Bei Reddit beschweren sich Dutzende verärgerte Eltern, die den DLC nach dem Kauf nicht mit ihren Kindern teilen können.

Selbst auf der gleichen Spielkonsole funktioniert der downloadable content (DLC) nicht bei den Konten anderer Familienmitglieder. Viele haben geglaubt, dies sei möglich und erwarten jetzt eine Rückerstattung, die wohl nicht stattfinden wird.

Nach Eingang zahlreicher Beschwerden hat Gameloft rückwirkend einen Eintrag in der FAQ des Spiels erstellt, der bestätigt, dass dieses Verhalten bei den Spielkonsolen beabsichtigt ist. Dort heißt es, dass nur das Benutzerprofil, das die Erweiterung erworben hat, auf die gekauften Inhalte zugreifen darf. Man kann sogar aus Versehen Rift in time mehrfach mit ein und demselben Account kaufen.

Die Online-Stores definieren DLCs eigentlich nicht als Verbrauchsmaterialien, die nur einmalig eingesetzt werden können. Doch das ist offenbar nur eine Empfehlung und keine strikte Richtlinie, an die sich Gameloft zwingend halten müsste. Auch die FAQs von Sony klingen in diesem Zusammenhang eher verwirrend als eindeutig.

Rift in time, Disney Dreamlight Valley
Screenshot: Die angebotenen Optionen von Rift in time unterscheiden sich deutlich.

Agiert der Publisher verbraucherfeindlich?

Die Kollegen vom Blog wololo.net halten die Vorgehensweise für „verbraucherfeindlich„. Zumindest wenn es um das Teilen des zusätzlichen Contents im gleichen Haushalt geht. „Wenn ich mir einen Film ausleihe oder kaufe, um ihn mir zu Hause anzusehen, wird der Preis nicht mit der Anzahl der auf der Couch sitzenden Personen multipliziert. Und bei Spielen, die ich zu Hause spiele, sollte das genauso sein.

Im Fazit geht Wololo sogar noch einen Schritt weiter. Mit der Vorgehensweise sei Gameloft „zu seinem gierigen Selbst zurückgekehrt. Das ist schade, denn hinter dieser fragwürdigen Geschäftspraxis verbirgt sich ein großartiges Spiel. Obwohl hier nichts Illegales passiert, halte ich persönlich dies für einen sehr verbraucherfeindlichen Schritt.

Das Problem wirkt sich auf Dreamlight Valley „Rift in Time“ auf der Xbox und PlayStation aus. Nintendo Switch scheint nicht betroffen zu sein, und Steam-Benutzer haben offenbar Möglichkeiten, das Problem zu umgehen, indem sie mehrere Cloud-Speicher auf einem einzigen Konto erstellen.

Wie seht ihr das? Ist es für euch okay, ein DLC jeweils nur für einen Account zu verkaufen? Schließlich kostet die Erweiterung im US-Shop der PS5 stolze $29.99. Für den PC sind es bei Steam fast 30 Euro plus knapp 40 Euro für das eigentliche Spiel. Gier oder gerechtfertigt in Anbetracht der vielen positiven Rezensionen, das ist hier die Frage.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.