Fußballfreunde schauen einen Livestream, für den sie dank der neuen Anti-Piraterie-Kampagne bald wieder bezahlen dürfen (Symbolbild)
Fußballfreunde schauen einen Livestream, für den sie dank der neuen Anti-Piraterie-Kampagne bald wieder bezahlen dürfen (Symbolbild)
Bildquelle: vova130555@gmail.com, Lizenz

Anti-Piraterie-Kampagne: UEFA, Sky und Disney greifen durch

Zahlreiche Unterstützer einer Anti-Piraterie-Kampagne üben Druck auf die EU aus. Sie wollen schnell auf illegale Livestreams reagieren können.

Durch eine groß angelegte Anti-Piraterie-Kampagne setzen zahlreiche Rechteinhaber der Europäischen Union die Pistole auf die Brust und fordern rigorose Maßnahmen gegen Piraterie von Live-Übertragungen. Die Unterstützer der Initiative erwarten eine gesetzliche Basis, um schnell gegen illegale Livestreams vorgehen zu können.

Eine Anti-Piraterie-Kampagne zum Schutz von Live-Events

Mehr als 100 Rechteinhaber, Organisationen und Medienkonzerne fordern im Rahmen einer Anti-Piraterie-Kampagne von der Europäischen Union unverzüglich Maßnahmen gegen Piraterie von Live-Übertragungen aller Art umzusetzen. Zu den Unterstützern zählen viele bekannte Vertreter. Beispielsweise die UEFA, Sky, Eurosport, FIFA, Moto GP, Paramount, Disney und die Premier League.

Mit der Initiative „End Live Piracy Now“ fordern alle Beteiligten die EU auf, sich endlich mit Piraterie auseinanderzusetzen. Insbesondere in Bezug auf die Übertragung von Live-Events. Die Europäische Union solle ein Rechtsinstrument zur Bekämpfung der Piraterie vorlegen, um das Problem mit wirksamen Maßnahmen angehen zu können.

„Wir, die Unterzeichner, fordern die Europäische Union auf, sich mit dem Problem der Piraterie und insbesondere der Piraterie von Live-Inhalten zu befassen. Die Piraterie hat Europas kreatives und kulturelles Ökosystem, den Sport und die Live-Performance-Branche um Milliarden an jährlichen Einnahmen gebracht und untergräbt die Nachhaltigkeit eines wesentlichen Teils unseres sozialen und wirtschaftlichen Gefüges.“

Call to Action an die EU

Schutz kreativer und kultureller Arbeitskräfte sowie Verbraucher im Fokus

Wie TorrentFreak berichtet, fordern die Unterstützer der Anti-Piraterie-Kampagne ganz konkret ein Gesetz, das die Entfernung und Sperrung von Live-Streams sofort nach der Meldung des Takedowns und vor Beendigung der Live-Veranstaltung sicherstellt. Denn die EU sei in der Verantwortung, die kreativen und kulturellen Arbeitskräfte zu schützen und zu fördern.

Laut den Befürwortern der Anti-Piraterie-Kampagne nutzen kriminelle Akteure die Piraterie immer wieder, um Gewinne aus illegalen Aktivitäten zu waschen. Wie genau schmutziges Geld durch das Angebot illegaler Livestreams gewaschen werden kann, erläuterten sie jedoch nicht.

Wichtig sei jedoch auch der Schutz der Verbraucher, da Piraterie-Angebote häufig mit der Verbreitung mit Malware gekoppelt sind. „Alle nicht-legislativen Instrumente wären ungeeignet und unzureichend, um das Ausmaß des Problems zu bewältigen. Nur eine europaweite Regelung könnte eine angemessene Antwort geben„, warnen die Unterstützer der Anti-Piraterie-Kampagne.

Pearle ruft zur Unterstützung der Anti-Piraterie-Kampagne auf

Infolge einer am 7. September von ACT, dem Verband der kommerziellen Fernseh- und Video-on-Demand-Dienste in Europa, mit Interessenvertretern im Europäischen Parlament durchgeführten Veranstaltung, steht offenbar ein neuer Versuch im Raum, den Druck auf Online-Vermittler durch Verschärfung ihrer Haftung zu erhöhen. Es handelt sich also scheinbar erneut um eine Maßnahme, die nicht direkt gegen Piraten gerichtet ist.

Nur zwölf Tage später rief die Pearle (Performing Arts Employers Association League Europe) zur Unterstützung der Anti-Piraterie-Kampagne „End Live Piracy Now“ auf. Das erklärte Ziel sei es laut der Ankündigung, „ein neues europäisches Rechtsinstrument zum Schutz von Online-Veranstaltungen vor Piraterie in das Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2023 aufzunehmen.

Außerdem ermutigte die Pearle alle Unterzeichner, sich zusätzlich mit ihren jeweiligen Kulturministern in Verbindung zu setzen. Diese könne man schließlich ebenfalls als Unterstützer der Kampagne mit ins Boot holen.

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Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.