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BREIN-Aktion richtet sich gegen IPTV-Verkauf mit Medienboxen

BREIN schloss einen Vergleich mit dem Besitzer eines Elektronikgeschäfts und zweier Websites, auf denen er illegale IPTV-Abonnements verkaufte

BREIN konnte kürzlich einen Erfolg für sich verbuchen. Mit dem Inhaber eines Elektronikgeschäfts, der zudem noch zwei Websites betrieb, schloss die holländische Antipiracy-Organisation einen Vergleich. Sowohl in seinem Geschäft als auch auf den Websites vertrieb der Mann illegale IPTV-Abonnements mit Medienboxen.

BREIN fordert infolge in einem Vergleich nun von ihm 89.500 € an Entschädigung. Neben dieser zu begleichenden Summe soll der Mann noch eine Unterlassungserklärung mit Strafklausel unterzeichnen. Im Falle künftiger Verstöße werden dann 5.000 € pro Tag oder 500 € pro Hyperlink oder IPTV-Paket fällig. Der Laden und die Websites wurden geschlossen. Dies vermeldete BREIN in einem Blogbeitrag.

BREIN erwirkte Vergleich

Bei einer der regelmäßig durchgeführten BREIN-Aktionen hatte die holländische Antipiracy-Organisation dieses Mal einen Mann im Visier, der illegale IPTV-Abonnements zusammen mit Medienboxen verkaufte. Mit seinen Taten konfrontiert, wies der Mann zunächst jegliche Schuld von sich. Er ließ es dabei auf eine Anhörung ankommen. So in die Mangel genommen, gestand er schließlich den Abonnement-Verkauf ein. Allerdings behauptete er, dies im Auftrag einer anderen Person getan zu haben. Die angegebene andere Person entpuppte sich jedoch als Ermittler. Sie hinterließ ein auf ihren Namen lautendes Bankkonto. Es stellte sich heraus, dass sie infolge voll mit BREIN kooperierte. Nach einer einstweiligen Verfügung zugunsten von BREIN, legte man den Fall dann bei. Auch das Gerichtsverfahren stellte man im Anschluss an den erzielten Vergleich ein.

BREIN

BREIN weist darauf hin, dass illegales IPTV den unberechtigten Zugang zu Tausenden von Fernsehkanälen ermöglicht. Darin enthalten sind Premium-Sport und Video-on-Demand mit allen beliebten Filmen und Serien von Bezahlsendern sowie Musik- und Radiokanälen.

Der illegale Zugang dazu wird dabei häufig per Plug&Play auf Medienboxen wie Kodi- oder Android-Boxen installiert. Während die Kunden solche Abos schon ein halbes oder ganzes Jahr im Voraus bezahlen, verlieren sie ihr Geld, sobald das Angebot nicht mehr verfügbar ist. Im Allgemeinen sind dafür rund 10 Euro pro Monat fällig.

Gemäß BREIN verstoßen ebenso die Abonnenten selbst gegen Vorschriften, indem sie illegales IPTV streamen. Entsprechend müssen auch solche Kunden mit einer Einleitung von zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Steigende Lebenshaltungskosten verantwortlich für zunehmende Beliebtheit illegaler IPTV-Angebote

Angaben des EU-Amts für geistiges Eigentum, EUIPO, zeigen auf, dass die Niederländer im Jahr 2018 mehr als eine Million illegale IPTV-Abonnements mit einem Umsatz von rund 90 Millionen Euro abgeschlossen haben. Der Trend wies dabei auf einen weiteren Anstieg hin. In der Rechtssache BREIN/Film Player entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass solche Verkäufe rechtswidrig sind. BREIN gelang es inzwischen, mehr als 350 solcher illegalen Vertriebskanäle zu schließen. Die holländische Antipiracy-Organisation resümiert:

„Es wird berichtet, dass die Beliebtheit illegaler Angebote in letzter Zeit aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten zugenommen hat. Aber wenn das Angebot eingestellt wird, haben Sie als Kunde ohnehin Ihr Geld und Ihren illegalen Zugang verloren.“

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.