TraceMark
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Bildquelle: Irdeto

TraceMark von Denuvo soll Leaker überführen

Denuvo von Irdeto stellt mit TraceMark eine neue Software vor, mit der Spielehersteller Leaker unveröffentlichter Spiele aufspüren können.

Gestern präsentierte Denuvo TraceMark auf dem ersten Tag der Fachmesse Game Developer Conference 2024 (GDC) in San Francisco.

TraceMark for Games soll Release Groups das Leben schwer machen

Irdeto enthüllte auf der Computerspielfachtagung, dass TraceMark for Games eine neue Wasserzeichen-Technologie ist. Diese soll es Entwicklern ermöglichen, noch unveröffentlichte Spiele vor der Weitergabe an Tester etc. mit einer eindeutigen ID zu versehen. Diese spezielle Markierung ermöglicht es den Spieleherstellern oder Publishern, den Ursprung der illegal weitergegebenen Inhalte zurückzuverfolgen. Laut Irdeto soll die Technologie Leaker davon abhalten, sensible Informationen an Dritte weiterzugeben. Die Markierung kann sichtbar oder unsichtbar sein. Dabei ist das unsichtbare Wasserzeichen interessanter. Die Entwickler können die Wasserzeichentechnologie so verstecken, damit man sie nicht finden und entfernen kann.

Phase rund um die Veröffentlichung wichtig für Spielehersteller

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Irdeto merkte an, dass man das Tool entwickelt habe, um „die Umgebung rund um die Spieleentwicklung zu sichern„. Dies gelte insbesondere in der „entscheidenden Vorveröffentlichungsphase„, wenn Spieleentwickler Beta-Tests durchführen oder Rezensionsexemplare an Content-Ersteller, Influencer und die Presse verschicken wollen. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme bestätigte Irdeto, dass man TraceMark mit Denuvos Anti-Tamper-Produkt kombinieren kann. Somit soll es für Entwickler möglich sein, die Verteilung von Inhalten vor dem Veröffentlichungsdatum zu kontrollieren.

Unsichtbare Wasserzeichen sollen Software schützen

Mit der Markteinführung von TraceMark for Gaming setzen wir einen neuen Standard im Bereich Anti-Piraterie für die Spieleindustrie„, so Niels Haverkorn, Sicherheitsvertrauensperson (SVP) für neue Märkte bei Irdeto.

Diese innovative Lösung ist nicht nur ein wichtiger Meilenstein für Irdeto, sondern auch ein großer Fortschritt beim Schutz der kreativen und finanziellen Investitionen von Spieleentwicklern weltweit. Wir bei Irdeto verstehen die einzigartigen Herausforderungen, mit denen die Spielebranche konfrontiert ist, und TraceMark ist unser Engagement, um sicherzustellen, dass diese wertvollen Vermögenswerte während ihres gesamten Lebenszyklus geschützt werden. Wir sind gespannt auf die positiven Auswirkungen, die dies auf die Branche haben wird.“ Nicht minder gespannt dürfte der Hersteller wegen der zu erwartenden Umsätze sein, die ihnen diese neue Software verspricht.

Hintergrund zum Thema Denuvo und TraceMark

Lange vor Erscheinen von TraceMark hat man die österreichische Firma Denuvo im Jahr 2018 an Irdeto von der Firmengruppe Naspers verkauft. Am bekanntesten ist die selbst entwickelte DRM-Software Denuvo, die häufig bei großen PC-Veröffentlichungen eingesetzt wird. Die Gaming-Community kritisiert die Technologie immer wieder, weil sie die Leistung der betreffenden Spiele beeinträchtigt. Auch die Verpflichtung, bei der Ausführung des Spiels ständig online sein zu müssen, ist eher unbeliebt.

Letzten Sommer kündigte Denuvo gleich mehrere neue Kopierschutzmaßnahmen für Windows-Spiele an. Man versucht mit kostenpflichtigen Anti-Cheat-Tools und Schutz-Mechanismen für DLCs, mobile Apps und Konsolenspiele mehr oder weniger die gesamte Spielebranche mit ihren Produkten abzudecken.

TraceMark for Games erweitert im Grunde lediglich ein bestehendes Anwendungsgebiet, mit der Herstellung und dem Vertrieb eigener Wasserzeichen beschäftigt sich Irdeto nämlich schon seit längerer Zeit.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.