Zwei Jahre nach dem ersten Crack kam jetzt von rune eine ganz aktuelle Version von Company of Heroes 3 mit allen DLCs heraus.
Das Windows-Game Company of Heroes 3 (CoH3) wurde am 23.02.2023 mit voll ausgestattetem Denuvo veröffentlicht. Steam DRM war ebenso Pflicht, um das Spiel starten zu können. Die Spieleschmiede Relic hatte bei den Vorgängern nie mit so scharfen Geschützen geschossen, was wahrscheinlich auf Druck von Sega zurückgeht. Bevor das Kartenhaus von THQ und der Embracer Group zerbrach, war der Spieleentwickler Relic über ein Jahrzehnt lang dort angesiedelt.
Deutsche Truppen können bei Company of Heroes 3 kein Deutsch!
Über weite Strecken lief CoH3 so, wie man es von vielen AAA-Titeln erwartet. Die UI ist etwas altbacken, wie viele Magazine meinen, aber das zeigt einfach, dass die Macher nicht aus der Real Time Strategy (RTS)-Welt stammen. Natürlich ist sie nicht die schönste, aber es ist ein Strategiespiel. Und da gibt es nicht so viele Möglichkeiten, es zweckmäßig und gleichzeitig effizient zu gestalten. Das größte Manko ist, dass die deutschen Kampfgruppen nicht mehr Deutsch sprechen. Das ist wahrscheinlich dem Budget geschuldet, das sie als selbstständiges Unternehmen zur Verfügung hatten.
1 GB Ram voll für ein Spiel kombiniert mit Denuvo & Steam-DRM
Das Spiel läuft selbst auf älterer Hardware flüssig, sieht dann aber natürlich nicht mehr so edel aus. Der Kauf bei Steam bestätigt lediglich, dass man eine gültige Lizenz hat. Denuvo hatte den Rest erledigt. Es gibt nervige Aktivierungslimits, dämliche Checks im Hintergrund und zumindest bei mir wurden über 1 GB RAM mehr zugemüllt als fürs Spiel selbst nötig. Zickereien wie eine im Hintergrund nicht aktualisierte Lizenz in den Spieledateien zeigen bei CoH3 perfekt, warum Denuvo einfach eine Katastrophe ist. Die versehentlich nicht erneuerte Lizenz des Kopierschutzes sorgte einfach dafür, dass das Spiel nicht mehr gestartet wurde.
Der versehentliche Ausflug zu einem Denuvo-freien Spiel
Was Company of Heroes 3 angeht, war der Dezember 2023 richtig interessant. Auf den üblichen Seiten wie Crackwatch und Co. tauchte plötzlich der Eintrag zu CoH3 mit NonDenuvoBuild auf. Als Release Gruppe wurde eine bis dato unbekannte Gruppe aus dem P2P-Bereich namens Edwynkir genannt. In der NFO war der Hinweis zu finden, dass es sich um ein besonderes Release handelt. Der komplette Denuvo-String fehlt in der Exe.
Da ich das Spiel selbst legal besitze, mich aber die Neugier gepackt hatte, habe ich etwas recherchiert. Scheinbar ist Relic genau der gleiche Fehler passiert wie Bethesda schon mehrfach: Man hat aus Versehen ein Release ohne Kopierschutz auf Steam hochgeladen. Unser Glück, Relics Pech – aber auch nicht wirklich, da das Spiel seinen Charme erst im Multiplayer wie eh und je ausspielt. Den Fehler hat man natürlich schnell behoben. Aber zu diesem Zeitpunkt war die Katze schon aus dem Sack und es gab die NoDenuvoBuild, die eifrig Riddick und Co. geteilt haben.
Wenn der Kopierschutz selbst den Start blockiert
Nach dem Wiedereinspielen des Kopierschutzes in einer neuen Version häuften sich die Beschwerden, dass es unter Proton überhaupt nicht mehr läuft. Selbst ich hatte unter Windows massive Probleme und bei manchen Starts nur einen Blackscreen.
Eine nicht erneuerte Lizenz des Kopierschutzes sorgte auch einfach auf einmal dafür, dass man Company of Heroes 3 nicht mehr starten konnte. So konnte ich am Abend meine geliebte Rangliste nicht spielen, obwohl man das Spiel legal besitzt und dies auch nachweisen kann. Erst nach knapp zwei Tagen wurde der Fehler durch ein kleines Update mit dem Verweis „Denuvo Licence renewed“ behoben.
Es wäre ja nicht das erste Mal gewesen, wenn das Spiel ein paar Monate später erneut Lizenzprobleme gehabt hätte. Diesmal war es nicht der Kopierschutz, sondern die Lizenz der Havok-Physik-Engine, die Anfang April 2024 den Start des Spiels plötzlich verhinderte. Glücklicherweise hat man das Problem noch am selben Tag behoben. Von den vielen kleinen Verbesserungen und DLCs, die das Spiel nach und nach zu einem tollen RTS aufwerteten und nette Taktiken samt neuer Interpretation des Sichelschnitts auf der Karte ermöglichten, lief es mit Kopierschutz erstaunlich stabil und zuverlässig, im Vergleich zu den anfänglichen Problemen nach der No-Denuvo-Build-Ära.
Das späte Aufräumen mit dem Scarlet-Bison-Patch
Mit dem neuen, umfangreichen Patch, der auch neue DLCs in Form von Taktiken ins Spiel gebracht und es damit wieder massiv verändert hat, wurde endlich auch Denuvo entfernt. Dies geschah allerdings ohne große Ankündigung. Wahrscheinlich ist das Spiel aus Marketingsicht nach zweieinhalb Jahren auf seinem Höhepunkt angekommen. Es macht wohl einfach keinen Sinn mehr, für einen Kopierschutz viel Geld auszugeben. Deshalb ließ man die aktuelle Lizenz einfach auslaufen.
rune nutzte die einmalige Chance
Bei einem so tollen Spiel wie CoH3 war klar, dass die Szene nicht lange warten und das Spiel cracken wird. Ich finde es bei einem der wenigen RTS-Spiele, die es auf dem Markt gibt, nicht verwerflich, sondern das genaue Gegenteil. Solche Spiele mit ihren taktischen Spielereien und einer Kampagne, die 60 Stunden und mehr dauert, haben es verdient, für die Nachwelt konserviert zu werden. Vor fast zwei Jahren kam ein Crack heraus, der allerdings nicht mit den aktuellen DLCs ausgestattet war.
Company of Heroes 3 – unser Fazit
Es ist traurig, wenn sich ein Entwickler gegen seine Kundschaft stellt. Man setzte einen Kopierschutz ein, der bei den vorherigen Teilen nie zum Einsatz kam. Anstatt eines Kopierschutzes, der Tausende Euro im Monat kostet, hätten die Entwickler lieber ein dem Spiel angemessenes, nicht invasives Anti-Cheat-System einbauen sollen.
Das Spiel Company of Heroes 3 lebt von seinem Multiplayer-Modus. Man sieht erneut, dass dieser Kopierschutz keinerlei Existenzberechtigung hat. Ich kann es jedem empfehlen, der mit „Company of Heroes” und den alten „Command & Conquer”-Teilen groß geworden ist. Jetzt vor allem, da es endlich von jeglichen Problemen und dem nervigen Kopierschutz bereinigt wurde.




















