Piraten als Geldgeber
Foto janeb13, thx! (CC0 1.0)

Vergleich: Filmmanager meint, Piraten agieren wie Drogendealer

Graham Burke, Co-Chef des australischen Medienkonzerns Village Roadshow vergleicht auf einer Movie Convention Internet-Piraten mit Drogendealern.

Graham Burke, Co-Chef des australischen Medienkonzerns Village Roadshow („Mad Max: Fury Road“) hat auf der vom 09.10.2016 – 13.10.2016 stattfindenden 71. Movie Convention Australian International die Betreiber von Piraterie-Seiten scharf attackiert. So warnte er, dass Menschen, die Piraten-Seiten betreiben, die gleiche Art von Personen wären, die auch Heroin verkaufen.

Sind Piraten wie Hehler?

Australien hat ein besonderes Problem mit Piraterie, weil man dort viele Inhalte erst mit einiger Verspätung gegenüber den USA zur Verfügung gestellt bekommt. Das ist deshalb für viele unverständlich, da man dieselbe Sprache wie die Nordamerikaner spricht. Immer wieder versuchen die Vertreter der Content-Industrie, die Verzögerungen zu rechtfertigen und die dann zu illegalen Downloads greifenden Nutzer zu verdammen. So hat auch Graham Burke mit seinen Äußerungen für einiges Aufsehen gesorgt.

Er startete mit seinen Aussagen einen massiven Angriff auf die Internet-Piraterie, indem er Piraten-Webseitenbetreiber beschuldigt, oftmals Verbindungen zu „organisierten internationalen Verbrechenssyndikaten“ zu haben, deren einziges Ziel es sei, Millionenbeträge einzunehmen, indem sie „die Kids mit hochriskanter Werbung überfallen.“ Gleichfalls äußerte er, die Seitennutzer würden die Existenzen von Urhebern untergraben.

Doch damit lief sich Burke erst warm: „Wir schicken unsere Kinder in sehr gefährliche Online-Nachbarschaften – denn die Piraten gehören nicht zu den Guten“ , so der Medienmanager. „Das sind nicht spitzbübische Computer-Geeks, die im Keller leben. Das ist dieselbe Art von Leuten, die Heroin verkaufen.“

Fazit

Für Burke gibt es nichts Dringenderes oder Wichtigeres, als gegen die Piraten vorzugehen. Warum? Da: „jeden Tag durch diese vernichtende und ansteckende Seuche zehntausende unserer Filme gestohlen werden.„, meinte Burke

Er kündigte ferner an, dass Village Roadshow auch gegenüber wiederholten Downloadern die Gangart verschärfen wird, da diese in Bezug auf Downloads nur selten ein Unrechtsbewusstsein an den Tag legen. Denselben Menschen würde es im Supermarkt nicht einfallen, einen Schokoriegel zu klauen.

„Wir planen, unser Urheberrecht von nun ab besser zu schützen, indem wir eine wiederholte Verletzung verklagen – nicht gegen ein sehr hohes Entgelt, aber ähnlich der Strafe, ein Auto in einer Ladenzone zu parken“ […] „Wenn der Preis für einen Download sagen wir auf AUS $ 300 festgesetzt ist (US $ 228), werden es sich die meisten Leute wohl dann zweimal überlegen, solch einen Datendiebstahl zu begehen.“

Er meinte, insgesamt sei die Filmpiraterie in Australien zurückgegangen aufgrund der Verfügbarkeit von Diensten wie Netflix. Allerdings hat sich der Anteil an illegalen Online-Aktivitäten von 12 bis 17-jährigen Australiern seit dem letzten Jahr fast verdoppelt. Und dies mit sage und schreibe 31 Prozent.

Update: Im Februar 2019 kündigte Burke an, Village Roadshow zum Jahresende zu verlassen. Mit den Piraten hat der Schritt aber nichts gemeinsam.

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.