Der Ex-CIA-Vizechef Michael Morell verteidigt Bitcoin. Er verweist darauf, dass die Kryptowährung einfacher zu verfolgen sei als Fiatgeld.
Der frühere stellvertretende CIA-Chef Michael Morell setzt sich für Bitcoin ein, denn die Kryptowährung sei ein „Segen für Überwachung“. Regierungen sollten sie nicht meiden, sondern begrüßen. So lautet das überraschende Urteil des 62-Jährigen.
Bitcoin als forensisches Instrument
Der heutige Sicherheitsberater bezeichnet die Blockchain-Technologie als „mächtiges“, aber wenig genutztes „forensisches Werkzeug für Regierungen“, um illegale Aktivitäten zu identifizieren und Kriminelle vor Gericht zu bringen. Morell verteidigt Bitcoin in einem achtseitigen Plädoyer. Ein Dokument, das als Antwort auf die wachsenden „Bedenken über die illegalen Finanzimplikationen des Kryptowährungsökosystems“ angedacht ist. Das gerade erst gegründete Crypto Council for Innovation veröffentlichte den Bericht. Die von Coinbase und Square angeführte Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, politische Entscheidungsträger über die Vorzüge von Kryptowährungen zu informieren.
Verfolgung leichter als bei Fiatgeld
Der Autor kommt zu einem überraschenden Eingeständnis: Gemeinhin sei die kriminelle Nutzung von Bitcoin „deutlich überbewertet“. Statt die Währung der Wahl für Kriminelle zu sein, könne sie dazu verwendet werden, Gesetzesbrecher dingfest zu machen. „Einfach ausgedrückt, ist die Blockchain-Analyse ein hocheffektives Werkzeug zur Verbrechensbekämpfung und Informationsbeschaffung“, schreibt er.
Dabei stelle die Blockchain-Technologie sicher, dass alle Transaktionen in einem „öffentlichen, dezentralen und unveränderlichen“ Ledger aufgezeichnet sind. Die Verfolgung illegaler Bitcoin-Transaktionen sei demzufolge einfacher als etwa die Verfolgung illegaler Gelder, die Kriminelle mithilfe von traditionellen Banktransaktionen über Grenzen hinweg bewegen. Darüber hinaus heißt es in seiner Analyse sogar: „Wenn alle Kriminellen Blockchain nutzen würden, könnten wir illegale Finanzaktivitäten auslöschen.“
Morell: Privacy-Coins sind die wahren Gegner
Die Behauptung, Bitcoin werde hauptsächlich für illegale Finanzierungen verwendet, sei „uninformiert und basiert nicht auf Daten“. Das größere Problem würden indes die Privacy-Coins darstellen, die einen wesentlich stärkeren Fokus auf die Anonymität ihrer Nutzer legen. Kriminelle bevorzugen nach Morells Einschätzung deswegen lieber Kryptowährungen wie Monero. Illegale Aktivitäten treffe man hier prozentual häufiger als bei Bitcoin an. Der Bericht bilanziert letztlich, dass Kritiker Bitcoin nur herauspicken, weil „die Menschen typischerweise Angst vor dem haben, was sie nicht verstehen.“
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