Der Versuch der Verteidigung im Strafjustizzentrum des Landgerichts Nürnberg für den Drachenlord eine Bewährung auszuhandeln, schlug fehl.
Heute lief für den Drachenlord der erste von zwei Prozesstagen. Rainer Winkler erlangte in den letzten Jahren bei Twitch und YouTube eine eher zweifelhafte Bekanntheit.
Im Vorfeld hatte man den Prozess
nach Nürnberg verlegt, weil man zu Recht mit einem enormen Ansturm seiner Hater gerechnet hat. Die Staatsanwaltschaft klagt Rainer Winkler wegen Delikten wie Körperverletzung und Beleidigung an. Da es sich um einen Wiederholungsfall handelt, muss Winkler mit der Verhängung einer Freiheitsstrafe rechnen.
Zu Beginn der Verhandlung hatte Drachenlord den Vorwurf der Körperverletzung in großen Teilen eingeräumt. Er gab zu, dass er einen Mann vor seinem Haus mit einer Taschenlampe geschlagen und dadurch an der Stirn verletzt habe. Einen anderen Hater habe er in den Schwitzkasten genommen und geschlagen.
Drachenlord wird in den nächsten Wochen umziehen
Wie Winkler schon in Videos angekündigt hat, plant er demnächst die Drachenschanze zu verlassen. Er habe der Gemeinde das Wohnhaus verkauft und gab bekannt, er wolle ebenfalls seine Tätigkeiten im Internet einschränken. Zeitweise konnte die Verteidigung die Sitzung unterbrechen.
Allerdings war die Staatsanwaltschaft aufgrund der
„veränderten Lebensumstände“ mit keiner weiteren Aussetzung der Strafe auf Bewährung einverstanden. Schon beim letzten Urteil setzte das Gericht die Strafe im Jahr 2019 wegen einer Körperverletzung
zur Bewährung aus. Zudem hatte er im März diesen Jahres einen Deal vom zuständigen Amtsgericht
abgelehnt.
Die Staatsanwältin sagte zudem, es gebe nicht nur den Tatort Altschauerberg, wo Winkler noch wohnt, sondern den Tatort Internet. Von daher wäre es irrelevant, wo sich der Angeklagte künftig aufhalten werde. Offenbar hatte die Anklage auch Zweifel, dass sich der Drachenlord künftig wirklich mit seinen öffentlichen Auftritten zurückhalten kann.
Welche Folgen hätte die Einstellung seiner Aktivitäten?
Für die Hater-Community wäre eine Gefängnisstrafe als auch das Ende seiner Internet-Auftritte tatsächlich ein großer Erfolg. Doch worüber wollen sie sich künftig austauschen, sollte der Drachenlord tatsächlich von der Bildfläche verschwinden? Und womit will der Drache abseits von Hartz IV irgendwelche Einnahmen generieren, wenn er bei YouTube keine Werbung mehr schalten oder dort um Spenden bitten kann!?
Nach Medienangaben durften heute 12 Haider mit in die Verhandlung, weitere 60 waren nach Medienangaben aus ganz Deutschland
angereist. Sie wollten unbedingt vor dem Strafjustizzentrum Nürnberg ausharren, um ja nichts zu verpassen. Das Thema wird bei Twitter sehr intensiv besprochen. Die entsprechenden Hastags sind am heutigen Donnerstag auf dem ersten als auch auf dem dritten Platz gelandet.
Manche Beobachter sehen die Schuld allerdings nicht nur alleine beim Angeklagten, sondern auch bei seinen Besuchern:
Tarnkappe.info