Drachenlord Grill Sonntag
Drachenlord Grill Sonntag
Bildquelle: Drachenlord

Drachenlord hat bei YouTube alle Kanäle eingebüßt

Ende Gelände bei YouTube. Der Drachenlord hat sich nicht an die Vorgaben des Portals gehalten, weswegen seit gestern alles von ihm weg ist.

Trotz eines aktuellen Strikes letzter Woche lud Drachenlord neue Videos auf seinen anderen Kanälen hoch. In der Konsequenz hat die Videoplattform YouTube ihm am gestrigen Mittwoch alle Kanäle gesperrt.

In seinem Kommentar bei TikTok gibt er sich noch zuversichtlich. Er sei mit den Mitarbeitern des Supports immer gut ausgekommen. Nach seiner Ansicht sei es nur eine Frage mehrerer Tage, bis die Videos wieder zugänglich seien. Auch an die Gerüchte, dass bei Google Hater arbeiten sollen, glaubt er nicht.

@drachenlordrw

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♬ Originalton - Drachen Lord

Videoplattform wirft Drachenlord raus

Doch aufgrund seiner Uploads neuer Videos trotz des Strikes hat Rainer Winkler eindeutig gegen die Nutzungsbedingungen von YouTube verstoßen. Eigentlich konnte der Drache gestern ein Jubiläum begehen. Er erstellte den Hauptkanal bei YouTube exakt vor 11 Jahren. Seit Mittwoch kommt dort aber nichts mehr außer der Meldung, dass man ihm das Konto gekündigt hat.

Da bisher bis auf eine Ausnahme bislang alle Strikes zurückgenommen wurden, müsse dies jetzt wieder so sein, glaubt Winkler. Die Löschung seines Accounts sei „voll aus der Luft gegriffen„.

Drache Offiziell

Diesmal ein Abschied für immer?

Der Drachenlord kündigte bei TikTok eine Klage an, sollte YouTube ihn nicht wieder reinlassen. Dafür müsste er aber einen Medienanwalt einschalten, der sich auch mit US-amerikanischen Recht auskennt. Der Hauptsitz der Google-Tochter liegt bekanntlich weitab Europas und damit abseits unserer Rechtsprechung. So zweifelhaft der Erfolg einer solchen Aktion wäre, so teuer würde das Verfahren werden.

Allerdings stellen die YouTube Videos beinahe die einzige Einnahmequelle von Rainer Winkler dar. Doch wenn er nur noch bei YouNow oder TikTok aktiv wäre, würden wohl auch die Spendengelder stark einbrechen. Das kann oder will er sich bestimmt nicht leisten. Bei Twitch wurde sein Account schon einmal gelöscht und später gebannt.

Drachenlord, Drachenchronik
Geklaut von drachenchronik.com, thx!

Es könne höchstens ein paar Tage oder eine Woche dauern, dann wäre er wieder da, glaubt er. Bis dahin will Drachenlord keine Panik schieben und spielt „ganz gechilled“ ein paar Games auf der Xbox One.

Drachenlord
Von Schanzenwatch Broadcast, thx!

Nüchtern betrachtet ist seine Situation allerdings alles andere als rosig. Rainer Winkler hat vor Wochen sein Haus verloren und seinen Führerschein. In der Folge verkaufte er unfreiwillig sein Auto. Die Beziehung zu einer Freundin ist auch beendet.

Außerdem hat man alle technischen Geräte kürzlich im Verlauf einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt. Wenn sich die Vorwürfe aus dem Durchsuchungsbeschluss bestätigen, dann hätte er erneut gegen die Bewährungsauflagen verstoßen. In dem Fall würde ihm wahrscheinlich eine Gefängnisstrafe drohen. Man wirft ihm den Besitz von kinderpornografischen Werken auf seinem Computer vor. Zudem habe er über seinen Blog jugendgefährdende Medien verbreitet, ohne Minderjährige vor dessen Konsum zu schützen.

Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen aus der Luft gegriffen?

Was aber werden die Hater tun, wenn es nichts Neues mehr vom Drachen gibt? Spätestens drei Monate nach Einlieferung in die Justizvollzugsanstalt wird sich das Thema Drachenlord wahrscheinlich erledigt haben, weil das Interesse abgeflaut ist. Natürlich dürfte es dann gar keine neuen Videos mehr von ihm geben.

Man sollte niemandem eine Freiheitsstrafe wünschen. Doch ein paar Monate Zwangspause vom Internet wären nicht verkehrt, um das „Drachengame“ endgültig zu beenden. Oder was meint ihr?

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.