Rainer Winkler, Die Linke
Rainer Winkler, Die Linke
Bildquelle: pr0gramm.com

Kandidiert Rainer Winkler für die sächsische Landtagswahl?

Ein Drachenlord-Fanboy hat kürzlich für die Sachsen-Wahl gefälschte Plakate der CDU aufgehängt, auf denen Rainer Winkler zu sehen ist.

Bei Telegram und Twitter sind kürzlich Fotos aufgetaucht, auf denen der Drachenlord auf Sachsens Straßen auf gefälschten CDU-Wahlplakaten zu sehen ist. Wie der Telegram-Kanal Schanzenwatch Broadcast vermeldet, wohnt in der Nähe der Fake-Plakate ein bekennender Fan (Drachi) des ehemaligen Youtubers.

Rainer Winkler, der Politiker?

Kurz vor der Landtagswahl am Sonntag verwandelten irgendwelche Spaßvögel Rainer Winkler unter dem Slogan „Er hat die Stärke, die es braucht“ zum vermeintlichen Landtagskandidaten der Christlich Demokratischen Union. Zum Ärgernis der CDU in der Kreisstadt Aue-Bad Schlema haben Unbekannte an mehreren Orten Plakate mit ihrem Logo aufgehängt. Mit dem türkisen Aufdruck und der Bekräftigung, man solle ihn wählen, weil es um Sachsen geht, wirkte die Wahlwerbung auf den ersten Blick echt. Doch die meisten Passanten werden den Hintergrund eh nicht erkannt haben. Anfangs bekam die CDU davon noch nicht einmal etwas davon mit.

Rainer Winkler, Drachenlord
Der Drache als CDU-Kandidat – Quelle, thx!

Für die CDU sind derartige Aktionen „sehr ärgerlich„.

Wie t-online orakelt, geht es gar nicht darum, einer bestimmten Partei zu schaden. Wer die Fotos im Netz verbreitet hat, habe vielmehr Rainer Winkler selbst im Auge, um sich damit über ihn lustig zu machen. Die CDU von Leipzig gab gegenüber msn.com bekannt, dass die nachgemachten Plakate „sehr ärgerlich“ seien. Das habe nichts mit fairem politischem Wettstreit zu tun, weswegen man derartige Aktionen verurteilt. Neben den Drachenlord-Plakaten tauchten auch welche mit arabischem Text auf. Zudem haben Unbekannte Michael Kretschmers Texte überklebt, um ihm irreführende Aussagen in den Mund zu legen.

Drachenlord ist mit unbekanntem Ziel ausgezogen

Bei Pr0gramm ist hingegen ein Foto mit einem Fake-Plakat der Fraktion Die Linke aufgetaucht (siehe Beitragsbild). Man müsse zusammenrücken, heißt es dort im typisch mittelfränkischen Tonfall. Der Grund für die erhöhte Aktivität der Hater ist wahrscheinlich die Tatsache, dass es momentan gar nichts über ihn zu berichten gibt. Aus dem möblierten Zimmer bei Plauen ist Rainer Winkler nach Aussage des Vermieters ausgezogen. Diesmal wirklich, obwohl er diesen Schritt vorher schon mehrfach angekündigt hat.

Zwischenzeitlich haben die Hater keine Gelegenheit ausgelassen, um den Vermieter mit lautem Gehupe, persönlichen Nachrichten oder dem Einschlagen eines Fensters mürbe zu machen. Rainer Winklers neuer Aufenthaltsort ist der Hater-Community noch nicht bekannt. Und da sich der ehemalige YouTuber nicht mehr in Form neuer Videos zeigt, gibt es noch keine Indizien für seinen neues Domizil. Doch das ist sicher nur eine Frage der Zeit.

Keine besonderen Talente vorhanden

Laut t-online Redakteur Lars Wienand besitze der Drachenlord „keine besonderen Talente„. Er habe „aber mit seinem Auftreten und seinem Umgang mit Reaktionen eine Hassliebe und zum Teil kriminelle Mobbing- und Cybermobbing-Attacken ausgelöst. Zeitweise Hunderttausende verfolgten sein Leben wie eine tägliche Serie. Er machte auch bei Feindseligkeiten, Angriffen und Rückschlägen trotzig weiter und provozierte selbst zum Teil Attacken, um mehr Aufmerksamkeit zu erlangen. Dabei erklärte er sich für „auf ewig unbesiegt„. Das mit dem unbesiegt beurteilen Winklers Kritiker natürlich ganz anders.

Windeln voll? Gefakter Aufdruck einer Packung. Quelle, thx!

Kein frisches Mett mehr vorhanden

Seine Hater teilen seine Lebensabschnitte wie bei einer Fernsehserie in Staffeln ein. Von daher wäre es jetzt Zeit für eine neue Staffel. Doch Pech gehabt! Denn ohne frisches Mett, also neue Informationen, gibt es für YouTuber wie „Der heilige Ofenkäse“ und diverse Nutzer auf X nichts mehr mit Substanz, über was sie berichten, was sie kommentieren oder analysieren könnten. Doch wie gesagt, es dürfte nicht lange dauern, bis irgendjemand aus der Community Rainer Winkler woanders erkennt. Dann geht das Drachengame wieder von vorne los. Ein Ende der Serie ist nicht abzusehen.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.