Drachenlord auf YouTube
Drachenlord auf YouTube
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Drachenlord droht Gefängnisstrafe, weil er Deal abgelehnt hat

Der Drachenlord lehnte das Angebot vom AG Neustatt ab. Er sollte umziehen und sich aus dem Internet zurückziehen. Jetzt droht Freiheitsentzug.

Rainer Winkler (Drachenlord) lehnte kürzlich ein Angebot der Richterin vom Amtsgericht Neustadt ab. Er sollte sich einlassen auf eine Bewährungsstrafe verbunden mit einer engmaschigen Kontrolle der Bewährungsauflagen. Man schlug ihm eine Umschulung vor und wollte dafür, dass er umzieht und seine Tätigkeit bei YouTube aufgibt. Nur wenn er nichts Neues mehr im Internet veröffentlicht, könne in der Provinz endlich Ruhe einkehren, meinte die Richterin.

Drachenlord vor Gericht wegen Beamtenbeleidigung und Körperverletzung

Drachenlord mit Zigarre

Kürzlich stand Rainer Winkler aka Drachenlord bei einem Strafprozess vor dem Amtsgericht Neustadt an der Aisch vor Gericht. Man warf ihm erneut Körperverletzung vor. Diesmal in Kombination mit mehreren Beleidigungen.

Auch soll er Polizisten persönlich als auch während der Austragung seiner Live-Streams beleidigt haben. Er bemängelt deren Arbeitseinstellung und die Tatsache, dass sie nicht schnell genug zu ihm kommen, wenn er sie ruft.

Bei Bedarf erhalten die Einsatzkräfte Unterstützung von Mitarbeitern ortsnaher Polizeidienststellen. Eine Übersicht über die Anzahl der polizeilichen Einsätze oder Kosten wollte man unseren Kollegen von Nordbayern.de leider nicht geben. Doch es steht fest: Das ewige Spiel Drachenlord vs. seine Hater kostet den Steuerzahler jede Menge Geld. Ein Ende ist nicht in Sicht, auch der Drache trägt daran eine Mitschuld.

Wer mit dem Internet Geld verdient, wird es nicht meiden

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Das Kalkül des Amtsgerichts sah so aus, dass man den Drachenlord aus der Öffentlichkeit zerrt, um die Situation zu befrieden. Doch das möchte Herr Winkler unter diesen Bedingungen nicht. Vor Gericht sagte er, man werde ihn sicher entdecken, egal wo er wohnt. Außerdem sieht er sich als erfolgreichen Geschäftsmann, der Umsätze bei YouTube vorweisen könne, „wie höchstens 100 Leute aus ganz Deutschland“. Im 40-Seelen-Nest 40 Kilometer nördlich von Nürnberg, hat man sowieso schon an den ständigen Belagerungszustand gewöhnt.

Zwei Hater müssen sich noch gesondert vor Gericht verantworten, weil sie am 23. Dezember 2019 den Balkon des Winkler-Anwesens erklommen haben. Anschließend verunglimpften sie den toten Vater verbal, um Winkler aus der Reserve zu locken. Der Plan vieler Hater: Sich selbst notfalls in Gefahr bringen, um den Drachenlord hinterher wegen Straftaten anzuzeigen.

Winkler steht aufgrund von Beleidigungen und Körperverletzungen bereits unter einer doppelten Bewährung. Die Richterin versuchte ihm nun eine Brücke zu bauen, damit das Drachengame endlich zu einem Ende kommt. Doch Winkler reagierte weder auf ihre freundlichen Aufforderungen. Und er ließ sich auch nicht durch die Ankündigung strafrechtlicher Sanktionen beeindrucken.

Eine Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe ist ihm sicher

So sehr der Drachenlord der ständige Belagerungszustand in Altschauerberg bei Emskirchen (Landkreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim) nervt, so wenig will er offensichtlich auf die öffentliche Aufmerksamkeit verzichten, die mit seinen Videos und Online-Streams verbunden ist. Laut einem aktuellen Video, siehe Beitragsbild, gingen bei YouTube sechs Strikes ein. Wahrscheinlich haben ihn seine Gegner gemeldet, um weitere Video-Uploads zu verhindern.

Hätte Winkler seine Online-Karriere aufgegeben, wäre er erneut straffrei ausgegangen. Doch so droht ihm der Freiheitsentzug. Das wäre das erklärte Ziel vieler Hater. Wenn nicht dieses Mal, dann bei nächster Gelegenheit. Das Amtsgericht Neustadt an der Aisch wird bald einen neuen Verhandlungstag ansetzen. Wahrscheinlich, um das Verfahren zu einem Abschluss zu bringen. Es ist indes fraglich, ob der Drachenlord nochmals mit einem blauen Auge davonkommen wird. Eine Geldstrafe würde er mangels Masse nicht bezahlen können. Doch der Freiheitsentzug würde sich extrem negativ auf seinen Alltag auswirken.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.