In den Niederlanden hat man nach GVU-Manier einen Händler erwischt, der R4-Speicherkarten auf dem Wochenmarkt zum Kauf angeboten hat.
In den Niederlanden hat man auf einem Wochenmarkt nach GVU-Manier einen Händler erwischt. Dieser bot R4-Speicherkarten auf diversen Marktplätzen zum Kauf an. Auf den Speicherkarten waren je nach Preis zwischen 25 bis zu 100 Schwarzkopien für das Nintendo DS erhältlich. Indem er auf ihre Forderungen einging, konnte sich der Händler mit BREIN außergerichtlich einigen.
Die niederländische Antipiracy-Vereinigung BREIN hat nach eigenen Angaben mal wieder zugeschlagen. Diesmal wurde man auf einem Wochenmarkt im Auftrag der Spieleindustrie tätig.
Man brachte einen in Holland tätigen Händler illegaler R4-Speicherkarten dazu, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Demnach verpflichtet er sich, seit dem Abschluss des Vertrages pro illegaler Karte oder einem anderen rechtsverletzendem Produkt 500 Euro an BREIN zu bezahlen. Der Händler war zudem zur Zahlung eines Schadenersatzes in unbekannter Höhe bereit. Wahrscheinlich tat er dies, um ein Gerichtsverfahren zu vermeiden. Die Speicherkarten kosteten abhängig von der Menge der schwarzkopierten Games für das Nintendo DS zwischen 70 und 120 Euro.
Trödelmarkt & Wochenmarkt: Gefahr für Händler ungleich höher
Früher hat die GVU in unregelmäßigen Abständen Mitarbeiter auf den Marktplatz diverser Großstädte Deutschlands geschickt, um Anbieter rechtsverletzender Waren ausfindig zu machen. Nach einem Testkauf und der Begutachtung der Ware (zumeist simple Plagiate von Filmen oder Spielen), holte man die Polizei. Danach stellte man eine Anzeige, um die Täter strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen. Ganz ähnlich ist das niederländische Pendant jetzt auch vorgegangen. Von der GVU hat man aber diesbezüglich schon länger nichts mehr vernehmen können. Dennoch ist es für die Anbieter mit einem vergleichsweise großen Risiko verbunden, ihre Waren in aller Öffentlichkeit zu verkaufen.
Legale Ware? Oder vom LKW gefallen?
Schon seit mehreren Jahren klagen die Einzelhandelsverbände über die unsauberen Methoden mancher Händler. Unklar ist, ob sie einen Gewerbeschein besitzen, irgendwelche Steuern bezahlen und ob die Neuware, die vom LKW verkauft wird, legal erworben wurde. Wenn nicht, können sie die Wettbewerber mit ihren niedrigen Preisen regelrecht ausstechen. Die Ordnungsämter, Mitarbeiter von Zoll oder Polizei können bei dem enormen Aufwand die Stände auf dem Wochenmarkt nur stichprobenartig überprüfen. Die Organisatoren der Floh- und Wochenmärkte vermieten die Flächen lediglich weiter.
Ob immer alles mit legalen Mitteln zugeht, dürfte einigen Event-Veranstaltern schlichtweg egal sein. Mittlerweile gebe es Plagiate, die so professionell gefertigt wurden, dass man sie kaum vom Original unterscheiden kann, bemängeln die Einzelhandelsverbände. Zumindest das war bei den angebotenen Speicherkarten nicht der Fall. Selbst dem letzten Käufer dürfte bei der Form, Menge der Games und dem Preis der R4-Speicherkarten klar gewesen sein, dass sie auf dem Marktplatz etwas Illegales erstehen.
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