Hände eines Drogenhändlers mit Handschellen
Hände eines Drogenhändlers mit Handschellen
Bildquelle: deeblue, Lizenz

Drogenhändler aus dem Darknet in Braunau verhaftet

Ein Darknet-Drogenhändler wurde im österreichischen Braunau festgenommen. Die anschließende Hausdurchsuchung deckte weitere Details auf.

Die Polizei im österreichischen Braunau nahm einen Darknet-Drogenhändler im Rahmen einer Routinekontrolle fest. Eine anschließende Hausdurchsuchung deckte weitere Details zu seinen illegalen Geschäften auf.

Der Drogenhändler leistete massiven Widerstand bei der Festnahme

Im Rahmen einer routinemäßigen Personenkontrolle hat die oberösterreichische Polizei am Bahnhof Braunau am 1. September einen Darknet-Drogenhändler festgenommen. Im Rucksack des verdächtigen 25-Jährigen fanden die Polizeibeamten „eine erhebliche Menge synthetischer Drogen, vorverpackt in Darknet-Drogenpaketen„, heißt es in der Pressemitteilung der zuständigen Landespolizeidirektion.

Der Verdächtige versuchte dabei die Ordnungshüter „durch körperliche Widerstandshandlungen an der Sicherstellung der Drogen zu hindern.“ Seinen Fluchtversuch in Richtung eines Wohngebietes konnten die Polizisten schließlich vereiteln. Doch der auf frischer Tat ertappte Drogenhändler gab nicht auf und wehrte sich weiterhin massiv gegen die Festnahme.

Hausdurchsuchung deckte weitere Details auf

Eine Auswertung beschlagnahmter Datenträger förderte weitere Details zu den Tätigkeiten des Drogenhändlers zutage. Demnach sei dieser „bereits seit mehreren Monaten als Darknet-Vendor aktiv“ gewesen und wollte unmittelbar vor der Festnahme einige Drogenpakete an österreichische Kunden verschicken. Sein Sortiment umfasste Drogen wie Amphetamine, Kokain, Marihuana und Cannabisharz.

Um nicht durch Verwendung seines privaten Internetanschlusses verdächtigt zu werden, setzte der Darknet-Drogenhändler unter dem Vorwand, Lebensläufe zu schreiben, auf „Drucker eines Dienstleistungsunternehmens, um die notwendigen Versandetiketten zu erstellen„. Dadurch blieb er stets unter dem Radar und verschickte die nach Österreich importierten Drogen an deutsche Paketshops, die er unter einer gefälschten Identität angemietet hatte.

Insgesamt konnten die Beamten nach einer zusätzlichen Hausdurchsuchung „für den Verkauf bestimmte 124 Gramm Amphetamin und 64 Gramm Marihuana“ ebenso wie „Versandvermerke, Verkaufslisten und Verpackungsmaterialien“ sicherstellen. Somit dürfen sich sicher auch noch ein paar seiner Kunden über einen persönlichen Besuch von den Polizeibeamten freuen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde der Drogenhändler schließlich in die Justizanstalt Ried im Innkreis eingeliefert.

Wie hoch das Strafmaß für den Verdächtigen letztendlich ausfällt, bleibt vorerst ungewiss. Dass er eine ähnlich umfangreiche Haftstrafe wie einst die in größerem Stil aktiven Betreiber von Chemical Revolution zu erwarten hat, darf jedoch bezweifelt werden.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.