Datenschmutz.de
Jede Menge Infos nebst dem Generator für Auskunftsersuchen sorgen für mehr Chancengleichheit.
Bildquelle: Arbeitskreis kritischer Jurist*innen

Datenschmutz.de sorgt für Chancengleichheit der Bürger

Mit dem Generator für Auskunftsersuchen und vielen Informationen unterstützt das Wiki Datenschmutz.de die Bürger beim Schutz ihrer Daten.

Mit Hilfe des informativen Wikis Datenschmutz.de kannst auch du mit einem kostenlosen Auskunftsersuchen dein Recht auf Privatsphäre einfordern. Wir leben zweifellos in einer Welt, die in den letzten 30 Jahren immer digitaler geworden ist. Überall hinterlässt man Datenspuren – ob man will oder nicht.

Das gilt nicht nur für das Surfen oder die Nutzung des eigenen Smartphones oder PCs, sondern natürlich zugleich für die Behörden. Auch die sammeln Informationen über uns und werten sie aus.

Mit Datenschmutz.de hast du die Mittel, um nicht länger ein Spielball der Behörden zu sein!

Fakt ist und das wissen viele gar nicht: Jede Bürgerin und jeder Bürger hat ein Auskunftsrecht gegenüber jeder Behörde und jedem Nachrichtendienst innerhalb der EU. Das gilt natürlich auch für die Polizei.

Die Webseite informiert beispielsweise über die Rechtsgrundlagen der behördlichen Sammel-Leidenschaft. Die Daten vom Wiki sind aufgrund des enormen Aufwands, die Seite aktuell zu halten, womöglich teilweise nicht mehr taufrisch. Trotzdem hat man hier sehr viele hilfreiche Informationen zusammengetragen, die eigentlich jeden etwas angehen.

Das absolute Highlight von Datenschmutz.de ist allerdings der hauseigene Generator für Auskunftsersuchen. Damit kann man mit wenigen Mausklicks ein eigenes Auskunftsersuchen erstellen, um in Erfahrung zu bringen, was über dich bekannt ist.

datenschmutz.de, Generator für Auskunftsersuchen

Warum es wichtig ist, für Chancengleichheit zu sorgen

Wie ich dazu komme, dieses Wiki zu empfehlen? Ganz einfach. Die Website war gestern Thema in unserer Signal-Gruppe von tarnkappe.info. Im Zuge der zweiten Hausdurchsuchung meiner privaten Räumlichkeiten im Herbst 2019 musste ich auch Fingerabdrücke abgeben und es über mich ergehen lassen, dass man von mir biometrisch verwertbare Fotos geschossen hat, um die Daten mit unzähligen nationalen und EU-weiten Datenbanken abzugleichen. Im März 2020 stellte man die Strafanzeige ein und gab mir meine (noch immer verschlüsselten Geräte) zurück.

Datenschmutz.de – die besten Daten sind keine!

Anschließend schrieb ich dem Polizeirevier Bergisch Gladbach, dass ich darüber informiert werden möchte, ob meine Daten noch immer in den ganzen Datenbanken gespeichert sind. So auch in der Datenbank von Europol, Eurojust, vom BKA, LKA NRW und in vielen anderen Datenpools. Ich bekam von einer Polizistin lakonisch zur Antwort, es würden (angeblich!) gar keine Daten von mir vorliegen. Darauf antwortete ich, dass dies doch gar nicht meine Frage war. Ich wollte wissen, ob und wann man (verdammt nochmal !) meine Daten gelöscht hat. Oder eben auch nicht. Darauf habe ich bis dato gar keine Antwort erhalten.

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„Warum verdächtigt ihr uns?“ Foto eines Aufklebers in Paris.

Was kann man als Bürgerin oder Bürger tun?

In dieser Situation wäre das Wiki Datenschmutz.de sehr hilfreich gewesen. Einerseits um zu erfahren, welche Rechte ich habe und andererseits zu wissen, was ich tun kann, um doch noch eine zwangsweise Löschung meiner Daten zu erwirken. Nochmals: Der Verdacht des Drogenhandels hatte sich nicht einmal ansatzweise bestätigt, das Verfahren stellte die zuständige Staatsanwaltschaft ein. Trotzdem muss man ohne fachkundige Unterstützung befürchten, dass die Behörden die eigenen Angaben womöglich bis zum jüngsten Tag auf ihren Servern behalten.

Hier klicken, um zur Seite zu gelangen!

Betreiber von Datenschmutz.de ist die Datenschutzgruppe der Roten Hilfe Heidelberg-Mannheim. Doch ob die Macher rechts oder links eingestellt sind, spielt in dem Zusammenhang doch gar keine Rolle. Es geht um die Hoheit über unsere eigenen Daten. Da sollte jede Hilfe willkommen sein. Erst recht, wenn man die Unterstützung einsetzen kann, ohne dafür Informatik oder Jura studieren zu müssen. Übrigens: Mehr Lesestoff in Form eines kostenlosen E-Books gibt es noch obendrauf!

Hinweis: Diese Website ist nicht erst gestern online gegangen. Außerdem ist für die Veröffentlichung dieses Artikels natürlich KEIN Geld geflossen.* Die Autorinnen und Autoren würden sich aber über etwas Unterstützung in der Form freuen, dass ihr künftig ein paar Informationen zu diesem Wiki beitragt.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.