Signal-Gruppe von tarnkappe.info
Signal-Gruppe von tarnkappe.info
Bildquelle: Signal Blog

Signal-Gruppe von tarnkappe.info eröffnet!

Die Signal-Gruppe von tarnkappe.info ist offen. Doch es gibt leider beim Signal-Chat noch keine Brücke zu Telegram oder Matrix.

Schon vor ein paar Tagen haben sich die Pforten zur Signal-Gruppe von tarnkappe.info geöffnet. Dieser Messenger ist voll und ganz auf Datenschutz ausgelegt. Und da innerhalb unserer Community immer häufiger der Wunsch nach einer zusätzlichen Option neben Telegram und Matrix aufkam, haben wir uns letztlich für einen Signal-Chat entschieden.

Signal-Gruppe von tarnkappe.info offen: Wer hat Lust, mitzuchatten?

Die Geschäftsführerin von Signal, Meredith Whittaker, traf die Entscheidung, nur in Ausnahmefällen auf Künstliche Intelligenz zu setzen. Die ehemalige Google-Mitarbeiterin sagte im Gespräch mit dem Spiegel, man setze KI/AI nur in dem einen Fall ein, wenn es darum geht, Gesichter von Personen unkenntlich zu machen. Ansonsten kann sie den ganzen AI-Hype überhaupt nicht nachvollziehen.

Tja, und schon wieder macht sich bei einer neuen Technologie kaum jemand Gedanken wegen den vielen Nutzerdaten, die dabei tagtäglich anfallen. In Bezug auf den Datenschutz stellt die große Ausnahme die lokale KI-Installation auf dem eigenen PC dar, weil dabei keine Daten an die Hersteller übertragen werden. Wer mehr wissen will, kann dort nachfragen.

Screenshot: Der Signal-Client unter Pop OS! So sieht der Signal-Chat in unserer Gruppe aus.
Screenshot: Der Signal-Client unter Pop OS! So sieht der Signal-Chat in unserer Gruppe aus.

Gruppenchat bei Signal. Ja, aber wo? Ganz einfach, klicke bitte hier!

Whittaker, die sich vor etwa zwei Jahren einem ausführlichen Community-Interview von tarnkappe.info gestellt hat, verzichtet mittlerweile sogar auf ihren eigenen Account beim Business-Netzwerk LinkedIn. Wahrscheinlich geschieht dies mit dem Motto: Die besten Daten sind keine! Was bei LinkedIn von der Betreibergesellschaft von Signal und ihrer Geschäftsführerin zu sehen ist, haben offenkundig Unbekannte spaßeshalber ins Netz gestellt.

Abkehr von WhatsApp, um primär bei Signal aktiv zu sein, gestaltet sich schwierig!

Vor drei Wochen habe ich WhatsApp erneut von meinem iPhone entfernt. Zack und weg war es. Eine Woche später streikte auch die Linux-App. Die Software verlangt seitdem, man solle den QR-Code mithilfe der iOS Software von WhatsApp einscannen. Aber genau das ist eben nicht geplant.

WhatsApp löschen?
Hallo Signal! Auf wiedersehen, Whatsapp!

Die Reaktionen aus meinem Bekannten- und Freundeskreis fielen wegen der Entscheidung sehr unterschiedlich aus. Um es kurz zu machen: Viele sind einfach zu antriebsarm, um eine Alternative auszuprobieren. Dabei spielt es keine Rolle, dass man die wichtigsten WhatsApp-Funktionen auch bei Signal nutzen kann.

Beispielsweise mein Tischtennis-Verein, TTG Unterfeldhaus-Millrath, koordiniert sehr viel über WhatsApp. Daneben bietet man immerhin jeden Sonntag einen Newsletter per E-Mail an. Dem Vorstand brauche ich gar nicht erst mit einer Alternative zu kommen. Sie würden wahrscheinlich argumentieren, WhatsApp hat halt fast jeder installiert.

Und sonst?

Um die Kommunikation nicht gänzlich einschlafen zu lassen, kann man immer noch eine SMS schreiben oder die Person anrufen. Gemeint sind die Menschen, die einem wichtig sind und die sich weigern, etwas abseits der Datenschleuder von Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp & Co.) einzusetzen.

Auffällig ist aber, geschätzten 95 % meiner Kontakte ist es schlichtweg egal, dass bei der Nutzung von WhatsApp im Gegensatz zu Signal Unmengen an Meta-Daten anfallen. „Wir haben doch nichts zu verbergen„, bekommt man dann als Antwort. Allerdings haben wir in unserer zweiteiligen Hintergrund-Reihe zum Thema NSA gelernt, dass US-Geheimdienste sogar dazu in der Lage sind, auf Basis der reinen Meta-Daten ihre Staatsfeinde um die Ecke zu bringen. Die Lage stellt sich jetzt, neun Jahre später, bei der aktuellen Führungsriege der NSA, sicherlich auch nicht anders dar!

Hier gelangst Du zum Signal-Chat unserer Gruppe

Wie dem auch sei. Die Signal-Gruppe von tarnkappe.info ist aktiv, die Moderatoren Deathrow und Moritz sind neben meiner Wenigkeit präsent. Wer Hilfe benötigt: Anleitungen zur Benutzung der Signal-Gruppe gibt es hier.

Ach ja, unsere Regeln für alle öffentlichen Gruppen kann man dort nachschlagen. Die kostenlose Software für Smartphones und PCs ist auch für alle gängigen Betriebssysteme verfügbar.

Meredith Whittaker, Signal, CEO
Meredith Whittaker. Quelle: privat.

Derzeit gibt es offenbar noch keine Bots, die man bei Signal einsetzen kann. Das ist schade, aber das kommt sicher noch. Last, but not least gibt es hier eine Anleitung, wie man die Preisgabe der eigenen Telefonnummer bei Signal unterbinden kann. Wir werden schauen, dass wir eine Verbindung zu Matrix und Telegram so schnell wie möglich realisieren, also bald (TM).

Wir wünschen beim Daten schützen und beim Chatten viel Spaß! Bis bald, wir sehen uns dann auf der anderen Seite!!!

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.