Drogenhandel im Darknet: 13 Jahre illegale Geschäfte, dann klickten die Handschellen. Polizei konnte die Käuferdaten sicherstellen.
Isaac Elliott, ein 35-jähriger Drogendealer aus Cardiff, führte über ein Jahrzehnt lang ein Doppelleben. Unter verschiedenen Pseudonymen wie Lysander Spooner, Urban Sherman und Lucy McGee betrieb er einen regen Drogenhandel im Darknet.
Sein Geschäftsmodell: Anonymität, Kryptowährungen und positive Bewertungen auf einschlägigen Plattformen wie Abacus, Dark Matter, ASAP, Incognito, Cybermarket und Bohemia. Doch die Tarnung hielt nicht ewig. Im Sommer klickten dann überraschend die Handschellen.
Drogenhandel im Darknet: 13 Jahre im Verborgenen
Die Ermittler der südwalisischen Spezialeinheit für Internet- und Wirtschaftskriminalität „Tarian“ kamen Elliott nach jahrelanger Spurensuche auf die Schliche. Gleichzeitig durchsuchten die Beamten mehrere Objekte, darunter eine Wohnung über einem Geschäft sowie Adressen in Abergavenny und Cwmbran. Die Beweislage war erdrückend: Drogen, elektronische Geräte und verschlüsselte Datenträger wurden sichergestellt.
Die Ermittler fanden auf einem beschlagnahmten Laptop Käuferlisten, Verkaufsangebote und Kundenbewertungen. Trotz ausgeklügelter Sicherheitsvorkehrungen wie zum Beispiel dem anonymen Betriebssystem Tails gelang es der Polizei, Elliotts digitale Sicherheitsvorkehrungen zu knacken.
Die Beamten mussten den Laptop transportieren, ohne ihn in den Sperr- oder Ruhezustand zu versetzen, da sonst wichtige Beweise verloren gegangen wären.
Wales Online
Elliott nutzte bekannte Darknet-Märkte wie Abacus, Dark Matter und Bohemia für seinen Drogenhandel. Die Produktpalette des Drogendealers reichte von Adderall (besser bekannt als Amphetamin) über Kokain bis hin zu psychedelischen Drogen wie LSD und DMT (Psychedelikum). Insgesamt erzielte er damit Einnahmen von über 16.000 Pfund (ca. 19.000€). Dies berichtet Wales Online in einem aktuellen Artikel.
Die Vergangenheit holt ihn ein
Vor Gericht bekannte sich Elliott des Drogenhandels schuldig. Im Übrigen hat man ihn in der Vergangenheit wegen einer ähnlichen Straftat bereits verurteilt. Sein Verteidiger verwies auf seine schwierige Kindheit und die Diagnose ADHS. Elliott hatte bereits im Alter von 12 Jahren mit Cannabis begonnen, später folgten härtere Substanzen. Der Versuch, seine Probleme durch Selbstmedikation zu lösen, habe ihn schließlich in die Abhängigkeit geführt – und in die Kriminalität.
Richter Richard Kember verurteilte Elliott zu vier Jahren Gefängnis. Nach zwei Jahren könnte er auf Bewährung freikommen. Außerdem werden ihm die Spuren, die er im Darknet hinterlassen hat, wohl noch länger verfolgen.