Im Rahmen der Action Days führte die Polizei am gestrigen Mittwoch in ganz Deutschland Durchsuchungen bei Kunden von Fraud-Foren durch.
Die Action Days sind gestern gestartet. Das bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe angesiedelte Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg und die Ermittler der Polizeipräsidien Offenburg und Reutlingen wurden gestern aktiv. Nach eigenen Angaben haben sie im Kampf gegen Cyberkriminalität einen erneuten Erfolg verzeichnet. In enger Kooperation gelang es den Strafverfolgungsbehörden, illegale Aktivitäten und deren Verursacher in der scheinbaren Anonymität des Internets aufzuspüren.
Action Days: Polizei konzentrierte sich auf Benutzer der zuletzt hochgenommenen Fraud-Foren
Bereits vor geraumer Zeit war es den Ermittlern gelungen, die Server mehrerer Online-Marktplätze für illegale Waren und Dienstleistungen zu identifizieren und abzuschalten. Dabei konnten man auch die hinter den jeweiligen Fraud-Foren liegenden Kundendatenbanken sichern. Auf den Plattformen wurden zahlreiche Straftaten begangen. So wurden u.a. gefälschte Dokumente, ausgespähte Zugangsdaten zu diversen Benutzerkonten sowie illegale Dienstleistungen zur Begehung unterschiedlicher Betrugsdelikte angeboten und verkauft.
Durch nach eigenen Angaben „akribische und personalintensive Ermittlungen“ gelang es den Cyberermittlern, ausgehend von den Informationen in den Datenbanken, zahlreiche Kunden der illegalen Plattformen, welche die erworbenen Leistungen in Bitcoin bezahlt hatten, zu identifizieren. Beteiligt an der Durchführung der Action Days waren laut Pressemitteilung diverse Staatsanwaltschaften, so auch die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und die Staatsanwaltschaften in Itzehoe, Köln, Magdeburg, Mainz und Osnabrück.
Koordinierte Durchsuchungen in ganz Deutschland
Im Rahmen eines bundesweiten Action Days wurden nunmehr am gestrigen Mittwoch durch die jeweils örtlich zuständigen Strafverfolgungsbehörden unter Koordinierung der Ermittler aus Baden-Württemberg in rund einem Dutzend Fälle Durchsuchungsbeschlüsse bei den Kunden der Plattformen vollstreckt. Man beschlagnahmte dabei umfangreiches Beweismaterial, auf dessen Basis möglicherweise weitere Durchsuchungen drohen. Die Auswertung dauert naturgemäß noch an.
Den Personen wirft man dabei Betrug mittels Kleinanzeigenportalen, Fälschung beweiserheblicher Daten und Online-Banking-Betrug vor. In Baden-Württemberg durchsuchte man insgesamt drei Objekte im Rhein-Neckar-Kreis sowie im Landkreis Schwäbisch Hall. Womöglich dauern die Action Days noch an, mit weiteren polizeilichen Maßnahmen muss in den nächsten Tagen gerechnet werden. Die noch aktiven deutschsprachigen Fraud Foren sind übrigens weiterhin online, als wäre nichts geschehen.