Mit über 14 Millionen Besuchern monatlich war die illegale Streaming-Website soap2day eine große Anlaufstelle. Der Betreiber zog den Stecker.
Am Dienstagmorgen hat der Admin von soap2day seine Website umgestellt. Zu sehen ist statt der illegalen Film- und Serienstreams nur noch eine kurze Abschiedsnachricht, die nichts weiter erklärt. Über die Hintergründe des plötzlichen Abschieds kann derzeit nur spekuliert werden.
Die Website war vor allem auf dem englischsprachigen Markt bekannt. Entsprechend heftig war der Shitstorm auf Twitter. Dass es so schnell gehen würde, damit hatte wohl trotz der anhaltenden Aktionen der ACE gegen Online-Piraten niemand ernsthaft gerechnet.
„Erst Z-Library und jetzt ist soap2day weg“, meckern sie. Dabei ist in den letzten Wochen noch viel mehr passiert. Der ehemals super aktive Torrent-Tracker RARBG zog Ende Mai von jetzt auf gleich die Stecker. Kürzlich gab die Release Group CAKES auf, die ähnlich wie RARBG, für den illegalen Vertrieb neuer Episoden von diversen TV-Serien verantwortlich war. Nicht zu vergessen das Aus des Freehosters Zippyshare, auch wenn das schon etwas länger her ist.
Neben den derzeitigen Domains soapgate.org & soap2day.to gibt es bereits Klone wie soap2day.id, die den Namen zu ihren Gunsten missbrauchen. Jetzt wo das Original weg ist, werden es sicher bald viel mehr werden. Jeder Nachahmer wird versuchen, bei Google mit dem Namen soap2day so weit oben wie möglich zu stehen. Nur so zieht man das Maximum an neuen Besuchern an. Im Mai waren es beim Original 12.4 Millionen einzelne Besucher im Monat, in den kühleren Monaten zuvor sogar noch mehr.
Einige werden sich vielleicht daran erinnern, dass soap2day im Jahr 2020 schon einmal aus dem Index von Google und anderen Suchmaschinen verschwunden ist. Doch dieses Mal ist es anders, aktuell hat sich offenbar die Leitung zur Schließung entschlossen, wenn es sich um keinen Hack handeln sollte.
Aus einem Transparenzbericht geht hervor, dass Google im Auftrag von Rechteinhabern wie Disney, Lego, Sony Pictures oder Warner Bros. Zehntausende Anträge zur Löschung von URLs aus dem eigenen Suchmaschinen-Index erhalten hat. Google tut sich schwer mit Urheberrechtsverletzungen, es hat nur auf etwa 30 Prozent der Anträge reagiert. Etwa 70 % hat man als nicht indiziert markiert. Bei neun Anträgen haben die Mitarbeiter der Suchmaschine einfach gar keine Maßnahmen ergriffen. So kann man mit dem Thema natürlich auch umgehen… ;-)