Ein Lobbyist der RIAA im Geldregen (Symbolbild)
Ein Lobbyist der RIAA im Geldregen (Symbolbild)
Bildquelle: konstantynov, Lizenz

RIAA und MPA hauen 8 Millionen Dollar für Lobbyarbeit raus

Zusammen schickten RIAA und MPA im letzten Jahr 64 Lobbyisten ins Rennen, um ihre Interessen auf politischer Ebene durchzusetzen.

Zur Verteidigung der Urheberrechte ihrer Mitglieder ist sowohl der RIAA als auch der MPA jedes Mittel recht. Dazu gehört mitunter ihre Einflussnahme auf politischer Ebene durch Lobbyarbeit. Mit zusammen 64 Lobbyisten setzten sie sich im Jahr 2022 vorrangig für den Kampf gegen Piraterie ein.

RIAA tauchte letztes Jahr in 15 Lobbyberichten auf

Künstliche Intelligenz (KI) stellt sich für Rechteinhaber zunehmend als große Herausforderung dar. Denn nicht selten trainieren die Entwickler entsprechender Tools ihre Algorithmen mit Unmengen an Daten aus dem Internet. Dazu gehören jedoch auch urheberrechtlich geschützte Werke, deren Verwendung einer Zustimmung bedarf.

RIAA-Logo
RIAA-Logo

Dessen ist sich auch das RIAA-Mitglied Concept Art Association bewusst, das kürzlich eine GoFundMe-Kampagne mit einem Finanzierungsziel von 270.000 Dollar ins Leben rief, um davon einen Lobbyisten zu bezahlen. Dieser solle „Regierungsbeamte und politische Entscheidungsträger“ über die Bedrohung durch KI-generierte Kunstwerke aufklären.

Die Recording Industry Association of America (RIAA) selbst hat dieses Thema im Jahr 2022 laut einem Bericht von TorrentFreak bereits durch ihre Anti-Piraterie-Lobby zur Diskussion gestellt.

Daten von Open Secrets zufolge tauchte die Organisation zwischen Januar und September letzten Jahres in insgesamt 15 Lobbyberichten auf. Ferner sollen 5,4 Millionen US-Dollar von dieser Vereinigung in die Lobbyarbeit geflossen sein.

MPA war noch häufiger vertreten, investierte aber nur die Hälfte

In noch mehr Berichte schaffte es ein anderer Bekannter, der sich der Verteidigung von Urheberrechten verschrieben hat: die Motion Picture Association (MPA). Sie tauchte insgesamt 19 Mal auf, investierte aber mit rund 2,57 Millionen Dollar nur etwa halb so viel wie die RIAA. Und das, obwohl beide Organisationen jeweils 32 Lobbyisten einsetzten.

Open Secrets

Die meisten davon, nämlich 23 von der MPA und 25 von der RIAA, waren sogenannte „Revolver„. Diese Bezeichnung verwendet Open Secrets für Regierungsbeamte, Kongressmitarbeiter oder Abgeordnete, die Jobs bei Lobbyfirmen oder anderen Organisationen des Privatsektors annehmen. Ebenso umfasst der Begriff „Reverse Revolver„. Dies sind Personen, die aus dem privaten Sektor zu einer Regierungsstelle wechseln.

Steuern zahlen ist von gestern!?

Um die Investitionen richtig einordnen zu können, lohnt sich auch ein Blick auf die Einnahmen der RIAA und der MPA, die im Jahr 2020 bei 28.132.459 respektive 62.895.695 US-Dollar lagen. Steuern zahlen beide Organisationen schon seit den 50er-Jahren nicht mehr.

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Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.