Eine menschliche Hand neben der eines Roboters auf einem Notebook
Eine menschliche Hand neben der eines Roboters auf einem Notebook
Bildquelle: IgorVetushko, Lizenz

GPTZero erkennt von ChatGPT erstellte Texte – sorry, Schüler!

Schüler sollten ihre Hausaufgaben besser nicht mehr von ChatGPT erledigen lassen. Denn Lehrer nutzen jetzt möglicherweise das Tool GPTZero.

Ein Student der Princeton University konnte es offenbar nicht mehr mit ansehen, dass seine Kommilitonen ihre Hausarbeiten ständig von ChatGPT erledigen lassen. Also entwickelte er kurzerhand GPTZero, um faulen Schülern und Studenten auf die Schliche zu kommen. Mit dem Wunsch, die Plagiate des OpenAI-Chatbots zu entlarven, steht er offenbar nicht alleine da, wie die hohe Nachfrage nach seiner Anwendung zeigt.

GPTZero lässt Schüler und Studenten wieder selber denken

Seit seiner Veröffentlichung im November 2022 ist der KI-basierte Chatbot ChatGPT in aller Munde. Auch Schüler und Studenten greifen inzwischen allzu gern darauf zurück, um von der Software ihre Hausaufgaben erledigen zu lassen. Denn das macht sie ziemlich gut. Doch das Projekt GPTZero möchte dieser Form des Missbrauchs nun einen Riegel vorschieben.

Wie das Nachrichtenmagazin t3n berichtet, soll die neue App, die ein Student von der Princeton University entwickelte, von ChatGPT erstellte Texte erkennen können. Denn für einen Menschen sind diese oftmals kaum von denen einer realen Person unterscheidbar.

Das stellt Lehrer vor völlig neue Herausforderungen bei der Leistungsbeurteilung ihrer Schüler. Diese erstellen nämlich mit dem von OpenAI entwickelten Chatbot nicht nur Spiele, sondern lassen auch ihre Aufsätze immer häufiger von ihm schreiben.

Die Nachfrage ist hoch – entgegen den Erwartungen des Entwicklers

Edward Tian, der Entwickler von GPTZero, eilt dem Lehrpersonal jedoch mit seinem neuen Tool zur Hilfe. „Die Motivation hier ist die Zunahme von KI-Plagiaten„, lässt dieser auf Twitter verlauten. Denn seiner Ansicht nach sei es von Lehrern sicherlich nicht gewollt, dass Schüler ihre Geschichtsaufsätze von ChatGPT schreiben lassen.

Erreichbar ist das noch im Beta-Status befindliche Tool auf gptzero.me. Aufgrund von zu hohem Traffic soll die Anwendung kurz nach dem Start bereits abgestürzt sein. Inzwischen ist diese jedoch wieder zugänglich, nachdem der zuständige App-Hoster Streamlit mehr Serverkapazitäten bereitgestellt hat.

Wie t3n berichtet, soll GPTZero übermittelte Texte anhand von zwei entscheidenden Kriterien analysieren. Ob ein Aufsatz von einem Menschen oder einer KI geschrieben wurde, lasse sich demnach anhand seiner Komplexität und seiner Zufälligkeit ermitteln. Dass diese Vorgehensweise jedoch ebenso fehleranfällig ist wie die Ergebnisse von ChatGPT selbst, sollte jedem Anwender klar sein.

GPTZero macht (noch) keine zuverlässige Aussage

Wer das neue Tool in Aktion sehen möchte, sei auf die kurzen Demos verwiesen, die Edward Tian auf Twitter geteilt hat.

An der Auswertung ist ferner ersichtlich, dass es bei der Bewertung durch GPTZero kein klares Ja oder Nein gibt. Die App generiert lediglich numerische Werte, die letztendlich in einer Beurteilung münden, wie wahrscheinlich es ist, dass der übermittelte Text von ChatGPT stammt.

Teil einer Auswertung von GPTZero
Teil einer Auswertung von GPTZero (Screenshot)

Es ist anzunehmen, dass beide Tools sich in Zukunft rasant weiterentwickeln. Die Erkennung der KI-Texte wird mit Sicherheit im Laufe der Zeit immer schwieriger, da die Software von OpenAI ständig dazu lernt.

Zugleich ist mit GPTZero eine neue Idee geboren, in die in nächster Zeit sicherlich ebenso eine Menge Energie fließt. Denn immer mehr Menschen haben ein Interesse daran, einem Missbrauch von ChatGPT auf die Schliche zu kommen.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.