KI-Technologien bieten Vorteile, bringen aber auch Risiken für die Privatsphäre mit sich. Wie sammeln Chatbots Daten, was kann man tun?
Die rasante Entwicklung von KI-Technologien hat in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Wandel geführt. Chatbots und virtuelle Assistenten sollen unseren Alltag erleichtern. Doch dieser Komfort hat seinen Preis: KI-Systeme sammeln und verarbeiten eine Vielzahl persönlicher Daten, oft ohne dass sich die Nutzerinnen und Nutzer dessen bewusst sind.
Dieser Artikel beleuchtet die Schattenseiten der KI-Nutzung und gibt einen kleinen Einblick, wie Chatbots und andere KI-Systeme mit unseren Daten umgehen. Welche Risiken bestehen dabei? Wir erklären ein Stück weit, wie man sich im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz vor der Leidenschaft des Datensammelns der Anbieter schützen kann.
Datenschutzrisiken durch Chatbots und andere KI-Systeme
Der Einsatz von KI-Systemen birgt zahlreiche Datenschutzrisiken. Diese Systeme sammeln und verarbeiten große Mengen an personenbezogenen Daten, um ihre Funktionen zu erfüllen. Sensible Daten können dabei in falsche Hände geraten. Sie könnten durch Dritte auch missbräuchlich verwendet werden. Am KI-Hype kommt man bei neuer Hardware kaum noch vorbei. Von der Firmware der Smartphones als auch Betriebssysteme wie Windows 11 integrieren zunehmend KI-Funktionen, was die Notwendigkeit eines bewussten Umgangs mit dem Datenschutz unterstreicht.
Zunächst einmal muss man festhalten, dass beim AI-Einsatz noch mehr Daten als zuvor an die Server der Hersteller fließen. KI-Systeme nutzen dann komplexe Algorithmen, um Muster in den gesammelten Daten zu erkennen. Sie versuchen, aus den gewonnenen Daten Vorhersagen über unser zukünftiges Verhalten zu machen.
Wie gesagt, dabei kann der Chatbot-Anbieter Rückschlüsse auf persönliche Eigenschaften, Vorlieben, die politische Haltung, die sexuelle Neigung und weitere Verhaltensweisen schließen. Dies kann durchaus zu einer Verletzung der Privatsphäre führen, selbst wenn die Daten anonymisiert sind. Ob und in welchem Umfang die Daten anonymisiert sind, lässt sich von außen sowieso nicht überprüfen.
Kein KI-System kommt ohne riesige Datenbestände aus
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass KI-Systeme Vorurteile und Diskriminierung verstärken können, wenn die zugrunde liegenden Daten verzerrt oder unausgewogen sind. Dies kann zu unfairen Entscheidungen führen, die einzelne Personen oder Gruppen benachteiligen. Erforderlich wäre unbedingt:
- mehr Transparenz bezüglich der Datenverarbeitung
- Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten
- eine regelmäßige Überprüfung auf Verzerrungen der Ergebnisse
- die Vermeidung der Diskriminierung bestimmter Randgruppen, das gilt sogar für die „Randgruppe“ Frauen. Kein Scherz, manche KIs bewerten Frauen grundsätzlich schlechter als Männer. Die Künstliche Intelligenz kann nämlich immer nur so schlau sein, wie der gigantische Datensatz, mit der sie arbeitet.
- last, but not least die unbedingte Einhaltung aller gesetzlichen Datenschutzbestimmungen. Auch US-amerikanische Konzerne müssen sich an EU-Gesetze halten.
Um diesen Datenschutzrisiken zu begegnen, ist es wichtig, dass KI-Systeme transparent gestaltet und mit robusten Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet sind. Nutzer sollten jederzeit wissen, welche ihrer Daten verarbeitet werden und wie sie ihre Privatsphäre schützen können. In der Realität ist leider oftmals das Gegenteil der Fall.
Wie Chatbots persönliche Informationen sammeln
Chatbots sammeln persönliche Informationen durch die Analyse des Nutzerverhaltens und der Konversationen. Sie erfassen Daten wie:
- Häufigkeit und Dauer der Interaktionen
- Themen und Inhalte der Konversationen
- Verwendete Schlüsselwörter und Phrasen
- Zeitpunkt und Ort der Nutzung
- Chatbots können bei längeren Konversationen sogar die Stimmung ihres menschlichen Gegenübers recht zuverlässig einschätzen.
Mithilfe von Natural Language Processing (NLP) und Machine Learning-Algorithmen können sie Muster, Stimmungen und Präferenzen erkennen. Diese Informationen dienen dazu, ein detailliertes Profil des Nutzers zu erstellen.
Mögliche Konsequenzen für Nutzer von KI-Assistenten
Der Einsatz von KI-Assistenten birgt Risiken wie potenzieller Datenmissbrauch, Überwachung des Privatlebens und Manipulation durch gezielte Werbung oder Desinformation. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, sollten Nutzer:
- Vertrauenswürdige Anbieter von KI-Assistenten sorgfältig auswählen, doch woher soll wissen, wer „vertrauenswürdig“ ist, zumal die meisten ihre Kunden mit ihren Daten bezahlen lassen.
- ihre Privatsphäre-Einstellungen überprüfen und anpassen, auch wenn es mühevoll ist.
- Bewusst mit der Preisgabe persönlicher Informationen umgehen, was leichter gesagt als getan ist.
- Gesammelte Daten und deren Verwendung sollte man regelmäßig überprüfen. Die Frage ist allerdings, wie das gelingen soll. Was man uns an Daten präsentiert, muss nicht zwingend alles sein, was man über uns gesammelt hat.
Nur durch einen verantwortungsvollen und informierten Umgang mit KI-Assistenten können Nutzer die Vorteile dieser Technologie nutzen und gleichzeitig ihre Privatsphäre und Sicherheit schützen. Aufgrund der rasanten Entwicklung dieser Technologie ist das allerdings leichter gesagt als getan.
Schutzmaßnahmen für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz in Windows 11
Um die Privatsphäre bei der Nutzung von KI-Systemen in Windows 11 zu schützen, können Anwender folgende Maßnahmen ergreifen:
- Sorgfältige Überprüfung und Anpassung der Datenschutzeinstellungen
- Regelmäßige Installation von Sicherheitsupdates
- Bewusster Umgang mit der Freigabe persönlicher Informationen
- Ein quelloffenes Betriebssystem wie Linux nutzen, bei dem grundsätzlich keine Daten mehr abfließen. Bei Linux-Distributionen wird einem auch nicht die Nutzung von KI-Systemen aufgedrängt. Da der Quellcode der meisten Linux-Distributionen im Gegensatz zu macOS oder Windows öffentlich ist, besteht eine viel größere Transparenz.
Durch eine achtsame Herangehensweise lässt sich das Risiko eines Missbrauchs personenbezogener Daten zumindest reduzieren. Wer die Kontrolle über die eigenen Daten behalten will, sollte sicherheitshalber besser auf die Nutzung der meisten Chatbot-Anbieter etc. komplett verzichten. Die besten Daten sind bekanntlich keine.
Rechtliche Aspekte und Regulierung von Chatbots & Co.
Die Entwicklung von KI-Technologien erfordert eine Anpassung bestehender Datenschutzgesetze und die Entwicklung spezifischer Regulierungen. Experten fordern:
- Klare Haftungsregelungen bei Schäden durch KI-Systeme, was keinem Anbieter gefallen dürfte!
- Umfangreiche Transparenzpflichten für Unternehmen beim Einsatz von KI, insbesondere für US-Unternehmen aufgrund des fehlenden Datenschutzes in den meisten Bundesstaaten.
- Schutz vor Diskriminierungen und Verzerrungen durch KI-Algorithmen und ihrer Datensätze
- Sicherstellung der Nachvollziehbarkeit von KI-Entscheidungen.
Es bedarf einer engen Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die Innovationen ermöglichen und gleichzeitig die Rechte der Nutzer schützen. Politiker werden dabei abwägen müssen, wie viel ihnen der Daten- und Verbraucherschutz ihrer Wählerinnen und Wähler wert ist. Auf der anderen Seite stehen die Konzerne, die naturgemäß an weitreichenden Verpflichtungen kein Interesse haben.
Ethische Überlegungen zur KI-Nutzung
Eine faire und diskriminierungsfreie KI-Nutzung erfordert eine sorgfältige Überprüfung der Algorithmen und Trainingsdaten. Dazu gehören:
- Regelmäßige Audits der KI-Modelle
- Diversität in den Entwicklerteams
- Einbeziehung von Ethik-Experten in den Entwicklungsprozess, soweit zumindest die Theorie.
Bei der KI-Nutzung müssen stets die Grundrechte und die Würde des Menschen im Mittelpunkt stehen, um die Potenziale von KI zum Wohle der Gesellschaft zu nutzen und mögliche Risiken zu minimieren. Der Datenschutz in Betriebssystemen mobiler und stationärer Geräte spielt dabei eine zentrale Rolle, um die Privatsphäre der Nutzer zu wahren und einen verantwortungsvollen Umgang mit den eingesetzten Technologien sicherzustellen.
Zukunftsaussichten für KI und Datenschutz
Für die Zukunft ist es entscheidend, starke Datenschutzstandards zu etablieren und die Bevölkerung über KI und die damit verbundenen Datenschutzrisiken aufzuklären. Eine internationale Zusammenarbeit, insbesondere mit der US-Regierung, ist dabei unerlässlich. Nur so können länderübergreifende Datenschutzstandards für den Einsatz von Chatbots und anderen KI-Assistenten erreicht werden. Ziel muss es sein, einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema KI zu gewährleisten und gleichzeitig die personenbezogenen Daten der Nutzer zu schützen.
Der Austausch in einer speziellen Chatgruppe, in einem Forum oder das Lesen von News zum Thema KI können dabei helfen, über aktuelle Entwicklungen und Trends im Bereich KI und Datenschutz auf dem Laufenden zu bleiben.
Anmerkung: Wir haben für die Erstellung dieser Empfehlung (Gastartikel) zum Thema Die Schattenseiten von KI: Was wissen Chatbots über uns, wie kann man seine Daten schützen, eine Kompensation erhalten.*
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