Das Bezirksgericht Tokio verurteilte Cloudflare am Mittwoch dazu, 3,2 Millionen Dollar an vier große japanische Verlage zu bezahlen.
Vier große japanische Verlage werfen Cloudflare vor, am Webhosting von Manga-Piraterieseiten beteiligt zu sein. Online-Piraterie ist ein seit langem bestehendes Problem für Japans international renommierte Anime- und Manga-Industrie. Die Verlage verlieren dadurch nach eigenen Angaben Millionen an Einnahmen.
Vier japanische Verlage verklagen Cloudflare
Vier große Verlage, nämlich Kodansha, Shueisha, Shogakukan und Kadokawa, werfen Cloudflare Urheberrechtsverletzungen vor, da das Unternehmen die Betreiber der Piraten-Websites als Kunden hatte. Der Vorwurf lautete sogar, für das Webhosting von Manga-Titeln verantwortlich zu sein. Im Jahr 2022 reichten die vier Verlage Klage in Tokio ein.
„Bedeutsames“ Urteil für die Rechteinhaber
„Das Gerichtsurteil verpflichtet (den CDN-Dienstleister Cloudflare) zur Zahlung von insgesamt 500 Millionen Yen“, erklärten sie in einer gemeinsamen Stellungnahme und bezeichneten die Entscheidung als „bedeutsam“. Das sind umgerechnet 2,77 Millionen Euro.
Cloudflare stelle einen Server für „zwei riesige Manga-Piraterieseiten zur Verfügung, die über 4.000 Manga-Titel ohne Genehmigung verbreiten und monatlich 300 Millionen Aufrufe verzeichnen“, klagten die Verlage das US-Unternehmen an.
CDN-Dienstleister akzeptierte weiterhin Piraten als Kunden
Piraterieseiten, auf denen man Kopien von Anime- und Manga-Werken kostenlos verbreitet, quälen seit langem die Verlage von Epen wie „One Piece“ und „Attack on Titan“ mit Verlusten, die allein in Japan auf Millionen Dollar geschätzt werden. Die vier Verlage hatten Cloudflare bereits zuvor aufgefordert, seine Dienste für eine Piraterieseite einzustellen. 2019 erzielte man eine Einigung. Das US-Unternehmen habe jedoch weiterhin Server für Piraterieseiten bereitgestellt, sagten sie.
Cloudflare will Berufung gegen Urteil einlegen
In der Pressemitteilung heißt es, trotz des Erhalts der Verletzungsmeldungen habe Cloudflare nicht rechtzeitig und angemessen reagiert, weswegen man die weitere Verbreitung von Raubkopien ermöglicht habe. „Wir hoffen, dass dieses Urteil einen Beitrag zur Verhinderung des Missbrauchs von CDN-Diensten leisten wird. Darüber hinaus setzen wir uns weiterhin für den Schutz der Rechte an unseren Werken ein. Wir werden auch unsere Bemühungen zur weiteren Ausweitung unseres Angebots an legalen Inhalten fortsetzen.„
Das Verfahren ist damit aber noch nicht vorüber. Laut japanischen Medien plant Cloudflare, Berufung einzulegen, dann geht die Klage in die nächste Instanz.


















