AnimeFenix macht Schluss. Wer kommt als nächstes? GogoAnime? Der Druck auf Anime-Streaming-Piraten wächst immer weiter.
Die beliebte Anime-Streaming-Seite „AnimeFenix“ hat überraschend den Betrieb eingestellt. Und das sogar „freiwillig“. AnimeFenix gibt also auf. Der Grund ist, wie sollte es auch anders sein, wie so oft der juristische Druck der Rechteinhaber. Damit einhergehen weitere Schließungen ähnlicher Plattformen wie Dramacool, GogoAnime und Anitaku.
Sie alle haben eines gemeinsam. Sie waren bekannt dafür, kostenlose und folglich „nicht ganz legale“ Inhalte aus der asiatischen Unterhaltungsindustrie anzubieten – ein Bereich der Streaming-Piraterie, der besonders bei Anime und Drama-Fans beliebt ist.
AnimeFenix gibt auf – aber warum?
Laut einer offiziellen Mitteilung des AnimeFenix-Teams wurde die Seite wegen Urheberrechtsverletzungen offline genommen. Konkrete Details fehlen zwar, aber ein Unternehmen steht eindeutig im Visier der Betreiber: Sony.
Durch die Übernahme von Branchenriesen wie Funimation und Kadokawa hält Sony mittlerweile weltweit die Mehrheit der Rechte an Anime-Inhalten. Diese Monopolstellung führe dazu, so die Betreiber von AnimeFenix, dass die Preise für legale Streaming-Angebote stiegen, während die Kreativen hinter den Inhalten oft leer ausgingen.
Die Betreiber von AnimeFenix kritisieren, dass es den großen Konzernen weniger um die Förderung kreativer Arbeit als vielmehr um maximale Gewinne gehe. „Piraterie wird nie verschwinden, solange es Unternehmen gibt, die mehr Gier als Herz haben“, lautet ihr Urteil.
Schließung von Dramacool und Stillstand bei GogoAnime
AnimeFenix ist bei weitem nicht die einzige Plattform, die in letzter Zeit ihren Betrieb einstellen musste. Bereits Ende November gab Dramacool bekannt, dass die zugehörigen Seiten Asianc, Watchasia, Dramanice und Runasian dauerhaft offline gehen.
Aber nicht nur AnimeFenix hat das Handtuch geschmissen. Auch GogoAnime und die dazugehörige Seite Anitaku haben den Upload bzw. die Bereitstellung neuer Inhalte eingestellt. Beide Plattformen sind zwar noch erreichbar, aber es gibt keine Updates mehr. Von diesen Vorgängen sind Millionen von Nutzern betroffen, die regelmäßig auf diese Portale zugreifen.
Einigen Berichten zufolge könnte hinter den Entscheidungen dieser Plattformen durchaus auch juristischer Druck stecken. Im entsprechenden Discord-Kanal wurde kürzlich vermutet, dass den Betreibern schlicht die Mittel fehlen, um die rechtlichen Anforderungen zu bewältigen. Bestätigt ist dies jedoch nicht. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Auswirkungen auf die Anime-Community: Ein Ende mit offenen Fragen
Die Schließung bzw. die Ungewissheit über die Zukunft von AnimeFenix und Co. hat eine klare Konsequenz: Viele Fans werden gezwungen sein, sich nach neuen Plattformen umzusehen. Während die Rechteinhaber natürlich hoffen, dass legale Streaming-Angebote davon profitieren, dürfte ein erheblicher Teil der Nutzer einfach auf andere Piraten-Seiten ausweichen.
Was bleibt, ist die Frage, ob es den Rechteinhabern tatsächlich irgendwann gelingen wird, die vielen illegalen Streaming-Piraten erfolgreich und dauerhaft zu bekämpfen. Bisher hat sich halt immer wieder gezeigt, dass jede Sperrung nur kurzfristig Wirkung zeigt.
Schneller als man „Pirat“ sagen kann, entstehen neue Plattformen, alte werden durch gesetzliche Maßnahmen aus dem Verkehr gezogen – ein Kreislauf, der sich seit Jahren mit zuverlässiger Regelmäßigkeit wiederholt. Sicher ist tatsächlich nur eines. Ein Ende ist, wie sollte es auch anders sein, nicht in Sicht!