Ein digitaler Piraten-Totenkopf
Ein digitaler Piraten-Totenkopf
Bildquelle: PerlaStudio, Lizenz

Jagd auf Manga-Piraten: Shueisha will Daten von Google, VISA & PayPal

Manga-Gigant Shueisha kämpft gegen Manga-Piraten: Tech-Konzerne sollen Daten von illegalen Piraterie-Seiten offenlegen.

Manga-Piraterie wird für viele Verlage zu einem immer größeren Problem. Der japanische Branchenriese Shueisha macht Jagd auf Manga-Piraten und geht nun mit juristischen Mitteln gegen die illegale Verbreitung seiner Werke vor. Dabei nimmt der Verlag gezielt große Technologieunternehmen wie Google, VISA und PayPal ins Visier. So will man die anonymen Betreiber der Piraterie-Seiten identifizieren.

Jagd auf Manga-Piraten: Shueisha nutzt ein US-Gericht im Kampf gegen Manga-Piraterie

Der Manga-Gigant Shueisha hat kürzlich vor einem kalifornischen Gericht eine interessante Klage eingereicht. Ziel ist es, über amerikanische Provider an entscheidende Informationen über die Betreiber illegaler Download-Portale und Piraterie-Seiten zu gelangen. Rechtliche Grundlage ist der US Code §1782, der es ausländischen Unternehmen erlaubt, in den USA Beweise zu sammeln.

Online-Piraterie: Shueisha eröffnet die Jagd auf Manga-Piraten
Online-Piraterie: Shueisha eröffnet die Jagd auf Manga-Piraten. (Screenshot: Antrag des Rechteinhabers, Ausschnitt)

Bei der Jagd auf Manga-Piraten konnte der Verlag bereits einen wichtigen Etappensieg verbuchen. Aufgrund einer DMCA-Verfügung musste der Cloud-Dienstleister Cloudflare Daten zu mehreren verdächtigen Domains herausgeben. Darunter befanden sich populäre Portale wie mangakoma01.net und mangaraw.onl, die monatlich Millionen von Besuchern anziehen. Die gewonnenen Informationen lieferten wertvolle Hinweise auf E-Mail-Adressen und Zahlungswege der Betreiber.

Digitale Spuren durch Zahlungsdienstleister

Besonders aufschlussreich bei der Jagd auf Manga-Piraten sind die Transaktionsdaten der Webseitenbetreiber. Die Zahlungsanbieter wickelten Transfers für Piraten-Dienste über PayPal ab und nutzten außerdem VISA-Karten. Die hinterlegten Kontodaten könnten nun den entscheidenden Durchbruch bringen. Auch die Verknüpfungen zu den Google AdSense-Konten versprechen wichtige Hinweise auf die Identität der Betreiber. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.

Der Artikel 709 wird erklärt
Der Artikel 709 wird erklärt.

Sobald genügend Beweise vorliegen, will Shueisha in Japan Zivilklage gegen die Manga-Piraten einreichen. Diese stützen sich auf verschiedene Rechtsnormen:

  • Artikel 709 des japanischen Bürgerlichen Gesetzbuches.
  • Japanisches Urheberrechtsgesetz.
  • Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb.

Die Kombination dieser Rechtsgrundlagen ermöglicht es dem Verlag, umfassend gegen die Urheberrechtsverletzungen der Manga-Piraten vorzugehen.

Jagd auf Manga-Piraten: Der Datenschutz soll gewahrt bleiben

Shueisha betont in seinem Antrag die enge Zweckbindung der Datenabfrage. Denn es sollen nur die für die Ermittlung notwendigen personenbezogenen Informationen eingeholt werden. Diese umfassen sowohl die Namen, Adressen und Telefonnummern, als auch die IP-Adressen der Betreiber.

Die Erfolgschancen dieser Strategie werden sich in den kommenden Monaten zeigen. Wenn die Streamingpiraten beim Bezahlen ihre digitalen Spuren ausreichend verwischt haben, wird der juristische Winkelzug des Verlages verpuffen.

Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.