Verzweifelter Windows-Benutzer findet vor lauter Werbung seine Lieblingsapp im Microsoft Store nicht (Symbolbild)
Verzweifelter Windows-Benutzer findet vor lauter Werbung seine Lieblingsapp im Microsoft Store nicht (Symbolbild)
Bildquelle: GaudiLab, Lizenz

Der Microsoft Store bekommt ein neues Feature: Werbung!

Und Tracking ist auch gleich mit an Bord - damit Entwicklern bloß nicht entgeht, wann Du auf ihre Werbung im Microsoft Store klickst.

Neue Werbung im Microsoft Store soll Dir dabei helfen, noch mehr Apps vorgeschlagen zu bekommen, nach denen Du eigentlich gar nicht gesucht hast. Doch zum Glück können die Entwickler dein Verhalten tracken. So bekommen sie wenigstens rechtzeitig mit, dass Du Dich für etwas völlig anderes interessierst.

Microsoft Store Ads: Ein Feature, auf das die Welt gewartet hat

Die App-Stores von Apple und Google warten regelmäßig mit neuen Funktionen auf, mit denen sie sowohl Entwicklern als auch Anwendern das Leben erleichtern wollen. Doch ein bekannter Redmonder Softwarekonzern schießt mal wieder den Vogel ab.

Denn der Microsoft Store will Entwicklern neue Möglichkeiten bieten, Werbung zu schalten. Eine nützlichere Funktion hätte das Unternehmen wohl kaum einführen können.

Damit dürfen App-Anbieter nun endlich dafür bezahlen, dass die Plattform ihre Anwendungen Benutzern vorstellt, die den Store geöffnet haben, um nach etwas völlig anderem zu suchen.

Ein derart innovatives Feature hatte der Konzern zuletzt im vergangenen Sommer eingeführt. Damals lernte der Microsoft Store erstmals mehr als 2000 Bewertungen pro Produkt anzuzeigen – und das ganz ohne Werbung. Eine Schwelle, die bis zu diesem Zeitpunkt ohnehin nur wenige Anwendungen erreicht haben dürften.

Tracking ist auch mit an Bord

Der offiziellen Landingpage zufolge sollen die neuen Microsoft Store Ads “in den Suchergebnissen und auf den Registerkarten für Apps und Spiele” erscheinen. Ferner können die Entwickler nachverfolgen, ob und wo Anwender ihre Anzeigen zu sehen bekommen und ob sie die beworbene App tatsächlich herunterladen und öffnen.

Ein erstes Pilotprogramm für die neue Werbung im Microsoft Store hatte der Konzern bereits im September 2022 gestartet. Wie Ars Technica berichtet, scheint sich das Erscheinungsbild seitdem jedoch nicht wesentlich verändert zu haben.

Werbung gibt es bei Microsoft nicht nur im Store

Verknüpfung zum Microsoft Store im Windows-Startmenü
Verknüpfung zum Microsoft Store im Windows-Startmenü

Der Redmonder Softwaregigant nutzte die offizielle Ankündigung des neuen Features, um ganz nebenbei die zuletzt gestiegene Akzeptanz seiner Plattform hervorzuheben.

So sollen im vergangenen Jahr mehr als 900 Millionen Nutzer weltweit auf den Store zugegriffen haben. Und auch die Anzahl der neu eingereichten Apps sei im Vergleich zum Vorjahr um 122 Prozent angestiegen.

Was Microsoft jedoch nicht erwähnte, ist die Tatsache, dass das Windows-Ökosystem auch abseits des Stores mit reichlich Werbung bestückt ist. Schon unmittelbar nach der Installation von Windows 10 oder Windows 11 sind Benutzer beispielsweise einer Reihe vorinstallierter Drittanbieter-Apps ausgesetzt.

Und über einen Mangel an Hinweisen auf hauseigene Software und Dienste wie Edge, Bing, Microsoft 365 oder OneDrive dürften sich bisher ebenfalls die wenigsten Anwender beschwert haben. Zumal diese Produkte dann auch wieder was enthalten? Genau – Werbung!

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.