El Salvador
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Bildquelle: MMollaretti

El Salvador: Bitcoin wird zum gesetzlichen Zahlungsmittel

El Salvador wird gemäß Ankündigung auf der Bitcoin 2021-Konferenz das erste Land sein, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführt.

El Salvador könnte das erste Land der Welt sein, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel anerkennt. In einer Rede vor der Bitcoin 2021-Konferenz in Miami gab der Präsident des Landes, Nayib Bukele, am Samstag seine Pläne bekannt. Demgemäß werde er bald Gesetze einführen, die der Kryptowährung Bitcoin den gleichen Rechtsstatus wie dem US-Dollar verleihen soll, den das Land derzeit verwendet.

Die Bitcoin 2021-Konferenz wartete offensichtlich mit einer ganzen Reihe von überraschenden Highlights auf. Gemäß Bitcoin Magazine verkündete Nayib Bukele dort in einer aufgezeichneten Videobotschaft, dass er bereits in der kommenden Woche einen Gesetzentwurf an den Kongress schicken werde, um Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu erklären. Der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, gab auf der Bitcoin 2021-Konferenz in Miami bekannt, dass das Land El Salvador eine Partnerschaft mit Strike, einem Unternehmen für digitale Geldbörsen, eingegangen ist, um damit zu beginnen, die Finanzinfrastruktur des Landes auf Bitcoin-Technologie umzustellen.

Präsident Nayib Bukele setzt auf Bitcoin

Bukele ist überzeugt, dass das Vorhaben El Salvador zu einem Aufschwung verhelfen wird. Er bezeichnete den Schritt als Weg zum Wachstum der Wirtschaft durch den Zugang zu Krediten, Ersparnissen, Investitionen und sicheren Transaktionen.

„Kurzfristig wird dies Arbeitsplätze schaffen und dazu beitragen, Tausenden außerhalb der formellen Wirtschaft finanzielle Eingliederung zu ermöglichen. […] Dies wird das Leben und die Zukunft von Millionen Menschen verbessern.“

Die Präsentation moderierte Jack Mallers, Gründer der Lightning Network-Zahlungsplattform Strike. Auch Mallers begrüßte die Entscheidung mit den Worten: „Dies ist der Schuss, der weltweit für Bitcoin zu hören ist.“ Er arbeitete mit Bukele zusammen, um die finanzielle Infrastruktur aufzubauen, die für die Bitcoin-Einführung erforderlich ist. Laut Mallers arbeitet El Salvador zudem nun mit Bitcoin-Unternehmen und -Plattformen zusammen, um logistische Lösungen für die Umsetzung zu finden. Mallers verkündete, er würde einen Open-Source-Leitfaden für „Bitcoin For Countries“ zur Verfügung stellen. Er meinte, dass der von Bukele unternommene Schritt dazu beitragen würde, „das Potenzial von Bitcoin für alltägliche Anwendungsfälle in einem offenen Netzwerk freizusetzen, von dem Einzelpersonen, Unternehmen und Dienste des öffentlichen Sektors profitieren.

 

El Salvador: fehlende Finanzinfrastruktur bietet Chance für Bitcoin

Aktuell besitzen in El Salvador etwa siebzig Prozent der Einwohner weder Bankkonten noch Kreditkarten. Geld, das Migranten ins Land schicken, machen immerhin über zwanzig Prozent des Bruttoinlandsprodukts von El Salvador aus. Allerdings beanspruchen die Dienstleister über zehn Prozent an Gebühren für diese internationalen Überweisungen. Trotzdem kann es Tage dauern, ehe die Zahlungen eintreffen, manchmal ist sogar eine physische Abholung erforderlich.

El Salvador wäre mit der Einführung des Bitcoins als gesetzlich zugelassenes Zahlungsmittel das erste Land weltweit, das sich für keine Fiatwährung entscheidet. Viele Finanz-Experten hingegen halten die Kryptowährung jedoch als dafür ungeeignet. Diese gilt als Spekulationsobjekt und unterliegt somit heftigen Kursschwankungen.

Tarnkappe.info

 

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.