Aktuell wird vor einer E-Mail-Betrugsmasche gewarnt. Es wird hier eine Bitcoin-Handelsplattform beworben und hohe imaginäre Gewinne zugesagt.
Aktuell wird vor einer neuen per E-Mail kursierenden Betrugsmasche gewarnt. Dabei wird eine Bitcoin-Handelsplattform beworben. Dem Leser werden schnelle und hohe Gewinne im Kryptowährungsbereich suggeriert. Um Glaubwürdigkeit zu suggerieren, geben die Betrüger vor, in einem ZDF-Sonderbericht präsent gewesen zu sein, berichtet Mimikama.
Alte Bitcoin-Betrugsmasche erscheint im neuen Gewand
Betrüger lassen derzeit eine alte Masche wieder neu aufleben. Sie ahmen in einer E-Mail das ZDF-Design nach, denn angeblich empfahl das ZDF per Sonderbericht deren Plattform. Dementsprechend hätte die „neueste Investition“ für Aufsehen gesorgt. Die Kriminellen tun so, als wenn Anleger durch schnelle Gewinne ihren Beruf aufgeben konnten. Sogar Fachleute wären angeblich von der neuen Geldanlage beeindruckt. Bei Großbanken hingegen gehen Existenzängste um. Zudem bedienen sie sich noch Logos anderer bekannter Medien.
Beim Leser soll der Eindruck vermittelt werden, ihr Produkt sei auf Erfolgskurs und in allen einschlägigen Medien zugegen. Denn Fakt ist, nur wem es gelingt, einen ansprechenden Köder auszulegen und hiermit ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit zu erzeugen, dem werden potenzielle Opfer ins Netz gehen. Die Opfer werden sich als Anleger bei dem dubiosen Trading-Portal anmelden und sind bereit, ihr Erspartes zu investieren. Folglich locken Kriminelle in ähnlichen Fällen auch mit Namen prominenter Personen, wenn es zum angestrebten Ziel führt. Demgemäß werben Herbert Grönemeyer, Thomas Gottschalk und viele andere bereits unfreiwillig für diverse unseriöse Bitcoin-Handelsplattformen.
Bitcoin: gefakte Inhalte geschickt verpackt
Was hier jedoch vorliegt, sind nichts anderes als pseudoredaktionelle Fake News. Man baut „fabricated Content“, also frei erfundenen Inhalt, zu einer viraler Werbeform aus. In eine seriöse Medienberichterstattung verpackt und mit bekannten Marken und prominenten Namen aufgewertet, kämpft man um das Geld der Anleger. Diese werden auf Webseiten gelockt, um sich am Online-Handel mit binären Optionen zu beteiligen. Plattformen dieser Art mit ihren hochspekulativen Methoden zahlen nur sehr selten Gewinne an Teilnehmer aus. Nicht immer lässt sich hier auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um Betrug handelt. Keinesfalls sollte man sein Geld voreilig investieren, auch wenn die Angebote noch so verlockend klingen mögen. Einige Betrüger bedienen sich an den gewonnenen persönlichen Daten. Diese könnten infolge für Verbrechen unter dem Opfernamen dienen.
VOX-Sendung „Höhle der Löwen“ diente als Köder
Besonders im Brennpunkt des Medieninteresses stand bereits im Jahr 2018 derselbe Trick. Hier bedienten sich die Abzocker der deutschen VOX-Unterhaltungsshow „Die Höhle der Löwen„ (DHDL). In der Show übernehmen fünf Investoren aus Deutschland Beteiligungen an neuen, aufstrebenden Unternehmen und Start-Ups. Mit innovativen Geschäftsideen buhlen die Inhaber vor laufenden Kameras um die begehrte Finanzspritze. Darüber hinaus bietet die Sendung noch eine riesige Werbe-Plattform.
Hier setzten dann auch die Betrüger, in dem Fall nennen sie sich „Bitcointrader“, an. In einem Link auf sozialen Medien leiten sie scheinbar auf eine seriöse Wochenzeitung, wie „Die Zeit“. Die Seite sieht Zeit Online täuschend ähnlich. Kaum jemand wird da genauer hinschauen und die winzigen, vorhandenen Unterschiede feststellen. Man berichtet hier von einem genialen Produkt, einer Plattform, die es auch Laien ermöglicht, in Bitcoin zu investieren und so völlig problemlos und leicht Geld zu verdienen. Versprochen wird, “Der größte Deal in der Geschichte der “Höhle der Löwen” kann SIE in nur 7 Tagen (richtig) reich machen!”.
Kein Impressum, kein Geld zurück!
Meldet man sich auf der Plattform an, hätte man sofort erfahrene Trader an seiner Seite oder könne eine Software nutzen, die einem komplexe Analysen abnehmen würde. Man erwähnt außerdem, dass die Juroren von „Die Höhle der Löwen“ die Idee ausdrücklich loben. Ein abschließender Link führte praktischerweise gleich auf die beworbene Plattform. Ein fehlendes Impressum fiel hier direkt auf. Der Sender VOX wollte damals jedenfalls rechtliche Schritte gegen den Missbrauch seiner Sendung prüfen, wie meedia.de berichtete:
“Dass Betrüger vom guten Ruf einer Marke profitieren möchten, passiert so leider auch mit „Die Höhle der Löwen“. Wir prüfen in diesen Fällen natürlich stets rechtliche Schritte und daher ist auch in diesem Fall unsere Rechtsabteilung bereits involviert.”
Tarnkappe.info