Sven Regener, der Sänger von Element of Crime, lehnt die geringe Entlohnung der Künstler bei Streaming-Diensten ab. Sie seien wie "Ein-Euro-Shops".
Der Element of Crime Sänger Sven Regener will ähnlich wie Herbert Grönemeyer sein neues Album nicht für Streaming-Dienste freigeben. Er lehnt diesen Verbreitungsweg ab, weil für Musiker unter dem Strich weit weniger als ein Euro herausspringt. Dem Deutschlandfunk sagte er, er sei gegen diesen „Mitmach-Faschismus“.
Im März 2012 sorgte Sven Regener mit seiner Wutrede (siehe Video unten) gegen die Umsonst-Mentalität vieler Internet-Nutzer und Funktionäre der Piratenpartei für Aufsehen. Regener erhielt viel Aufmerksamkeit, er wurde aber auch heftig kritisiert. Nun wiederholt der Sänger beim Deutschlandfunk seine Kritik zusammen mit seinem Kollegen Jakob Ilja. Das Internet sehen die beiden Musiker als eine praktische Einrichtung an. Es könne aber „keine Entschuldigung für Geiz und Gier“ sein. Nur weil etwas technisch möglich ist, muss man sich nicht alles Mögliche illegal besorgen. Auch hätten sie bemerkt, dass sich viele für die Legalisierung der illegalen Downloads einsetzen, damit sie selbst nicht für ihre Handlungen bestraft werden können. Diese Enteignung der Künstler war alles, was Regener vor zwei Jahren bei seiner Wutrede gestört hat.
Auch das neue Album von Element of Crime wird es per Streaming nicht geben. Grundsätzlich sei Streaming „eine prima Sache“ und „völlig in Ordnung“. Nur stimmen für die meisten Urheber bei den Cent-Beiträgen pro abgespieltem Werk schlichtweg die Konditionen nicht. Man müsse nicht alles mitmachen. Seine Entscheidung sei nicht darin begründet, weil er einer anderen Generation angehört. Wer Musik zu solch unmöglichen Konditionen machen will, soll das tun.
Sven Regener: „Ich bin gegen diesen Mitmach-Faschismus“
Ilja und Regener finden, man solle damit aufhören, beim Aufkommen neuer Trends direkt in Panik zu verfallen. Im Interview sagte Regener, ihm ist es egal out zu sein, nur weil er einen Trend nicht mitmachen will. Er ist gegen diesen „Mitmach-Faschismus“ mancher Zeitgenossen.
Foto: Das blaue Sofa / Club Bertelsmann (CC BY 2.0)
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