U2-Sänger Bono sagte der TIME, die Band arbeite gemeinsam an Apple an einem Projekt, welches dazu geeignet sein soll, die Musikindustrie zu retten.
Aus einem Interview des Magazins TIME geht hervor, dass U2 und Apple schon bald gemeinsam ein neues digitales Format vorstellen wollen, welches „unwiderstehlich“ sein soll. Das neue Projekt soll dazu führen, dass die Konsumenten wieder mehr Geld für Musik ausgeben. Wie das gelingen soll, gab U2-Frontmann Bono leider nicht bekannt.
Das kürzlich an alle iTunes-Nutzer verschenkte U2-Album „Songs of Innocence“ stellt offenbar noch lange nicht das Ende der Zusammenarbeit zwischen der irischen Band und dem amerikanischen Hardware-Hersteller dar. Derzeit sollen Arbeiten an einem neuen digitalen Format laufen, das für neue Anreize sorgen soll. Bono sagte den Kollegen der TIME, der Dienst habe das Potential die „gesamte Musikindustrie zu retten“. Vorbei wären die Zeiten, wo Singles und Alben nur ein Beiwerk und Anreiz zum Besuch von umfangreichen Konzerttourneen seien. Songwriter gehen nicht auf Tour und könnten dementsprechend auch keine Merchandising-Produkte wie T-Shirts & Co. verkaufen, merkte der Sänger von U2 an.
Das letzte Experiment von Apple war „iTunes LP“. Dabei liefert man den Konsumenten beim Kauf eines Albums Extras wie Songtexte, Fotos, Videos, Credits und mehr. Das Projekt wurde den selbst gesteckten Erwartungen nicht gerecht. Dazu kommt, dass Bono im Interview nicht verraten hat, wie die Rettung der Kreativwirtschaft gelingen soll. Außerdem gibt es mit Ausnahme des Sängers derzeit keine weitere offizielle Quelle für diese Aussage. Bekannt ist lediglich, dass U2 gemeinsam mit Apple an weiteren Projekten arbeiten soll. Die Band kündigte derweil an, eine akustische Version von “Songs of Innocence“, Bonus-Tracks, eine Welttournee und ein zusätzliches Album sollen sich bereits auf dem Weg befinden.
Herbert Grönemeyer kritisiert U2
Die Aufregung wegen des verschenkten U2-Albums scheint kein Ende zu nehmen. Jetzt meldet sich der deutsche Sänger und Komponist Herbert Grönemeyer zu Wort. Grönemeyer sagte der Presse, sich von Apple bezahlen zu lassen um die Musik zu verschenken, sei von so einer populären Band, bei der alle Mitglieder Millionäre sind, „respektlos“ gegenüber den hart arbeitenden Kollegen. Dies gelte insbesondere heutzutage, wo es darum geht, Musik wieder wertvoll erscheinen zu lassen. Apple hatte stattdessen ungefragt 500 Millionen Mal das Album in der Mediathek aller registrierten iTunes-Nutzer platziert. Was der Wutredner Sven Regener wohl dazu sagen würde?
Tarnkappe.info