Sturm
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Bildquelle: peshkova @ depositphotos, Lizenz

Perfect Privacy: Foren-Nutzer starteten Sturm im Wasserglas

Bei Perfect Privacy ging die Angst um, die Betreiber hätten sich aus dem Staub gemacht. Doch der VPN-Anbieter ist gekommen, um zu bleiben!

Beim Schweizer VPN-Anbieter Perfect Privacy machte sich seit Anfang letzten Wochenendes bei der Nutzerschaft eine „große Verusicherung“ breit. Mehrere User bemängelten fehlende Antworten im Forum nebst einem Ausfall des Zahlungsnetzwerkes und einem Update, was man sich nicht erklären konnte.

Im Forum von Perfect Privacy ging die Paranoia um

Einzelne User behaupteten sogar, man könne die Posts von Perfect Privacy bei Twitter nicht mehr sehen. Einzelne Nutzer wollten zur Aufklärung der Lage sogar bis zu 500 Euro per Kryptowährung bezahlen.

perfect privacy

Doch die Paranoia im Forum war völlig unbegründet. Da die Vectura Datamanagement Limited, also die Betreibergesellschaft von Perfect Privacy, kein Unternehmen mit unendlich vielen Kolleginnen bzw. Kollegen ist, fiel es direkt auf, als mehrere Mitarbeiter gleichzeitig im Urlaub waren.

Ein User hat sich außerdem einen Spaß mit der um sich greifenden Verunsicherung gemacht. Er gab sich als Perfect Privacy-Mitarbeiter aus und bat um den Transfer der 500 Euro an die Wallet-Adresse (…)ihrseidallebescheuert(…). Es gab genug Leute, die offenkundig darauf hereingefallen sind.

Wir haben Christian vom Team befragt, der dann auch direkt im Thread reagiert hat. Des Rätsels Lösung war ein längerfristiger Urlaub, den man sich gegönnt hat. Service und Support liefen derweil weiter. Sie seien gekommen, um zu bleiben, schrieb er. Auch bei Twitter meldete man sich zurück:

In einem recht aktuellen Test der Konkurrenz gibt man zu verstehen, dass der Schweizer VPN-Dienst in puncto Sicherheit und Schutz der Privatsphäre „ganz vorne“ mitspielt. Wer ihre NeuroRouting-Technik für dynamische VPN-Kaskaden nebst der fehlenden Gerätebeschränkung und optimalem Schutz in Anspruch nehmen will, muss dafür halt auch mehr bezahlen, als bei der Konkurrenz.

Schade ist lediglich, dass Perfect Privacy keinen Zugang zu Netflix, Amazon Prime Video oder BBC iPlayer ermöglicht. Das ergab auch unser eigener Test. Auf Streaming-Kunden hat man sich schlichtweg nicht spezialisiert.

Familienurlaub statt Bust oder Exit Scam

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Deutsches Live-Fernsehen und der Zugriff auf die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender funktionieren aber ohne Probleme. In unserem letzten Test haben wir uns die Apps mehrerer Anbieter genauer angeschaut. Die App von Perfect Privacy fällt im Vergleich zur Konkurrenz eher spartanisch aus. Abhängig vom eigenen Geschmack kann das vor- oder auch nachteilig sein.

Zusätzliche Sicherheit buchen?

Bei einem zweijährigen Abo fallen monatlich 8,95 Euro an, das ist noch der günstigste Tarif. Zugegeben: Das ist einiges mehr als die preiswerten Anbieter im Web, die sich teilweise gegenseitig gekauft haben. Doch dafür gibt Perfect Privacy, egal was passiert ist oder wer anfragt, garantiert keine Kundendaten weiter. Für wen die eigene Sicherheit an erster Stelle steht, der bezahlt den Aufpreis sicher gerne.

Wer sich für weitere Details interessiert. Wir haben vor ein paar Jahren ein ausführliches Interview mit den Betreibern von Perfect Privacy durchgeführt.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.