Ein Veteran der Filesharing-Szene ist wieder da, der BitTorrent-Tracker Demonii. Früher war dies der größte unabhängige Vertreter seiner Art.
Demonii.com war der größte eigenständige BitTorrent-Tracker im Jahr 2015, der damals von der P2P-Group YIFY betrieben wurde. Demonii war im Gegensatz zu den meisten Mitstreitern nicht mit einem eigenen BitTorrent-Indexer verbunden. Er wurde aus der Nachfrage nach einem kostenlosen, unverbindlichen als auch stabilen BitTorrent-Tracker heraus geschaffen.
Demonii war einst der populärste Tracker
Verantwortlich für die Schließung des Vorgängers war der US-amerikanische Filmverband MPA. Deren Anwälte hatten gute Gründe, sich damals um Demonii zu „kümmern„. Demonii nahm seinen Betrieb im Jahr 2013 auf. 2015 war dies mit mehr als 50 Millionen Peers und ca. zwei Milliarden Verbindungen täglich der aktivste Bittorrent-Tracker der Welt. Die Zahlen zeigen die Marktmacht, die dieser Vertreter einst besaß.
Wie die Kollegen von TorrentFreak nun berichten, hat das Projekt ein Admin namens Suni übernommen. Suni soll selbst schon längere Zeit im P2P-Bereich aktiv unterwegs sein. Unmittelbar nach seiner Wiederauferstehung gehen die Nutzerzahlen wieder steil aufwärts. Momentan koordiniert Demonii die Übertragungen von über vier Millionen Peers. Der neue Betreiber hatte schon ein Auge auf das Projekt geworfen, als die MPA die P2P-Group YIFY und fast zeitgleich auch Demonii vom Netz getrennt hat. Der neue Eigentümer musste nicht weniger als sieben Jahre warten, bis die Inhaber der Domain bereit waren, ihre Daten an ihn zu verkaufen.
Auch IPv6 wird unterstützt
Demonii läuft, wie schon das Original, mit der OpenTracker-Software, die vergleichsweise wenige Ressourcen verwendet. Momentan hostet man das Projekt auf zwei virtuellen Maschinen, auf denen Debian 11 in Docker-Containern läuft. Der Tracker unterstützt übrigens sowohl IPv4- als auch IPv6-Verbindungen. Nach oben hin ist noch Luft. Dennoch hat er bereits weitere Geräte bestellt, damit noch mehr Personen darüber ihre P2P-Transfers durchführen können.
Ist ein P2P-Tracker vor Abmahnungen oder Klagen geschützt?
Suni glaubt, dass Demonii nur einen neutralen Dienst anbietet, weil man die Daten unabhägig vom Inhalt weiterleitet. Dies vergleicht er mit dem juristischen Konstrukt eines Internet-Anbieters, die unter bestimmten Bedingungen vor einer Haftung ihrer Nutzer geschützt sind. Ob das die Rechteinhaber überzeugen wird, bleibt kritisch abzuwarten.
Dem Blacklisting bestimmter Inhalte steht er aber offen gegenüber, um sich vor größeren rechtlichen Problemen zu schützen. Bleibt zu hoffen, dass er im Vorfeld seine Identität ausreichend geschützt hat. Sonst wäre das Comeback von Demonii sicher nur von recht kurzer Dauer.
Wer sich für weitere Details interessiert, sollte die Webseite des Projekts unter https://www.demonii.com besuchen.
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