YTS ist mit monatlich mehr als 552 Mio. Aufrufen das populärste Torrent-Portal im Web. Der Betreiber hat schon wieder juristische Probleme.
Obwohl das Torrent Portal YTS erst kürzlich die Domain gewechselt hat, werden dort schon jetzt monatlich mehr als 552 Millionen Seitenzugriffe generiert. Der Betreiber hat allerdings schon wieder Probleme mit mehreren Filmgesellschaften.
YTS ist die mit Abstand populärste Torrentseite weltweit. Derzeit kann man sich sogar noch vor The Pirate Bay platzieren. Eine Gruppe von Filmgesellschaften hat beim Bezirksgericht von Hawaii eine Klage gegen den mutmaßlichen Betreiber der Webseite YTS.lt eingereicht.
YTS angeklagt trotz außergerichtlicher Einigung
Direkt anschließend wendete sich ein Vertreter von YTS mit Namen „Mr. Segaran“ per E-Mail an den leitenden Juristen der Filmgesellschaften, Kerry Culpepper. Laut der Klageschrift suchte er den Kontakt, um mit der Kanzlei Culpepper eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Der Name der Kontaktperson ist wahrscheinlich erfunden. Auch wollte der Mann nicht seine wahre Identität im Verlauf der Konversation preisgeben. Für eine Einstellung der Klage forderte der Jurist das Löschen der online verfügbar gemachten Kinofilme der Studios. Darunter befanden sich Titel wie die Komödie „Once Upon a Time in Venice“ oder die Action Thriller „Mechanic: Resurrection“ und „The Hitman’s Bodyguard„. Kurz nachdem YTS dem Juristen mitgeteilt hat, dass die fraglichen Werke entfernt wurden und man Vorkehrungen getroffen hat, um Reuploads zu verhindern, stellte der Jurist die Kommunikation ein. Wie wir bereits berichtet haben, wechselte der Betreiber dann aus Sicherheitsgründen die Domain von YTS.am auf YTS.lt.
Kinofilme gelöscht oder nur auf privat gestellt?
Kerry Culpepper schrieb dem Gericht, die Seite unter der neuen Domain hätte die Filme lediglich auf „privat“ gestellt. Somit hätten nicht mehr alle Besucher sondern nur noch angemeldete Nutzer Zugriff auf die Magnet-Links der Dateien. Diese Aussage hat der Jurist aber offensichtlich nicht überprüft. Denn selbst nach erfolgter Anmeldung hat man keinen Zugriff auf die fraglichen Filme. Es erfolgt lediglich eine Fehlermeldung über privaten bzw. entfernten Content, auf den man zugreifen wollte.
In der Folge wendete sich der Anwalt an das Bezirksgericht von Hawaii und verlangte, dass der Webhoster und der Domain-Registrar die Identität des Betreibers preisgeben muss. Das Gericht wies diesen Antrag am 01. Juli mit der Begründung zurück, dass es unklar ist, ob der Beklagte wirklich innerhalb der USA lebt. Von daher seien sie nicht zuständig. Um dem entgegenzuwirken, stellte der Anwalt der Filmgesellschaften einen Antrag auf Überprüfung, der heute noch anhängig ist.
Cloudflare musste Webhoster preisgeben
Cloudflare hat zwischenzeitlich vor Gericht angegeben, dass der New Yorker Webhoster Digital Ocean diese und möglicherweise noch mehr Torrent-Seiten beherbergt. Die Auskunft von Cloudflare führte zu einer überraschenden Verknüpfung von YTS mit vielen anderen Torrent-Portalen. So etwa mit piratetorrents.net, limetorrents.cc, yourbittorrent.com, rarbg.to, torrentbutler.eu, piratetorrents.net, thepiratebay.se.net, torrentz.eu, 1337x.to und extratorrent.cc. Das aber kann laut TorrentFreak nicht stimmen. Sie wissen von mehreren Seiten, dass diese von anderen Personen betrieben werden.
Die Filmgesellschaften werden dennoch ihren Rechtsstreit fortsetzen und hoffen, dabei den echten YTS-Betreiber zu enttarnen. Die gleiche Klage richtet sich übrigens auch gegen den vietnamesischen Staatsbürger Nguyen Manh, den angeblichen Betreiber von YIFYMovies.is, einer Webseite, die kurz nach Einreichung der Klage geschlossen wurde.
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