Drachenlord
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Drachenlord soll Marke „Drache Offiziell“ rechtswidrig genutzt haben

Hamburger Rechtsanwälte fordern von Drachenlord aka Rainer Winkler mittlerweile fast 4.000 EUR. Es geht dabei um eine Markenrechtsverletzung.

Eine Hamburger Rechtsanwaltskanzlei wendete sich schon im Oktober diesen Jahres an Rainer Winkler aka Drachenlord mit ihrer Abmahnung. Sie machen im Schreiben ihre Ansprüche an der Marke „Drache Offiziell“ geltend und fordern inklusive Mahngebühren mittlerweile fast 4.000 EUR von ihm.

Wem gehört denn nun die Marke „Drache offiziell“ ?

Laut dem Online-Registerauszug vom Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) gehört die Wort- und Bildmarke „Drache Offiziell“ der Hamburger Kanzlei Slopek Vonau Rechtsanwälte. In diesem Zusammehang ist allerdings merkwürdig, dass es schon seit 11 Jahren eine auf Rainer Winkler eingetragene Marke mit dem gleichen Namen gibt.

Auszug Mahnung Drachenlord

Die Hamburger Juristen haben sich auf die Vewaltung von geistigem Eigentum, insbesondere auf den Schutz von Marken und Patenten, spezialisiert. Sie machen Winkler per Einschreiben darauf aufmerksam, dass der Drachenlord in der Vergangenheit ihre Marke bei YouNow, YouTube und Spreadshirt genutzt hat. Im Auftrag ihres Mandanten, für den man die Marke treuhänderisch verwaltet, berechnet man eine nachträgliche Lizenzgebühr in Höhe von EUR 3.000. Außerdem wird der Drachenlord gebeten, diese Marke nicht mehr zu nutzen. Ansonsten würde man rechtliche Schritte gegen ihn, notfalls auch per Klage, einleiten. Laut der letzten Mahnung vom 11.11.2019, die uns ebenfalls vorliegt, hat sich die Forderung auf fast 4.000 Euro summiert, die Winkler zeitnah begleichen soll. Die Schreiben haben ihre Wirkung bisher offenbar verfehlt. Bei Patreon und YouNow benutzt der Abgemahnte die strittige Marke weiterhin. Update: Die Seite bei Patreon wurde gelöscht.

Die nächste Zwangsvollstreckung steht bevor …

Drachenlord BuchRainer Winkler hat auf keines der zuvor erhaltenen Schreiben reagiert, weswegen die Kanzlei eine Zwangsvollstreckung veranlassen wird. Außerdem muss er damit rechnen, dass man ihn mittelfristig verklagen wird. Die Damen und Herren der Hamburger Kanzlei sind möglicherweise weniger geduldig als die Mitarbeiter der BLM. Bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) gibt es seit der letzten Kontaktaufnahme keine Neuigkeiten. Ende Oktober kündigte die BLM ebenfalls eine Zwangsvollstreckung an, weil Winkler aka Drachenlord die ausstehenden Zwangsgelder nicht bezahlt hatte.

Villa Verlag veröffentlicht Buch über Drachenlord

Mit der heutigen Pressemitteilung kündigte der Villa Verlag das neue Werk „Rainer W. Eine Chronik des Scheiterns“ an. Der Autor, der ohne Nennung seines wahren Namens auftritt, bezeichnet den Werdegang des fränkischen Medienproduzenten als „Drachengame„. Vor einem möglichen Kauf des Werkes sollte man sich am besten die zehnseitige Vorschau des Buches in Ruhe anschauen. Erst dann sollte man entscheiden, ob man Geld für dieses Werk ausgeben möchte.

Das Thema ist ohne Frage spannend. Leider mangelt es an der für eine Dokumentation nötigen Neutralität. Auch ist fraglich, ob Begriffe wie „Hilfsdulli“, „Mödchen“ (nein, wir haben uns nicht mit dem ö verschrieben!), „verjuchheidideln“ etc. Platz in einem solchen Werk haben sollten …

Update zum Thema Drachenlord

Der angebliche Autor des Buches, DoktorOll, reagierte bei uns im Forum auf den Beitrag. „Die erwähnte Publikation“ sei nicht von ihm „autorisiert, es handelt sich um einen Raubdruck.“ Er habe nie eine derartige Dokumentation verfasst und möchte damit nichts zu tun haben. „Alle meine Texte waren, sind und bleiben kostenlos. Keine Drucke und erst recht keine mit nem Preisschild sind von mir veröffentlicht oder autorisiert (worden)“, schrieb er bei Twitter.

 

Beitragsbild vom Drachenlord vom AsbExpress, thx!

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.