Manch ein Airbnb-Vermieter hat seine Gäste bereits mit einer versteckten Kamera beglückt. Doch Deine Privatsphäre kannst Du Dir zurückholen.
Der Einsatz einer versteckten Kamera ist heute einfacher denn je. Versandhändler wie Amazon bieten diese inzwischen in allen erdenklichen Preisklassen an. Doch nicht jeder will ständig unter Beobachtung stehen. Mit einem Smartphone lassen sich unerwünschte Stalker zum Glück einfach überführen. Und hier erfährst Du, wie das geht.
Smartphone-Sensoren können eine versteckte Kamera sichtbar machen
In Zeiten zunehmender Überwachung möchte so manch ein Bürger, dem seine Privatsphäre lieb ist, sicherlich gerne wissen, wie viele Bildsensoren ihn gerade im Visier haben. Nicht wenige Vermieter statteten ihre Airbnb-Zimmer in der Vergangenheit bereits mit einer versteckten Kamera aus, um ihre Gäste bei ihrem Aufenthalt zu beobachten.
Und tatsächlich lassen sich diese mit einem Smartphone relativ schnell ausfindig machen. Denn moderne Überwachungskameras setzen häufig auf für das menschliche Auge unsichtbares Infrarotlicht (IR), um auch bei Dunkelheit noch eine brauchbare Aufzeichnung zu erhalten. Doch Sensoren vieler gängiger Smartphone-Kameras können dieses IR-Licht ebenfalls erfassen.
Je nach Modell kann es sein, dass das nur mit der Frontkamera funktioniert. Da diese normalerweise über kein Blitzlicht verfügt, setzt sie für bessere Bilder bei Dunkelheit ebenfalls auf Infrarot. Einige Smartphones können das langwellige Infrarotlicht jedoch auch mit der Hauptkamera erfassen.
So findest Du eine versteckte Kamera, die Infrarotlicht verwendet
Die Fähigkeit Deines Smartphones, das IR-Licht einer versteckten Kamera zu erkennen, kannst Du beispielsweise ganz einfach mit der Fernbedienung Deines Fernsehers testen:
● Öffne Deine Kamera-App.
● Richte den jeweiligen Kamerasensor auf die Oberkante der Fernbedienung, an der sich die kleine IR-Diode befindet.
● Drücke den Power-Knopf auf der Fernbedienung.
Du solltest nun auf dem Handy die anhaltend leuchtende oder blinkende Diode sehen. Diese erscheint üblicherweise in Violett, Rosa oder Blau. Sollte das Leuchten nicht sichtbar sein, wiederhole den Vorgang bei Bedarf mit einer anderen Smartphone-Kamera.
Sobald Du einen Sensor gefunden hast, der die Infrarotstrahlung erkennt, kannst Du auf die Suche nach einer versteckten Kamera gehen. Mache dafür den Raum möglichst dunkel, sodass potenzielle Überwachungskameras ihr IR-Licht einschalten. Scanne das Zimmer anschließend mit der Kamera-App deines Smartphones. Du solltest potenzielle Beobachter damit relativ schnell entlarven können.
Eine Netzwerkanalyse kann ebenfalls nützlich sein
Sollte sich per Infrarot keine versteckte Kamera ausfindig machen lassen, so ist das jedoch längst keine Garantie dafür, dass keine vorhanden ist. Wer sich zusätzlich absichern will, kann auf Apps zur Analyse des lokalen Netzwerkes zurückgreifen. Denn Überwachungskameras sind meistens per WLAN für ihre Eigentümer zugänglich.
Ein Beispiel dafür ist die App „Fing„, die sowohl für Android als auch für iOS erhältlich ist. Sie spürt alle mit Deinem Netzwerk verbundenen Geräte auf und zeigt sie Dir an. Es gibt jedoch noch zahlreiche andere Apps dieser Art, die beim Auffinden von Überwachungskameras nützlich sein können.
Wer noch einen draufsetzen und absolut sichergehen will, kann sich auch spezielle Geräte wie einen Hochfrequenzdetektor anschaffen. Davor versteckt sich sicherlich keine Kamera mehr.