Wir nehmen den Mini PC CHUWI LarkBox X 2023 unter die Lupe. Wenig Stromverbrauch bei viel Power. Was steckt hinter dem Werbeslogan?
Der Hersteller hat vor der CHUWI LarkBox X 2023 schon einige andere Geräte konzipiert. Nach eigenen Angaben gründete man das Unternehmen in China im Jahr 2004. Bereits 2008 hat sich der Hersteller auf Tablet-PCs fokussiert und diese Ausrichtung bis heute beibehalten. Man erweiterte das Produktportfolio jedoch im Laufe der Jahre. Anfangs war Chuwi noch unter dem Namen „Shenzhen Mansound Technology Co., Ltd.“ registriert. Heute firmiert die Firma als Chuwi Innovation & Technology Shenzhen Co., Ltd.
Wer einen stromsparenden Office-PC oder einen leistungsstarken Raspberry Pi-Ersatz sucht, sollte sich den Mini-PC LarkBox X 2023 von CHUWI ansehen. Der im Sommer 2023 erschienene Mini-PC bietet einen Intel N100 Prozessor, 12 GB LPDDR5 RAM, 512 GB SSD-Speicher und zwei 2,5 GBit/s Ethernet-Anschlüsse in einem kompakten und eleganten Gehäuse. Er läuft mit Windows 11 und kann drei Monitore gleichzeitig betreiben.
CHUWI LarkBox X 2023: kompakt, leise, sparsam, alles drin
Der LarkBox X 2023 ist 127 x 127 x 49 mm groß und wiegt etwa 460 g. Er hat einen Lufteinlass an der Oberseite und einen Luftauslass an der Rückseite. Er kann auch an einer VESA-Halterung an der Rückseite eines flachen Monitors befestigt werden. Der Intel N100 Prozessor hat vier Kerne und vier Threads und taktet zwischen 0,8 und 3,4 GHz. Der Basistakt liegt bei 0,8 GHz. Intel gibt die TDP des Prozessors mit 6W an, während CHUWI von bis zu 24W im Performance-Modus spricht.
Die integrierte Grafikkarte ist eine Intel UHD Xe mit 24 EUs, die für einfache Spiele und Videos ausreicht. Als Betriebssystem kommt Windows 11 zum Einsatz. Natürlich kann man darauf auch andere Betriebssysteme installieren. Wir haben mit Erfolg eine Live-Version von Ubuntu darauf laufen lassen. Von der Leistung her entspricht die CPU Performance in etwa dem alten Intel ® Core™ i5-6500 Prozessor von 2015-2017, der mit 65W TDP angegeben wird.
Dazu gehört eine integrierte Grafikkarte, die Intel UHD Xe mit 24 EUs (Execution Units | größer = gleich besser). Die Kombination aus Prozessor und Grafikkarte ist sicherlich nicht das ultimative Leistungspaket, kann aber für bestimmte Szenarien durchaus geeignet sein. Webbrowsing, Officearbeit und Co. sollten kein Problem darstellen. Und auch einige eher weniger anspruchsvolle Spieletitel sollten in FullHD mit 30 bis 60 fps laufen. Zudem ist die Grafikkarte in der Lage, drei Monitore anzutreiben.
Zahlreiche Anschlüsse
Der LarkBox X 2023 hat 12 GB LPDDR5 RAM mit 4800 MHz und 512 GB PCIe SSD-Speicher, der auf dem Mainboard fest verlötet ist. Es gibt aber einen M.2 Slot für eine zusätzliche NVMe-M.2 SSD. An Anschlüssen bietet der LarkBox X 2023 zwei USB-A 3.0, einen USB-C (DisplayPort-fähig), einen Kopfhöreranschluss, einen Stromanschluss, zwei Ethernet-Anschlüsse (2,5 & 1 GBit/s), einen HDMI 2.0, einen DisplayPort und zwei USB-A 3.2 Anschlüsse. Er unterstützt auch Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2.
Starker Pluspunkt: Stromverbrauch
In unserem Test schaffte es unsere Wunderkiste auf einen Leerlaufverbrauch von 3,9 Watt, was angesichts der hohen Strompreise in Deutschland ein sehr guter Wert ist. Die Werte wurden ohne LAN, Monitorkabel, Tastatur und Maus gemessen. Wenn aber LAN oder WLAN sowie Tastatur und Maus eingeschaltet sind, kommen noch einmal ca. 1,5 W im Leerlauf hinzu.
Bei der H265 Videokodierung kam unsere Wunderkiste auf nur 9,5 W Stromverbrauch, während die integrierte Grafikkarte die H265 Kodierung mit ca. 160 fps @ 1080p berechnet. Zuletzt haben wir noch einen Volllasttest mit Prime95 simuliert. Es kam auf einen Wert von 25 Watt, was ebenfalls ein sehr guter Wert ist.
Nach einem 2-Tage-Test im 24/7-Betrieb zeigte unser Stromzähler nur 0,3 kWh Verbrauch an, was auch für einen Office-PC ein sehr guter Wert ist. Denn das entspricht ca. 60 kWh im Jahr, wenn die CHUWI LarkBox X 2023 das ganze Jahr über 24/7 im Einsatz wäre.
Ein besonderes Merkmal: AV1-Videodekodierung, viele integrierte Videodekoder
Die integrierte Grafikkarte Intel UHD Xe verfügt über viele integrierte Videodekoder für Formate wie JPEG, MPEG oder H265 10bit. Außerdem bietet sie erweiterte Grafikfunktionen, die zum Beispiel für Adobe Photoshop sehr nützlich sind, um Grafiken zu bearbeiten und schneller zu rendern. Das Besondere im Vergleich zu früheren Prozessorgenerationen ist, dass die Grafikkarte auch einen AV1-Dekoder eingebaut hat, der YouTube-Videos und andere Videostreamingdienste auf dem PC beschleunigt.
Zwei klare Minuspunkte
Was uns auffällt ist, dass die Power-LED an der Frontseite von einigen als störend empfunden wird, da sie so hell weiß leuchtet. Man kann sie leider nicht abstellen.
Im EFI-BIOS gibt es außer der Bootreihenfolge und Secure Boot nicht viele Einstellmöglichkeiten, fast alles ist vom Hersteller voreingestellt. Für manche Anwender mag dies schlichtweg zu wenig sein.
Fazit unseres Tests der CHUWI LarkBox X 2023
Die CHUWI LarkBox X 2023 ist leicht, klein und bietet trotzdem ausreichend Leistung für einige Einsatzzwecke wie Office-Anwendungen, das Browsen im Internet und vieles mehr. Für Hardcore-Gamer ist die Hardware hingegen nicht geeignet.
Dabei ist sie auch vergleichsweise günstig, denn sie startet bei $199 (~185€). Praktisch sind sicherlich auch die zahlreichen Anschlüsse. Ein weiteres Highlight ist der 2,5 GBit Ethernet-Anschluss. Erwähnenswert ist auch, dass das Gerät im Betrieb sehr leise ist. So leise, dass selbst empfindliche Käufer wahrscheinlich nicht dadurch gestört werden.
Der LarkBox X 2023 ist ein beeindruckender Mini-PC, der in unserem Test viel Leistung für wenig Geld bietet. Das Gerät kann direkt beim Online-Shop von CHUWI oder alternativ über AliExpress bestellt werden, wenn man auf eine Banküberweisung angewiesen ist.
Wie gesagt: In unserem Testlauf war der Stromverbrauch wirklich sehr niedrig. Ohne jede Tätigkeit verbraucht der Mini-PC in der Warteposition gerade mal 3,9 Watt und unter Volllast 25 Watt. Das macht sich bestimmt positiv bei der nächsten Abrechnung des Stromanbieters bemerkbar.
Und auch der Kaufpreis belastet das Portemonnaie nicht übermäßig. Wer nicht gerade zocken will, ist damit gut bedient.