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Bildquelle: SValeriia

Tesla-Besitzer betreibt Bitcoin- und Ethereum-Mining mit seinem Auto

Tesla-Besitzer Siraj Raval nutzt sein TESLA Model 3, um damit die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum zu schürfen.

Sein Tesla Model 3 hat Siraj Raval teilweise in ein Kryptowährungs-Mining-Rig umgewandelt. Das gelang ihm u.a. mittels Nutzung einer kostenlosen Bitcoin-Mining-Software auf seinem Apple Mac mini M1. Den Computer hat er dann mit Strom versorgt, indem er ihn über einen Wechselrichter an die 12-Volt-Zigarettenanzünder-Buchse in der Mittelkonsole seines Autos anschloss. Mit dem System verdiente Raval im Jahr 2021 zwischen 400 und 800 US-Dollar pro Monat. Obwohl er damit riskiert, dass die Garantie für sein Auto erlischt, bekundet Raval, dass es das wert sei.

Mining-Möglichkeiten

In einem gestern veröffentlichen Beitrag von CNBC führt Raval aus, er habe auch GPUs zusammengeschaltet und mit dem Auto-Akku verbunden. Seine bevorzugte Methode aber wäre, JavaScript zu verwenden, um sich in die native CPU des Tesla Model 3 zu hacken, um Coins wie Ethereum zu minen. „Es ist viel schneller und viel energieeffizienter“, gibt Raval an.

Er stellt fest, dass „es so einfach ist“, das Auto zu hacken. Er beschreibt es als „die Entführung der internen Firmware des Fahrzeugs, um die Nutzung zusätzlicher Leistung zu ermöglichen.“ Raval plant, sein Tesla Model 3 als Vollzeit-Mining-Rig zu nutzen. Jedes Mal, wenn es nicht fährt, soll es für ihn Kryptowährungen schürfen.

Zukunftspläne umfassen auch Robotaxi

Schließlich glaubt Raval, dass sein Auto ihm nicht nur durch Krypto-Mining Geld einbringen wird. Vielmehr soll es auch selbst fahren und so zusätzliche Einnahmen erzielen, sobald Tesla sein Robotaxi-Programm startet. Das Auto könnte dann vollständig autark werden.

„Das Unternehmen wird seine Einnahmen sowohl aus Transportdiensten, als auch aus Kryptowährungs-Mining-Diensten verwenden, um seine eigenen Ausgaben, wie Reparaturen, Stromkosten und Upgrades, zu bezahlen. Der Gewinn wird in ein diversifiziertes Portfolio aufstrebender Krypto-Community-Netzwerke fließen.“

Für Alejandro De La Torre, Vizepräsident des Poolin-Mining-Pools, ist das Mining mittels Tesla letztlich dasselbe wie über jeden anderen Strom-Anschluss. Er stellt gegenüber CNBC indessen fest:

„Ein Hauptbestandteil an Mining-Kosten ist der Strompreis. Wenn es mit einem Elektrofahrzeug billiger ist, dann soll es so sein.“

Krypto-Mining über Tesla: Außer Spesen nichts gewesen?

Allerdings ist Raval nicht der einzige Tesla-Besitzer, der seinen Wagen zum Mining von Kryptowährungen verwendet. Chris Allessi, der den K-Man-YouTube-Kanal betreibt, hat dabei Bitcoin geschürft, indem er einen Bitmain Antminer S9 mit Hilfe eines Wechselrichters direkt an seinen Akku angeschlossen hat. Der Wechselrichter passt die Spannung der Tesla-Batterie auf ein Niveau an, das mit seinem Antminer kompatibel ist. Obwohl er sein Auto vor dem Januar 2017 gekauft hat und er somit nicht für den Strom zahlen muss, glaubt Allessi nicht, dass sich das Mining lohnt:

„Warum sollten Sie ein Auto für 40.000 bis 100.000 US-Dollar so stark verschleißen? Und im Moment, obwohl der Preis für Bitcoin dramatisch gestiegen ist, hat sich auch der Schwierigkeitsgrad erhöht … In der gleichen Zeit mit genau der gleichen Ausrüstung bekomme ich wahrscheinlich Bitcoin im Wert von 1 oder 2 Dollar. […] Ich könnte mehr Geld verdienen, wenn ich bei McDonald’s arbeiten würde.“

Raval hingegen ist optimistischer, was die Verdienstmöglichkeiten mittels Tesla angeht. Obwohl er für das Aufladen seines Fahrzeugs bezahlen muss, gibt Raval an, dass der Akku selbst „unschlagbar“ sei, sodass er eine Menge für sein Geld bekommt. Mit Hilfe seines Teslas schürft er rund 20 Stunden am Tag. Um profitabel zu bleiben, auch wenn die Preise der Kryptowährungen sinken, hält er die Verwendung der Krypto-Investitionsplattform Midas.Investments für angebracht. Hier verdient er eine jährliche Rendite von rund 23 Prozent. Zudem kaufe er sich über eBay gebrauchte Grafikkarten, um zusätzlich noch Geld zu sparen.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.