Zahlungsdienste wie CashApp, Venmo und Zelle sind nun dazu verpflichtet, Transaktionen ab 600 Dollar der US-Bundessteuerbehörde IRS zu melden.
Am 1. Januar 2022 trat die geänderte Fassung des Internal Revenue Code (US-Steuergesetzbuch) in Kraft. Somit müssen Zahlungsdienste wie Cash App, Venmo oder Zelle Transaktionen, die 600 Dollar oder mehr in einem Jahr betragen, an die Steuerbehörden melden. Der US-Bundesfinanzbehörde International Revenue Service (IRS) geht es darum, dafür zu sorgen, dass alle „ihren gerechten Anteil an den Steuern zahlen“. Dabei geht es natürlich auch um die aktive Bekämpfung von Geldwäsche.
IRS will Kontrolle erweitern
Bis zum Jahreswechsel verlangte das US-Gesetz von Zahlungsnetzwerken, Transaktionen zu melden, wenn die Bruttozahlungen 20.000 Dollar überstiegen und mehr als 200 Transaktionen pro Jahr stattfanden. Die jetzige Anforderung gilt sowohl für alle Zahlungsnetzwerke als auch Bankkonten. Diese Änderung wurde im Vorjahr mit dem American Rescue Plan Act von 2021 eingeführt.
Private Transfers (noch) nicht betroffen
Laut der PayPal-Tochter Venmo gelten die Regelungen nur, sofern man Geld für Waren- oder Dienstleistungen erhalten hat. Private Zahlungen innerhalb der Familie oder an Freunde seien nicht davon betroffen.
Gehen bei einem Konto jährlich mehr als 600 US-Dollar ein, muss der Finanzdienstleister dem Kunden automatisch ein Formular zusenden, in dem er der US-Steuerbehörde IRS die veräußerten Waren und Dienstleistungen näher beschreiben muss. Ersten Schätzungen zufolge müssen bei der Bundesbehörde für die Bearbeitung der ausgefüllten Formulare zirka 87.000 neue Mitarbeiter eingestellt werden.
Künftig noch mehr staatliche Kontrolle & Überwachung?
Die Kollegen von DarknetLive vermuten, dass man mit den neuen Angestellten weit mehr also nur die neuen Formulare bearbeiten will. Noch mehr Gesetze für eine noch effektivere Überwachung und staatliche Kontrolle seien zu erwarten.
PayPal selbst warnt seine Kunden, dass man beim Ausfüllen achtsam sein soll, damit es zu keinen Abweichungen zur eingereichten Einkommenssteuererklärung kommt. Die IRS sei durchaus dazu in der Lage, die Berichte von PayPal mit denen der Kunden zu vergleichen, um Unregelmäßigkeiten aufzudecken.
IRS muss über 87.000 neue Mitarbeiter einstellen
Für jegliche Geldwäsche jenseits von 600 USD jährlich bieten sich die Zahlungsdienstleister nun nicht mehr an. Dafür müsste man z.B. eine Kryptowährung mit Fokus auf Datenschutz, wie den Monero oder Beam inklusive einem speziellen Protokoll verwenden.