xmr.to, Monero
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Bildquelle: (CC BY-ND 4.0)

IRS zahlt 625.000 Dollar an die Person, die den Monero enttarnt

Die IRS hat 625.000 US-Dollar Belohnung ausgesetzt für die Person, die dazu in der Lage ist, die Monero Transfers zu entschlüsseln.

Die US-amerikanische Bundessteuerbehörde IRS hat 625.000 US-Dollar Belohnung ausgesetzt. Die Summe erhält derjenige, der dazu in der Lage ist, die Transfers der Kryptowährung Monero zu enttarnen. Krypto-Befürworter spotten derweil schon über die Aktion vom Internal Revenue Service (IRS). Der Monero wird derweil im Darknet aber schon in fast der Hälfte aller Verkäufe eingesetzt, wie aktuelle Studien belegen. Tendenz weiter steigend. Der Bitcoin macht es Ermittlern zu einfach, der Spur des Geldes zu folgen.

Steuerbehörde IRS will illegale Monero Transaktionen aufdecken

Der U.S. Internal Revenue Service (IRS) will 625.000 Dollar zahlen, wenn jemand dazu in der Lage ist, die auf Datenschutz ausgelegte Kryptowährung Monero (XMR) zu knacken. Man besitze selbst nur „begrenzte Ermittlungsressourcen“ für die Rückverfolgung dieser Art von Transaktionen. Das Geld will man in zwei Stufen an die Empfänger auszahlen. Die ersten 500.000 US-Dollar erhält man nach Prüfung des Proof-of-Concept. Die finalen 125.000 US-Dollar zahlt der IRS nach einer vollständigen Prüfung und Einführung des Verfahrens in der Behörde aus. Außerdem verlangt man das Einreichen von Statusberichten in wöchentlichem Abstand über den Fortschritt. Die Hacker des XMR sollen eng mit Mitarbeitern mehrerer Cyber-Sonderagenturen verschiedener Behörden zusammenarbeiten. Wer das Geld haben will, muss zudem die Software, alle Dokumentationen, Daten und den kompletten Quellcode zur Verfügung stellen.

Kritik und Spott von vielen Seiten

Damit sollen die US-Behörden in die Lage versetzt werden, Transaktionen aus dem Darknet zurückverfolgen zu können. Reguläre Transfers will man außerdem von Aktionen der Krypto-Mixing-Dienste unterscheiden können. Aus den Reihen der Krypto-Community kam seit der Ankündigung jede Menge Spott und Häme. Zunächst wurde der Monero (XMR) dafür gelobt, dass dieser Coin es den Behörden so schwierig macht, ihn zu tracken. Andere witzeln, es wäre erheiternd zu beobachten, wie verzweifelt die IRS sein muss. Die wollen wohl nur ihren Anteil am dunklen Drogengeld haben, schrieb jemand auf Twitter.

Die Chancen mit einem Raumschiff auf der Oberfläche der Sonne zu landen, seien höher als den Monero zu knacken, schrieb ein anderer Kritiker bei Twitter. Man solle sich doch lieber mit den kriminellen Operationen befassen, die über Fiatwährungen wie den Dollar abgewickelt werden. Das sei sowieso ein Vielfaches als Käufe illegaler Waren, die mittels Kryptowährungen bezahlt werden. Wahrscheinlich arbeiten nur Menschen mit einem niedrigen IQ dort, schrieb sogar jemand. Für das Knacken des Schutzes sei die ausgesetzte Summe zudem viel zu niedrig. Wer dazu in der Lage sei, würde seine Erfindung gewinnbringend anwenden statt sich mit den Peanuts der IRS zufrieden zu geben.

Es gibt genügend sichere Alternativen zum Monero

Anfang September hatte noch die Firma CipherTrace behauptet, man könne alle XMR-Transfers transparent machen. Offenkundig hat man dieser Ankündigung bei der IRS nicht viel Glauben geschenkt. Fakt ist, dass die Blockchain des Bitcoin es jedem ermöglicht, der Spur des Geldes bis zum Online-Handelsplatz zu folgen. Bei vielen Anbietern kann man dann über ein Rechtshilfeersuchen die Identität des Senders und Empfängers ausfindig machen. Das erklärt den ständig ansteigenden Anteil an Transfers im Darknet, die Cyberkriminelle mittels anderer Kryptowährungen durchführen, die mehr Wert auf Privatsphäre legen. Wer auf Nummer sicher gehen will, nutzt Kryptowährungen wie den BEAM mit Mimblewimble-Protokoll, den Dash oder Zcash.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.