Seit einem Monat ist das Transaktionsvolumen des Monero extrem hoch. Jemand versucht damit die getätigten Transaktionen sichtbar zu machen.
Seit jetzt genau einem Monat erfolgt anhaltend ein Spam-Angriff auf die Kryptowährung Monero. Die Anzahl der XMR-Transaktionen ist am 4. März plötzlich explodiert, brach alle bisherigen Rekorde und blieb bis jetzt auf diesem hohen Niveau. Seitdem muss das XMR-Netzwerk täglich statt 15.000 nun rund 100.000 Transaktionen verkraften. Der bisherige Rekord der XMR-Blockchain brach am 12. August 2022 mit rund 61.000 Transaktionen, die aber alle real waren.
Spam-Angriff Monero seit dem 04. März 2024
Die anhaltende Explosion hat die Gerüchteküche angeheizt. Man geht von einem Versuch aus, dass man damit die Transfers innerhalb dieser Blockchain aufdecken oder zumindest das Netzwerk in seiner Funktion einschränken will. Auf X (ehemals Twitter) sprechen Experten von einer Art „Stresstest„, den man damit dauerhaft ausgelöst hat. Andere glauben, dass man damit die Anonymität der Ringsignaturen brechen will. Bisher ist es noch niemandem gelungen, die Anonymität der Monero-Blockchain zu überwinden. Daran hätten zahlreiche Behörden und Geheimdienste natürlich ein großes Interesse.
Im Oktober 2022 fand eine ähnliche Entwicklung bei der Blockchain von Zcash statt. Auch bei dieser Kryptowährung steht der Datenschutz an erster Stelle. Ziel der Angreifer war es offenbar, die Blockchain künstlich aufzublähen. Ein ähnliches Vorgehen ist auch beim Monero denkbar.
Spam-Attacke kostet täglich bis zu 9.000 Euro
Es soll sich dabei um einen so genannten „Black Marble“-Angriff handeln, wie ihn der Entwickler Rucknium bei GitHub beschreibt. Unbekannte versuchen weiterhin mithilfe zahlreicher sinnloser Transaktionen die Schutzfunktion der Ringsignaturen zu reduzieren. Damit hätten sie, wenn auch mit einer geringen Wahrscheinlichkeit, die Daten zur Hand, um den Geldfluß nachvollziehen zu können. Man befürchtet, die Wahrscheinlichkeit Transaktionen zu erkennen, dürfte größer werden, wenn man die Blockchain mit noch mehr Spam-Anfragen unter Druck setzt. Derzeit kostet der Angriff pro Tag zwischen 6.500 und 9.000 Euro. Behörden bezahlen solche Summen aus der Kaffeekasse.
Blockchain hält dem Druck bisher stand
Die Blockchain des Monero kann mit der zusätzlichen Belastung bisher einigermaßen gut umgehen. Trotzdem dauern Transaktionen derzeit deutlich länger. Auch eine Explosion der Transaktionsgebühren ist noch nicht erkennbar. Die Netzwerkgebühren liegen weiterhin bei weniger als einem US-Cent.
Die XMR-Community überlegt die Ringgröße zu erhöhen, um solche Angriffe zu erschweren. Auch soll mit dem „Full Chain Membership Proof“ ein neuartiges Konzept deutlich schneller umgesetzt werden, was die Ringsignaturen in 6 bis 12 Monaten ersetzen soll. Bis dahin ist mit weiteren Spam-Attacken auf die Monero-Blockchain zu rechnen. Das geht wahrscheinlich so lange, bis den Angreifern irgendwann das Geld ausgeht.
Man sieht an diesem Beispiel erneut, dass Privatsphäre kein Geschenk ist. Sie ist hart umkämpft und ein Zustand, für den man sich fortwährend aktiv einsetzen muss.