xmr.to, Monero
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Bildquelle: (CC BY-ND 4.0)

CipherTrace behauptet, alle Monero Transfers aufdecken zu können

Die Firma CipherTrace gibt an, man könne alle Transfers der Monero-Blockchain transparent machen. Die Technik verkaufte man schon an das DHS.

Die kalifornische Firma CipherTrace behauptet, man könne bis zum nächsten Hardfork alle Monero (XMR) Transaktionen transparent machen. Man stellt nach eigenem Bekunden den Dienst Behörden wie dem Department of Homeland Security (DHS) zur Verfügung, damit diese damit Täter im Darknet aufzuspüren können.

Konnte CipherTrace den Monero knacken?

Die Firma CipherTrace behauptet in einer aktuellen Pressemitteilung, man könne alle Transfers der Monero-Blockchain nachvollziehen. Der auf Datenschutz ausgelegte Coin XMR galt bislang als absolut sicher. Deswegen haben auch einige Händler im Darknet darüber ihre Verkäufe abgewickelt. Die genauen Methoden zur Entschlüsselung der XMR-Blockchain konnte oder wollte das Unternehmen bislang nicht bekannt geben. Im US-amerikanischen Raum sollen 45% der Darknet Märkte den Monero einsetzen. Über ein Jahr sollen die Entwickler an der Aufdeckung der Blockchain des XMR gearbeitet haben. Ob es ihnen wirklich gelungen ist, wissen sie wahrscheinlich nur selbst. Daran konnte auch ein Video-Interview auf YouTube mit dem CEO von CipherTrace nichts ändern. Die Antworten des Geschäftsführers auf die Fragen der Mathematiker sind entweder sehr oberflächlich oder ausweichend.
Video: Gespräch mit dem CEO von CipherTrace.

Der nächste Hardfork wird es richten

Die Monero Community wird auf die Entdeckungen sicher zeitnah reagieren. Spätestens beim nächsten Hardfork werden sie für mehr Sicherheit sorgen, wenn das Unternehmen denn wirklich alle Transfers aufdecken können, wie sie behaupten. Das Posting bei Reddit schlug auf jeden Fall wie eine Bombe ein. Die Community ist sichtlich verunsichert. Vielleicht ist es auch das, was die Macher bzw. Behörden wollen. Sie möchten die Käufer illegaler Waren im Darknet ein wenig verunsichern. Andere Stimmen behaupten, der Monero sei weiterhin sicher, egal was CipherTrace behauptet.

BTC keine gute Alternative für das Darknet

Der Bitcoin stellt keine gute Alternative dar. Ohne gemixte BTC ist nämlich klar ersichtlich, wann von welchem Account wie viel transferiert wurde. Bei den ganzen aktiven Krypto-Mixing-Diensten steht leider auch nicht eindeutig fest, wie gut man sich damit vor dem Zugriff der behördlichen Ermittler schützen kann. Den großspurigen Ankündigenden der anonymen Anbieter sollte man auf keinen Fall zu viel Glauben schenken. Da bleiben eigentlich nur noch anonyme Kryptowährungen wie der BEAM (Mimblewimble-Protokoll) Dash oder Zcash übrig. Tarnkappe.info
Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.