Pokémon GO
Foto hesiyi (CC0 Public Domain)

Pokémon GO: Nintendo wehrt sich gegen Raubkopien

Die Schattenseite des Hypes um Pokémon GO ist die illegale Verbreitung auf P2P-Portalen wie The Pirate Bay. Nintento geht massiv dagegen vor.

Der gegenwärtige Hype „Pokémon GO“ hat auch eine Schattenseite, nämlich die illegale Verbreitung auf P2P-Portalen wie KickassTorrents oder The Pirate Bay, denn es ist nicht nur ein absoluter Erfolg in den offiziellen App Stores von Android und Apple. Die Apps stürmen auch als illegalen Kopien die Top-Download Ränge. Nintento will dagegen jetzt massiv vorgehen.

Pokémon GO: Nintendo wendet sich an Google

Wer kennt sie nicht – die Pokémon. Sie tragen so seltsame Namen wie Pikachu, Traumato oder Magnetilo, kämpfen gern gegeneinander und haben eine gewaltige weltweite Fangemeinde. «Pokémon» ist eine Wortbildung aus «Pocket Monster» – Taschenmonster. Doch der gegenwärtige Hype um das Pokémon GO Spiel beinhaltet auch eine Schattenseite. So hat die Seite TorrentFreak beobachtet, wie Nintendo Google aufgefordert hat, einige Seiten aus den Suchanfragen zu entfernen. Vermutlich wird daraus ein Kampf gegen Windmühlen werden. Bereits jetzt sind Millionen dieser illegalen Kopien im Umlauf und es werden immer noch mehr. Vermutlich hat Nintendo aus diesem Grund das Spiel nur nach und nach in den einzelnen Ländern veröffentlicht. Um Raubkopien in dem hier gegebenen Größenmaß zu verhindern, dürfte es aber sicher erfolgreicher sein, das Spiel überall zeitgleich verfügbar zu machen. Der japanische Konzern Nintendo hat sich aber bereits mehrfach in der Vergangenheit durch seinen recht speziellen Umgang mit dem Thema Schwarzkopien hervorgetan.

Das Spiel selbst wird kostenlos in den App Stores angeboten. Aufgrund des enormen Erfolgs ist die Nintendo-Aktie in den vergangenen Tagen von umgerechnet 125 auf über 210 Euro gestiegen – und steigt weiter. Bereits jetzt steht Pokémon Go an erster Stelle der umsatzstärksten Programme in Googles und Apples App-Stores. Es zählt gerade zu den beliebtesten Apps überhaupt. Sie wurde in den USA bereits nach wenigen Tagen auf mehr Android-Smartphones installiert als die Dating-App Tinder und wird täglich von mehr Menschen genutzt als Twitter. Seit Mittwoch ist das Spiel auch in deutschen App-Stores verfügbar. Der Download ist auch hier kostenlos, man kann aber Geld für Ausrüstung ausgeben. Die teuersten Kisten dieser virtuellen Währungen kosten 99 Dollar.

Gleicher Entwickler wie Ingress

Pokémon Go ist ein Augmented-Reality-Spiel fürs Smartphone. Spieler durchwandern dabei die materielle Welt auf der Suche nach kleinen Fantasiewesen, den Pokémon. Sie können sie fangen, trainieren und in virtuelle Kämpfe gegen andere schicken. Wo sich ein Spieler gerade befindet, merkt das Spiel über GPS. Die Pokémon verstecken sich an verschiedenen Orten – und ein Spieler sieht sie nur, wenn er in der Nähe ist. Dann werden die Figuren auf dem Display des Telefons in die echte Umgebung eingeblendet («Augmented Reality»). In den USA, Neuseeland und Australien sammelten sich schon große Menschenmengen an Orten mit populären Pokémon an. Die kleinen Monster reagieren auf die virtuelle Umgebung: So tauchen Wasser-Pokémon besonders häufig in der Nähe von Flüssen oder Seen auf.

Pokémon GO team wagemut Screenshot by Manfred KrejzikSchon als Pokémon Go in Deutschland noch gar nicht verfügbar war, kursierten im Netz APK-Dateien des Spiels zum Installieren auf Android-Smartphones. Doch Vorsicht ist hier unbedingt angebracht: Die Installation des Augmented-Reality-Spiels am Play Store vorbei, kann gefährlich werden, wie „heise online“ berichtet. Sicherheitsforscher haben bereits manipulierte Kopien des Spiels entdeckt, die Spionagesoftware enthalten. Der Droid Jack genannte Trojaner erlaubt die Kontrolle des Smartphones und den Abgriff von Daten aus der Ferne…und zumindest das dürfte einen ungebremsten Spielespaß schon beeinträchtigen.

DDoS-Angriffe gegen Server?

Am gestrigen Samstag war das Spiel von Niantic Labs in vielen Ländern nicht funktionstüchtig. Eine Hacker-Gruppe namens PoodleCorp will dafür verantwortlich sein, die die Server mithilfe von DDoS-Angriffen außer Gefecht gesetzt haben will. Es wäre aber gut möglich, dass sich die Hacker lediglich als Trittbrettfahrer diesen Hype zunutze machen wollen. Mittlerweile geht die App wieder überall in den USA und ganz Europa.

P.S.: Wer Zweifel an der Faszination hat, die dieses Spiel auslösen kann, sollte sich das hier verlinkte Video anschauen. Unzählige Passanten rannten kürzlich in den Central Park von New York, weil dort ein seltenes Monster auftauchte. Screenshot von Manfred Krejcik, thx!

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.