BREIN hat bei Facebook zwei geheime Gruppen ausgehoben, wo 3.000 Personen über 8.000 E-Books geshared haben. Die Admins müssen Strafe zahlen.
Mehr als 3.000 Personen haben in mehreren geheimen Facebook-Gruppen E-Books ausgetauscht. Mehr als 8.000 Werke wurden dort zur Verfügung gestellt. Die Administratoren konnten von BREIN identifiziert und belangt werden. Sie müssen nun „freiwillige“ Strafen zahlen, um mögliche Gerichtsverfahren gegen sie abzuwenden.
Der niederländischen Antipiraterie-Organisation BREIN wurden anonyme Hinweise übermittelt, die zwei geheime Facebook-Gruppen betreffen. Diese waren für alle anderen Mitglieder des sozialen Netzwerks unsichtbar. Wer die Gruppen sehen wollte, musste zuvor dazu eingeladen werden.
Geldstrafe statt Strafverfahren
Aus dem Regelwerk der Gruppen ging hervor, dass man die Mitglieder über die Illegalität der Gruppen aufgeklärt hatte. „Das Teilen von E-Books ist und bleibt illegal. Das ist eine Entscheidung, die Sie treffen„, schrieben die Admins zur Begrüßung. Eine von ihnen, eine 49-jährige Frau, hat dort selbst mehr als 1.000 E-Books hochgeladen. Die Betreiber hat man dazu gedrängt, Unterlassungserklärungen zu unterzeichnen. Diese würden ihnen eine Wiederholung der Tat sehr kostspielig gestalten. Inzwischen wurde nach eigenen Angaben schon mehr als 6.000 Euro Strafe an BREIN gezahlt.
Im Wiederholungsfall erhöht sich der Betrag laut Unterlassungserklärung auf 10.000 Euro plus 500 Euro pro illegal angebotenem E-Book. Laut BREIN soll der ausgehandelte Vergleichsbetrag trotzdem „erheblich unter dem tatsächlichen Schaden liegen„, den man hätte geltend machen können. Da die Rechtsdurchsetzung Geld koste, könne sich BREIN von den Piraten auch die gesamten Verfahrenskosten erstatten lassen, heißt es in der Pressemitteilung.
BREIN-Direktor Tim Kuik: „Lieber legal lesen„
BREIN, vergleichbar mit der GVU in Deutschland, weist völlig zurecht darauf hin, dass nicht jeder illegale Download mit einem nicht durchgeführten Verkauf eines Werkes gleichgesetzt werden kann. Dennoch könne man laut BREIN die Online-Piraterie mit Diebstahl von geistigem Eigentum vergleichen. In diesem Fall führe es zu Einkommensverlusten der Autoren und Verlage.
Die Antipiraterie-Organisation wurde übrigens schon häufiger bei Facebook tätig, um dort Urheberrechtsverletzungen zu unterbinden. Nicht selten ist man dabei auf anonyme Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.
Beitragsbild William Nettmann, thx! (unsplash licence)
Tarnkappe.info