Offenkundig hat der umstrittene YouTuber Drachenlord arge Probleme eine neue Bleibe zu finden. Ihn will kein Vermieter einziehen lassen.
Am 5. Januar verstrich der Termin, bis zu dem der YouTuber und Streamer Drachenlord in eine neue Wohnung umziehen sollte. Rainer Winkler hat das Haus und Grundstück an die Gemeinde veräußert. Diese konnte die von zahlreichen Hatern belagerte Immobilie mangels Umzug noch nicht anderweitig verwerten. Vom Erlös hat sich der Drache einen Ford-SUV angeschafft.
Drachenlord als neuer Nachbar?
Ein Insider teilte der Redaktion mit, in derart ländlichen Gebieten würde es nicht ausbleiben, dass sich ein neuer prominenter Nachbar schnell herumsprechen würde, das könne man nicht verhindern. Selbst wenn Drachenlord seinen neuen Aufenthaltsort nicht öffentlich preisgeben würde, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis man die neue Wohnung herausgefunden habe.
Die offenen Sozialstunden konnte Winkler bisher aus dem gleichen Grund nicht ableisten. Die Leiter der sozialen Einrichtungen lehnten ihn ab, weil sie Angst vor den vielen ungebetenen Gästen hatten. Seine Bekanntheit dürfte sich auch negativ auf seine Wohnungssuche auswirken. Denn exakt in dem Moment wenn ein Vermieter nach seinem Namen im Internet sucht, dürfte bei jedem Eigentümer das Interesse an einer Vermietung augenblicklich erlahmen.
Mit dem Hausverkauf wollten Winkler und sein Verteidiger vor Gericht signalisieren, dass der Drachenlord sein Leben komplett umkrempelt, sollte er noch einmal Bewährung erhalten. Winkler hatte einst angekündigt, mit einem Wohnmobil zu reisen. Das zumindest würde seinen Verfolgern die Aufdeckung seines Aufenthaltsortes erheblich erschweren. Mit der Ausstrahlung von Streams oder Videos aufzuhören, kommt für den jungen Mann aus Mittelfranken zumindest nicht in Frage. Dann nämlich würde er freiwillig auf seine offenbar einzige Einnahmequelle verzichten. Und auf die Möglichkeit, öffentlich in Erscheinung zu treten.
Eigentümer scheuen Risiken einer Vermietung
So viel Ärger wie das kleine Dorf in Mittelfranken möchte sich niemand freiwillig antun. Die Gemeinde Altschauerberg hatte sogar ihre Allgemeinverfügung verlängert, um die lautstarken Besucher großflächig abzuhalten. Vergeblich, wie es scheint. Zwar ist den Haidern z.B. jeglicher Lärm oder der Einsatz von Feuerwerkskörpern verboten.
Doch die Zaungäste nutzen die Tatsache aus, dass es vergleichsweise lange dauert, bis ein Einsatzwagen der Polizei anreisen kann. Zudem ist das Gelände sehr unübersichtlich. Hater neigen dazu, in die nahe gelegenen Grünflächen beziehungsweise Wälder zu fliehen, sobald sich ein PKW der Polizei nähert. Die Motivation der Polizeibeamten dürfte auch nicht mehr die größte sein, zumal sie schon häufiger vom Drachenlord beleidigt und als unfähig bezeichnet wurden.
Berufung wird am 23. März 2022 eröffnet
Das gerichtliche Berufungsverfahren wird am 23. März diesen Jahres eröffnet. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch Winklers Anwalt haben Berufung eingelegt. Während sich die Staatsanwaltschaft für eine deutlich höhere Strafe ausspricht, versucht sein Anwalt eine weitere Bewährung zu erwirken. Sollte der Angeklagte vor Gericht nicht erscheinen, würde man die Berufung automatisch zurückziehen, teilte ein Justizsprecher unlängst mit.
Die Gemeinde Emskirchen wäre sicher froh, wenn die Causa Drachenlord endlich ausgestanden wäre. Haus und Grundstück sehen alles andere als attraktiv aus. Die Anwohner würden es außerdem mehr als begrüßen, wenn endlich der Lärm rund um Winklers Grundstück aufhören würde. Und das im Idealfall dauerhaft.