Der Ärger um den Drachenlord hält an. Die Polizei erhält bis Mitte Dezember erweiterte Befugnisse zur Eindämmung der ganzen Besucher vor Ort.
Seit mehreren Jahren ist das mittelfränkische Dorf Altschauerberg Schauplatz von Provokationen gegen den Youtuber Rainer Winkler aka Drachenlord. Die Beschwerden der 42 Einwohner führten nun zu einer dreimonatigen Verlängerung der Allgemeinverfügung gegen die Hater.
Drachenlord „Touristen“ drohen Geldbußen bis zu 1.000 Euro
Das eigentlich beschauliche Dorf Altschauerberg wird seit vielen Monaten heimgesucht von zahlreichen Jugendlichen, die den YouTuber Rainer Winkler aka Drachenlord mit ihren Provokationen aus der Reserve locken wollen. Die Verlängerung der verschärften Gesetzgebung soll rund um die „Drachenschanze“ dafür sorgen, dass dort wieder etwas mehr Ruhe einkehrt. Die Ruhestörung wird vom zumeist jungen Publikum zu jeder erdenklichen Tageszeit vollzogen. Aber eben auch an Wochenenden und Feiertagen.
Drachenlord als Ursache des Problems?
Juristisch umstritten sind die Platzverweise für drei Jahre. Wahrscheinlich soll die Ankündigung so viele Interessenten wie möglich abschrecken, um der Lage wieder Herr zu werden. Mit der Allgemeinverfügung erweitert der Bürgermeister auch die Befugnisse der ortsansässigen Polizei. Jeglicher Lärm, das Aussprechen von Beleidigungen oder der Einsatz von Feuerwerkskörpern ist demnach weiterhin verboten. Mit Ausnahme von Infektionsschutzmasken dürfen die Besucher vom Drachenlord auch keine Vermummungsgegenstände mit sich führen.
Verboten: Versammlungen von mehr als acht Personen
Am ehesten dürfte noch das Verbot von Menschenansammlungen von mehr als acht Personen greifen. Da diese Anzahl häufig überschritten wird, könnte die Polizei somit oftmals die langfristigen Platzverweise anordnen. Zuwiderhandlungen gegen die verlängerten Anordnungen können als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von bis zu 1.000 Euro belegt werden.
Wirkung erscheint eher fraglich
Ob die Anwohner durch die verschärfte Gesetzgebung zu mehr Ruhe kommen werden, erscheint eher fraglich. Nach Angaben eines Insiders dauert es aufgrund der Entfernung zur nächsten Polizeidienststelle bis zu einer halben Stunde und länger, bis die gerufenen Polizisten vor Ort erscheinen.
Das heißt, das jetzt noch mehr Drachenlord-Gegner Guerillataktiken einsetzen. Soll bedeuten: Sie provozieren ihr Opfer bis kurz vor der erwarteten Ankunft der Polizeibeamten und verteilen sich dann in alle vier Himmelsrichtungen, um ihre Verfolgung zu erschweren. Das Gelände bietet in der Nähe Schutz durch dicht stehende Bäume, wo man sich nach Aussage unseres Hinweisgebers recht gut verstecken kann.
Sollte der Drachenlord auf die Besucher einfach nicht mehr reagieren, so würde dies nicht weiter die Symptome, sondern die Ursache der anhaltenden Ruhestörung beseitigen. Doch damit ist wohl vorerst leider nicht zu rechnen.
Tarnkappe.info