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Bildquelle: Spencer Imbrock, thx!

Audio-Streaming überholt in Deutschland alle anderen Vertriebskanäle

2019 konnten in Deutschland 39 Milliarden Musik-Streams verkauft werden. Damit ist das Audio-Streaming mit Abstand das umsatzstärkste Format.

Die deutsche Musikindustrie konnte im Vorjahr 39 Milliarden Musik-Streams verkaufen. Damit ist das Audio-Streaming mit Abstand das umsatzstärkste Format im deutschen Musikmarkt.


Audio-Streaming weiterhin führend

Wenig überraschend hat Audio-Streaming im Vorjahr sein Wachstum bzw. seinen Marktanteil ausgeweitet. Es ist jetzt das umsatzstärkste Format im deutschen Musikmarkt.

Wie eine Sonderauswertung von GfK Entertainment in Kooperation mit dem Bundesverband Musikindustrie (BVMI) zeigt, wurden im vergangenen Jahr hierzulande über 139 Milliarden Musik-Streams generiert. Das sind fast ein Drittel mehr als im Jahr 2019. 2019 waren es noch 107 Milliarden und drei Viertel mehr als 2018, als man noch 79,5 Milliarden Streams gemessen hat. Die Zahl sämtlicher Streaming-Abrufe seit dem Start der Erfassung im Jahr 2013 summiert sich damit auf insgesamt 457 Milliarden. Der genaue Marktanteil für 2020 ist nicht bekannt, bei der letzten Erhebung lag er aber schon etwas über 50%.

BVMI jubelt

Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI, kommentiert die neuen Zahlen der Pressemittilung.

„Ein Plus von über 30 Milliarden Streams gegenüber 2019 ist sehr beachtlich. Eine Dynamik, die wir seit mehreren Jahren sehen, auch in der Zeit vor der Pandemie. Musik wird inzwischen zu erheblichen Teilen online gehört, was sich entsprechend auch im Marktmix widerspiegelt: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 stammten bereits zwei Drittel (65,7%) des Umsatzes aus Audio-Streaming-Einnahmen, zusammen mit Downloads und Video-Streaming wurden insgesamt drei Viertel des Umsatzes online erwirtschaftet. Diese Relevanz des digitalen Marktes verdeutlicht im Übrigen, warum die Branche sich so vehement für die korrekte Umsetzung der europäischen Urheberrechtsrichtlinie einsetzt – ohne die Abweichungen des Justizministeriums, die negative Auswirkungen auf das digitale Lizenzgeschäft nach sich ziehen würden.“

Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment, ergänzt die neue Statistik zum Audio-Streaming. „Streaming gehört für viele Menschen längst zum Alltag. Insbesondere Musik ‚Made in Germany‘, die über die Hälfte der Top 100 Streaming-Jahrescharts ausmacht, ist dabei sehr beliebt – und zwar aus so unterschiedlichen Genres wie HipHop, Dance oder Pop. Die Tage, an denen deutschlandweit am meisten gestreamt wurde, waren einmal mehr Heiligabend und Silvester, die mit 605 Millionen bzw. 537 Millionen Zugriffen neue Rekorde aufgestellt haben.“

Weihnachten ließ die Kassen für Mariah Carey, Wham! & Chris Rea klingeln!

In der Kategorie „meistgestreamter Song binnen 24 Stunden“ brach Mariah Careys mit ihrem Lied „All I Want For Christmas Is You” mit 4,5 Millionen Klicks am 24. Dezember 2020 den eigenen Bestwert aus dem Vorjahr (3,2 Millionen) noch einmal deutlich.

An zweiter Stelle landet nun „Last Christmas“ von Wham!, das 4,2 Millionen Streams erzielte. Insgesamt besetzen Weihnachtstitel die komplette Top 5 der Auswertung und zeichnen für acht der zehn meistgestreamten Songs innerhalb eines Tages verantwortlich. Daneben war noch Chris Reas „Driving Home For Christmas”, Shakin‘ Stevens „Merry Christmas Everyone” und Melanie Thorntons Coca-Cola ® Christmas Song „Wonderful Dream (Holidays Are Coming)” erfolgreich.

Abmahnungen bleiben trotz der Musik-Streams als Geschäftsmodell bestehen

Leider wird der anhaltende Erfolg der Anbieter für das Audio-Streaming nichts daran ändern, dass viele Plattenlabels weiterhin an ihren P2P-Abmahnungen festhalten werden. Dafür sind diese offenkundig einfach noch immer viel zu lukrativ.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.