Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels verzeichnet beim E-Book-Markt moderate Zuwächse. Weniger Personen haben merklich mehr gekauft.
Nein, wie zu Corona-Zeiten hat sich der E-Book-Markt entgegen der Hoffnungen der Verlage nicht entwickelt. Um es kurz zu machen. Immer weniger Kundinnen und Kunden haben zwischen Januar und Juni 2023 einiges mehr an Werken gekauft.
Die repräsentative Statistik stammt von der Firma GfK Entertainment, die erneut 20.000 Personen im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels befragt hat. Man erfasste dabei alle Käufe einzelner E-Books ab einem Verkaufspreis von 0,49 Euro. Ebenfalls nicht enthalten sind die Umsätze der bestehenden E-Book-Flatrates. Belletristik hatte bei den Umsätzen einen Anteil von über 89%.
E-Book-Markt nur moderat gewachsen
Der E-Book-Markt wuchs in der Halbjahresbilanz erneut moderat. Im zweiten Jahr nach der Corona-Pandemie, die vorübergehend zu einem deutlichen Nachfrageanstieg geführt hatte, nahm der Umsatz von digitalen Büchern am Publikumsbuchmarkt in den ersten sechs Monaten diesen Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 3,3 Prozent zu. Im ersten Halbjahr waren es 3,0 Prozent, diesbezüglich hat sich also wenig geändert.
Der Umsatzanteil der E-Books am Publikumsbuchmarkt lag damit im ersten Halbjahr 2023 wieder vergleichsweise gering bei gerade mal 7,9 Prozent. Die Deutschen bevorzugen ganz eindeutig das gedruckte Buch. Online und offline hat man in ganz Deutschland rund 22,1 Millionen E-Books verkauft. Dies ist immerhin ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022.
E-Books sind und bleiben offenbar eine Nische
Die Anzahl der Käufer sank allerdings um 7,0 Prozent auf rund 2,3 Millionen Personen. Im ersten Halbjahr 2022 waren es rund 2,5 Millionen. Die Kaufintensität nahm hingegen weiterhin zu. Die Kundinnen und Kunden erwarben in den ersten sechs Monaten 2023 pro Kopf mehr E-Books und gaben auch mehr aus. Mit 9,6 E-Books kauften sie im Schnitt mehr Titel als im Vorjahreszeitraum (2022: 8,4 Stück). Die Ausgaben pro Person erhöhten sich somit um 11,1 Prozent auf 60,56 Euro. Das hat dem E-Book-Markt den moderaten Aufschwung beschert.
Welche Auswirkungen die Piraterie auf den E-Book-Markt hierzulande hat, hat man wieder nicht beleuchtet. Das wäre aber auch schwer zu messen.
Die exakten Zahlen kann man dieser Präsentation entnehmen.